Gaspreis: SPÖ, ÖVP und FP verteidigen hohe EStAG-Tarife
Werner Murgg: „Gaspreis für Haushalte spiegelt Einkaufspreis nicht wider – EStAG-Tarif 20 % überhöht“
Der Erdölpreis ist seit einem Jahr im freien Fall. Diesel und Benzin sind an den Tankstellen deutlich billiger geworden. Ähnlich die Entwicklung beim Gaspreis: Der Gaspreisindex der Austrian Energy Agency zeigt, dass die Großhandelspreise geradezu verfallen sind. Die steirischen Haushalte merken davon nicht viel.
KPÖ-LAbg. Werner Murgg verlangte im Rahmen einer Aktuellen Stunde in der Landtagssitzung am 15. März eine Senkung des Gastarifs um 20 Prozent. Das würde die Entwicklung bei den Gaspreisen widerspiegeln. Vergleichbare Landesenergieversorger bieten Erdgas deutlich billiger an, die EVN-Tochter Switch-Erdgas verlangt für einen durchschnittlichen Haushalt etwa 141 Euro weniger pro Jahr als die EStAG.
Zwar hat es im Vorjahr eine Preissenkung gegeben, diese erfolgte allerdings vor dem Preisverfall. Die letzte Änderung des Tarifs davor hat die EStAG 2011 vorgenommen, damals wurde der Preis um 7,2 % angehoben, wie der Geschäftsbericht zeigt.
„Die Zeit der Lohn- und Preisabkommen ist vorbei, es gibt so etwas wie Märkte“, verteidigte ÖVP-LAbg. Pichler-Jessenko die Hochpreispolitik der EStAG. „Die EStAG ist ein freies Unternehmen, die Politik hat da keinen Einfluss“, kommentierte der FP-Abgeordnete Anton Kogler die Preispolitik des 75 % im öffentlichen Eigentum stehenden Energieversorgers.
KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Angesichts der Einkaufspreise ist die Forderung an die Energie Steiermark nach einer Gaspreissenkung für Haushalte um rund 20 Prozent mehr als gerechtfertigt. Die günstigen Preise müssen an die Haushalte weitergegeben werden.“
Die KPÖ wird weiterhin Druck auf die EStAG ausüben, die Preise nach unten zu korrigieren. Die Haushaltskunden machen nur einen Bruchteil des Gasgeschäfts aus, auf die Gewinnanteile des Landes hätte eine fairere Tarifpolitik also kaum Auswirkungen.
Veröffentlicht: 15. März 2016