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Franz Kramer im 98. Lebensjahr verstorben

Antifaschist, KPÖ-Gemeinderat und Kinderland-Aktivist

Franz Kramer verstorben

Der frühere Grazer KPÖ-Gemeinderat Franz Kramer ist am 6. Oktober im 98. Lebensjahr verstorben.
Kramer wurde am 3. 8. 1910 in der Obersteiermark geboren und übte den Lehrerberuf aus. Im Februar 1934 kämpfte der Jungsozialist gegen den Austrofaschismus. Während der Naziherrschaft war Franz Kramer als Mitglied der illegalen KPÖ im antifaschistischen Widerstand aktiv und war nach der Befreiung 1945 kurze Zeit als Mitglied des Dreierausschusses der Österreichischen Freiheitsfront (ÖFF) im Bezirk Leoben tätig.
Nach seinem Umzug nach Graz war er als Stadtschulratspräsident für die Entnazifizierung im Schulbereich zuständig. Bis 1957 vertrat er die KPÖ im Grazer Gemeinderat. In diesem Zeitraum war er auch Mitglied der Landesleitung und der Bezirksleitung der KPÖ.
Sein Parteiaustritt war eine Folge der innerparteilichen Auseinandersetzungen nach dem 20. Parteitag der KPdSU im Jahr 1956. Bei allen Veränderungen seiner politischen Positionen blieb er in seinem Antifaschismus fest. Bis zu seinem Lebensende wurde er in Schulen als Zeitzeuge interviewt.
Als enger Bekannter, Berufskollege und Freund des steirischen Kinderland-Gründers Albert Stark war er bis an sein Lebensende Mitglied dieser demokratischen Kinder- und Elternorganisation und bleibt Generationen von Ferienkindern als Schwimmlehrer im Feriendorf in Kärnten in Erinnerung.

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11. Oktober 2007