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„Förderung vergeben, ohne auf Nachhaltigkeit zu schauen“

LAbg. Murgg bei Aktueller Stunde zu Kündigungen bei Wollsdorf Leder

140 Arbeitsplätze werden bei Wollsdorf Leder in Weiz vernichtet. Nicht, weil die Firma keine Abnehmer für ihre Produkte mehr hat, sondern weil sie in Kroatien billiger produzieren kann. Auf Antrag der KPÖ hielt der steirische Landtag am 3. Juni eine Aktuelle Stunde zu diesem Thema ab.

KPÖ-LAbg. Werner Murgg zeigte in seiner Stellungnahme auf, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren einerseits hohe Wirtschaftsförderungen erhalten, andererseits viel Geld an seine Eigentümer ausgeschüttet hat. Sobald die Garantien abgelaufen waren, an die die Förderungen geknüpft waren, wurden hunderte Arbeitsplätze nach Kroatien verlegt.

Werner Murgg: „Die öffentliche Hand zahlt, die Eigentümer kassieren die Gewinne, die Beschäftigten schauen durch die Finger. Dieser Vorgang ist kein Einzelfall, das hat in der Steiermark System, wenn man die Praxis der Wirtschaftsförderung betrachtet. Diese Förderungen haben keine Nachhaltigkeit.“

Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren hohe Förderungen kassiert, darunter 15 Mio. Euro für die Sanierung der Deponie in Weiz. Gleichzeitig wurden in diesem Zeitraum 4 Mio. Euro Gewinn an die Eigentümer ausgeschüttet. Der Bilanzgewinn betrug im 2011 3,8 Mio. Euro, 2012 4,5 Mio. Euro und 2013 3,5 Mio. Euro. „Trotzdem fällt Landesrat Buchmann nichts anderes ein, als eine Kostensenkung für die Unternehmen zu fordern. Natürlich würde die zu Lasten der Beschäftigten gehen. Würde die Logik der angeblich zu hohen Lohnnebenkosten stimmen, gäbe es in der Schweiz und in Norwegen keinen einzigen Arbeitsplatz mehr“, so Murgg.

Veröffentlicht: 3. Juni 2014

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