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Flächenfraß stoppen: Gegen Einkaufszentren-Wildwuchs und Verhüttelung!

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„Die Steiermark wird zubetoniert und die Landesregierung schaut zu. Es braucht endlich wirksame Maßnahmen gegen den enormen Bodenverbrauch!“, so Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ), die heute im Landtag einen Entschließungsantrag eingebringen wird.
 

Flächenverbrauch und Bodenversiegelung sind hierzulande nach wie vor ein massives Problem. Darauf macht KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler heute im Landtag aufmerksam: „Täglich verschwindet in der Steiermark die Fläche von drei Fußballplätzen unter Beton. Österreich verbaut täglich doppelt so viel Fläche wie die Schweiz oder Deutschland. Was für die Bauwirtschaft kurzfristig positiv sein mag, ist für eine nachhaltige Entwicklung katastrophal!“

Zwei der wesentlichsten Probleme, die mit der steten Zunahme der verbauten Flächen einhergehen, sind die des Flächenfraßes durch Gewerbegebiete im suburbanen Raum sowie die Verhüttelung im Freiland.

Seit 2010 leistet die „Auffüllung im Freiland“ der Zersiedelung Vorschub: So nämlich bleibt die Entwicklung von Siedlungen „auf der grünen Wiese“ leider nach wie vor möglich. Eine zerstreute Siedlungsstruktur erhöht nicht nur die Kosten der Gemeinden für zusätzlich notwendige Infrastruktur, sondern führt zu starker Abhängigkeit vom Auto: Die Wege ins nächste Geschäft, in die Arbeit und zur Schule, zum Arzt und zum Bahnhof sind ohne PKW de facto nicht möglich. Die Lösung dieser Problematik liegt klar auf der Hand, findet die KPÖ-Klubobfrau: „Die Möglichkeit der Auffüllung im Freiland gehört generell abgeschafft, um die weitere Zersiedelung zu verhindern. Diese Hintertür zum schrankenlosen Bauen im Freiland muss endlich geschlossen werden!“

Auch die zunehmende Versiegelung durch den Bau von Gewerbeobjekten und Einkaufszentren außerhalb der Ortskerne plagt die Steiermark seit langem: Österreich weist mittlerweile eine rekordverdächtig hohe Dichte an Einkaufszentren und Fachmarktzentren auf. Für PKW-Parkplätze – eine Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist aufgrund der zuvor beschriebenen Zersiedelung für viele Menschen nicht möglich – wird großflächig Boden versiegelt. Ein Ende dieser Versiegelung ist noch nicht in Sicht, kritisiert Claudia Klimt-Weithaler: „Einkaufszentren in der Peripherie sind in jeder Hinsicht Unsinn. Dieser Fehlentwicklung muss die Landesregierung endlich nachhaltig entgegenwirken!“

Darum fordert die KPÖ heute im Landtag:

  • Ersatzlose Abschaffung der 2010 in Kraft getretenen Möglichkeit der Auffüllung im Freiland,
  • Parkplatzabgabe für Betreiber von Einkaufszentren außerhalb der Kerngebiete,
  • verbindliche Regelung des maximalen Versiegelungsgrades,
  • eine Verpflichtung zum Rückbau von Gewerbeobjekten bzw. Einkaufszentren am Ende ihrer Nutzung durch den Errichter bzw. Betreiber,
  • eine Mehrwert-Abgabe auf Umwidmungsgewinne in der Höhe von zumindest 25 Prozent des Mehrwertes
  • sowie eine Freiflächenbilanz für die gesamte Steiermark zur Ermittlung des Gesamtausmaßes der Befestigung und der Versiegelung.
     

Veröffentlicht: 15. Februar 2022

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