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Fernwärme: KPÖ drängt auf Lösung für Graz

Wenn es keine Einigung gibt, droht Teuerung bei Fernwärme

Wegen des Streits zwischen Verbund und Energie Steiermark (EStAG) wird derzeit am Areal des Fernheizkraftwerks Puchstraße von der EStAG ein zweites Gaskraftwerk errichtet, um die Fernwärmeversorgung für den Großraum Graz sicher zu stellen. Mit dem neuen Kraftwerk droht auch eine kräftige Tariferhöhung für die Grazer Haushalte. KPÖ-LAbg. Werner Murgg machte die Fernwärmeversorgung deshalb zum Thema einer Dringlichen Anfrage im steirischen Landtag.

Derzeit liefert der Verbund Wärme an die Energie Steiermark. Die Kosten dafür betragen 19 Euro pro Megawattstunde. Die EStAG gibt die Wärme um 38,37 Euro/MWh an die Energie Graz weiter, die ihren Endkunden 58,80 Euro dafür verrechnet. Mit allen Abgaben zahlen die Grazerinnen und Grazer 97 Euro für eine Megawattstunde, EStAG-Kunden zahlen sogar 107 Euro.

KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Mehrere Studien besagen, dass die Erzeugerpreise der Fernwärme im neuen Kraftwerk deutlich über dem derzeitigen Einkaufspreis aus Mellach zu liegen kämen und dadurch mit deutlich höheren Fernwärmepreisen für die Haushalte zu rechnen ist. Aufgrund des drohenden Engpasses ist nachvollziehbar, dass Graz Maßnahmen treffen muss. Besser wäre aber ein Generationenvertrag, um die derzeitige Versorgung langfristig abzusichern.“

Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer räumte als zuständiges Regierungsmitglied ein, dass mit Preiserhöhungen zu rechnen ist. Gespräche mit Investoren über einen Wärmelieferungsvertrag finden statt, wobei die Grazerinnen und Grazer auch vor überhöhten Preisen geschützt werden sollen. Der derzeitige Preis sei aber nicht mehr haltbar.

In einem Antrag forderte die KPÖ folglich, einen über das Jahr 2020 hinausgehenden Vertrag zwischen EStAG und Verbund zu vermitteln, damit Fernwärmekundinnen und -kunden künftig nicht mit enormen Preiserhöhungen konfrontiert sind. Der Antrag wurde von allen anderen Parteien angelehnt.

7. Juni 2016