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Euro vertieft Spaltung in Arm und Reich

Zum 10. Jahrestag der Einführung des Euro: „Instrument der Spaltung Europas“

Anlässlich des 10. Jahrestages der Einführung des Euro wiederholen wir eine dreizehn Jahre alte Aussendung des damaligen Vorsitzenden der KPÖ Steiermark, Franz Stephan Parteder, vom 31.12.1998. Was damals als Schwarzmalerei abgetan wurde, hat sich in allen Punkten bewahrheitet. Der Unterschied zu damals ist nur, dass der Jubel zum Jubiläum sehr viel kleinlauter ausfällt als die damals verordnete Begeisterung.

Der frühere EWG-Außenhandelskommissär und Wirtschaftswissenschaftler Ralf Dahrendorf hat den Euro als ein Instrument der Spaltung und nicht der Einheit Europas bezeichnet. Diese kritische Haltung eines Kenners der Materie ist in den Stunden und Tagen einer hektischen Werbung für den Euro in Österreich untergegangen.

Die steirische KPÖ hält an ihrer Kritik am Euro fest. Die neue Währung dient vor allem den Interessen des westeuropäischen Finanzkapitals. Sie wird zu einer Anpassung der Sozialsysteme und der Lohnkosten nach unten führen. Das Abenteuer Euro muss von den arbeitenden Menschen bezahlt werden. Die Einheitswährung wird die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich noch vertiefen.

KPÖ-Landesvorsitzender Franz Stephan Parteder wies auch darauf hin, dass die Rahmenbedingungen für die neue Währung selbst nach Aussagen regierungsnaher Experten im Gefolge der weltweiten Wirtschaftskrisen und der Währungsturbulenzen der vergangenen Wochen und Monate nicht die besten sind. Die Menschen, die jetzt der Europropaganda Glauben schenken, könnten noch böse Überraschungen erleben.

Nur nebenbei gesagt: Vor der EU-Volksabstimmung war von der Abschaffung der österreichischen Währung in der offiziellen Werbung keine Rede. Die Warnungen der EU-Gegner (darunter der KPÖ) wurden in den Wind geschlagen. Trotzdem war man jetzt nicht bereit, eine Volksabstimmung über die Einführung des Euro in Österreich zuzulassen.
(31.12.1998)

31. Dezember 2011