„Bitte nicht krank werden“ in Eisenerz: 14 Tage kein Gesundheitszentrum!

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Notärzte- und Pflegekräfte-Mangel, SIM-Campus-Skandalverkauf, Prestigeprojekt Leitspital: Die Gesundheitspolitik der Landesregierung landet einen Bauchfleck nach dem anderen – eine Kurskorrektur ist allerdings nicht in Sicht. In und um Eisenerz ist der Grad der Gesundheitsversorgung in diesen Wochen besonders skandalös, warnt die Eisenerzer KPÖ-Stadträtin Anna Skender. Dass Patient:innen aktuell nach Trofaiach oder Leoben fahren müssen, um grundlegende Behandlungen in Anspruch nehmen zu können, ist die tragische Konsequenz einer langen Liste von Verfehlungen der Landesregierung.

Mitte 2018 schloss das LKH Eisenerz seine Pforten. Ein Gesundheitszentrum sollte die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Der damalige Gesundheitslandesrat und heutige Landeshauptmann Drexler (ÖVP) gab damals zu Protokoll, dass das Eisenerzer Gesundheitszentrum das Ziel habe, 80 Prozent aller Patient:innenen direkt im vor Ort behandeln zu können – sei es in Akutfällen oder bei chronischen Krankheiten.

Von den Versprechungen der Landesregierung bleibt in der Realität nichts übrig: 14 Tage (!) am Stück ist das Gesundheitszentrum nun geschlossen. Zusätzlich sind beide Allgemeinmediziner:innen auf Urlaub. Ohne Krankenhaus in der Stadt heißt das für die Eisenerzer Bevölkerung nun: Ab nach Trofaiach oder ins LKH Leoben. „Aktuell scheint das Motto ‚Bitte nicht krank werden!‘ zu sein. Besonders für chronisch Kranke und alte Menschen ist es völlig untragbar, keine Gesundheitsversorgung in Eisenerz zu haben. Jahrelang haben wir vor der Ausdünnung der Gesundheitsversorgung gewarnt – nun ist nicht einmal mehr Wundversorgung in Eisenerz verfügbar. So kann es nicht gehen!“, so KPÖ-Stadträtin Anna Skender.

„Immer deutlicher zeigt sich, dass die Schließung des LKHs Eisenerz ein schwerwiegender Fehler war. Nach der SIM-Campus-Farce muss die Landesregierung jetzt rasch prüfen, ob eine Wiedereröffnung des Krankenhauses nicht geboten wäre“, so der Leobener KPÖ-Stadtrat und LAbg. Werner Murgg weiter.

18. Juli 2022