Einsatz für günstigere ÖV-Tarife
Werner Murgg: „Überproportionaler Teuerung Riegel vorschieben“
Der steirische Landtag beschäftigte sich heute mit den Problemen des öffentlichen Verkehrs im Großraum Graz. Jeder dritte steirische Arbeitsplatz befindet sich in Graz, über 90.000 Menschen pendeln täglich ein. Das entspricht der Hälfte der in Graz Beschäftigten. Weitere 40.000 Personen pendeln täglich aus Graz aus. Die Verkehrspolitik des Landes wird den Anforderungen nicht gerecht, betonte KPÖ-LAbg. Werner Murgg in seiner Wortmeldung.
Der Großraum Graz erstickt im Verkehr. Trotzdem erhöht der Verkehrsverbund mit Billigung der Landesregierung die Ticketpreise jährlich. Am 1. Juli 2017 erfolgt die nächste Teuerung um 1,6 %. Grundlage dafür ist eine Vereinbarung aller im Verbund vereinten Unternehmen, jährlich Preiserhöhungen bis zum 1,75-Fachen des Verbraucherpreisindexes durchzuführen.
„Dieser überproportionalen Teuerung auf Kosten aller, die auf den Öffentlichen Verkehrs angewiesen ist oder ihn aus ökologischen Gründen nutzen, muss ein Riegel vorgeschoben werden“, so KPÖ-LAbg. Werner Murgg. Ein neuerlicher Antrag der KPÖ auf Abschaffung dieser extremen Teuerung wurde in der Sitzung von SPÖ, ÖVP und FPÖ abgelehnt.
Dass günstige Preise Wirkung zeigen, beweist das Beispiel der Landeshauptstadt Graz: 2014 wurde die Jahreskarte noch von 12.000 Fahrgästen in Anspruch genommen. 2015 erwarben 32.000 Menschen eine Jahreskarte, nachdem der Preis auf Betreiben der KPÖ von 399 auf 228 Euro gesenkt wurde.
Eine Ausweitung der Grazer Zonenkarte auf den gesamten Bezirk Graz-Umgebung ist ebenfalls dringend geboten. Die KPÖ unternahm einen weiteren Vorstoß, die Seniorenkarte im Verbundsystem von der ÖBB-Vorteilscard loszulösen. Dadurch entstehen für alle, die die ÖBB nicht nutzen, Mehrkosten von 29 Euro. Diese Vorschläge wurden ebenfalls von SPÖ, ÖVP und FPÖ abgelehnt.
Veröffentlicht: 20. Juni 2017