Die Waffen der Frauen

Was heute real ist, kann morgen schon von gestern sein!

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Wir Frauen müssen wachsam sein, um nicht in die Falle zu tappen. Und wir müssen andere Frauen stärken!

Wie alles beginnt…

Wir tun so, als könnten wir nicht bis drei zählen, wir geben alles Geld für Kleidung aus, stehen stundenlang vor dem Spiegel und kreieren das perfekte Outfit, unsere Haare sind möglichst blond, unsere Absätze schwindelerregend hoch.

Derart bewaffnet müssen wir Frauen ja zu was kommen, oder? Über kurz oder lang schaffen wir es so bestimmt auf einen der Vordersitze in einem der hochpreisigen Sportwägen.

Die Werbung, unterstützt uns dabei, den richtigen Weg zu finden. Permanent eingeblendet, prägen unsere weiblichen Vorbilder uns enorm. Auch solche, die sagen: „Wir haben ja schließlich alle was Besseres zu tun als zu waschen, oder?“ Hm.

Die Falle schnappt zu

Niemand sagt uns, dass dieser Versuch, „es zu etwas zu bringen“ von der herrschenden (Männer)-Klasse durchaus gewünscht ist. Er lenkt uns ab vom Wesentlichen und macht uns zu unwesentlichen Geschöpfen im Weltgeschehen. Niemand sagt uns, dass uns im Sportwagen nur der Beifahrersitz zugewiesen wird. Wir sind jetzt reduziert auf ein schmückendes Statussymbol. Anfangs fällt uns das selbst auch gar nicht auf. Wir sehen nicht, dass wir in unseren Stöckelschuhen zurückfallen. Auch bemerken wir nicht, dass die Frau in der Waschmittelwerbung, die ja „eigentlich“ etwas Besseres zu tun hätte, trotzdem selbst die Schmutzwäschekörbe schleppt. Nur das Waschmittel, das sie in die Maschine tut, ist teurer als jenes anderer Frauen.

Und sind wir schließlich in ein Alter gekommen, wo wir mit unserer atemberaubenden äußeren Schönheit nicht mehr punkten können, bleiben wir verdattert zurück, während die gleichaltrige Männerwelt gerade die ersten Karrierestufen erklimmt.

Wann der Göttergatte heimkommt, bestimmt er selbst. Schließlich ist er der Großverdiener. Daher kann er auch entscheiden, dass seine Zeit zu kostbar ist, um Babys zu wickeln oder Schulkindern die Aufgaben zu erklären.

Schließlich müssen wir auf billige Teilzeitjobs umsteigen, denn sonst schaffen wir die „Doppel- und Dreifachbelastung“ nicht. Abhängigkeiten werden einzementiert. Geht die Beziehung in die Brüche, ist Altersarmut vorprogrammiert.

Es geht auch anders!

Aber, jetzt frage ich Euch, Mädels, muss das so sein?
Nein, muss es nicht! Denn wir können eine andere Realität schaffen!

Dazu ist folgendes zu tun:

1. Den eigenen Wert erkennen.
Wir sind schöne und kluge Wesen. Wer etwas anderes behauptet – ob kabarettistisch oder pseudowissenschaftlich verbrämt - zeigt, dass er uns schwächen will. Mit der Wirklichkeit hat es nichts zu tun.
2. Sich nicht täuschen lassen.
Die „heile Welt“ ist oft nicht so erstrebenswert, wie sie scheint. Auch ein goldener Käfig ist ein Käfig. Äußerer Glanz und innere Zufriedenheit sind zwei verschiedene Dinge!
3. Solidarität mit anderen Frauen zeigen.
Die „Frau, die sich hochschläft“, ist zumeist ein Hirngespinst. Eine Frau, die den Erfolg anderer Frauen aus Missgunst herabwürdigt, erweist sexistischen Männern einen Bärendienst!
4. Unsere Töchter und Söhne gerecht erziehen
Wer Gleichberechtigung wünscht, muss sie auch vorleben. Das Taschengeld muss für Sohn und Tochter gleich sein, die Aufgaben, die Kinder im Haushalt zu erledigen haben, dürfen nicht zulasten der Mädels gehen – ein harter Auftrag für viele Mamis!
5. Für gerechte Entlohnung eintreten!
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit – diese Forderung muss uns in Fleisch und Blut übergehen! Gleichwertig, das heißt gleich herausfordernd, gleich anstrengend. Es muss uns bewusst sein, im Pflegebereich zu arbeiten, heißt nicht, minderwertige Arbeit zu verrichten, nur weil die Bezahlung so gering ist.
6. Für eine familiengerechte Arbeitswelt eintreten!
D. h.: Arbeitszeitverkürzung und Elternkarenz müssen allen Beschäftigten – Männern wie Frauen - ein Anliegen und ein Bedürfnis sein. Schließlich leben wir nicht, um zu arbeiten. Wir arbeiten, um zu leben, mit unseren Familien, mit unseren Freunden, unseren Hobbies.
7. Nicht aufgeben!
Auch wenn nicht alle andere Frauen erkennen, dass der Einsatz für eine gerechtere Welt auch ihnen zugutekommt, auch wenn Männer versuchen, uns mit Spott zu schwächen. Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen. Frauen repräsentieren die Hälfte der Welt. Genauso viel sollten wir uns auch wert sein, denn genauso viel steht uns auch zu!

Die KPÖ setzt sich für eine gerechtere Welt für alle Menschen ein, und sie setzt sich für Frauenrechte ein. Frauensolidarität nützt nicht nur uns Frauen, sie verschafft auch den Männern ein erfüllteres Leben und dient letztendlich unserer ganzen Gesellschaft!

Heide Bekhit
 

Veröffentlicht: 21. November 2012