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Das Leben wird immer teurer…

...die Ausreden der PolitikerInnen immer billiger

Das Leben wird immer teurer, die Ausreden der PolitikerInnen immer billiger. Nun will man uns sogar einreden, dass sich die Lage verbessert: „Die Teuerung hat in Österreich im Oktober weiter nachgelassen. Die Inflationsrate sank auf 1,4 Prozent, den niedrigsten Wert seit Februar 2010“ war im ORF zu lesen.

Der tägliche Einkauf lässt uns schnell wieder in der Realität ankommen. Computer oder Smartphones werden billiger. Aber was man täglich braucht, Wohnung, Lebensmittel oder Energie, wird immer teurer. Die offizielle Inflationsberechnung verfälscht das, weil die Artikel des täglichen Lebens unterrepräsentiert sind.

Außerdem wird der Warenkorb, aus dem sich die Inflationsrate berechnet, schleichend verändert. Wenn Rindfleisch teurer wird, Putenfleisch aber billig ist, so erhöht man einfach die Gewichtung des Putenfleisches zu Lasten von Rindfleisch. Diese Schönfärberei ist kein Zufall, denn die Höhe der Inflationsrate hat große Bedeutung, z.B. bei Lohnverhandlungen oder den Pensionserhöhungen.

Künstlich niedrig gehaltene Inflationsraten ersparen den Unternehmern deutliche Gehaltserhöhungen und dem Staat ausreichende Pensionserhöhungen. Die niedrig angegeben Inflationsraten verdecken auch, wie sehr Sozialleistungen, wie Pflegegeld oder Familienbeihilfe, an Wert verloren haben.

Die Steuergrenzen der Lohnsteuer hingegen werden nicht automatisch mit der Inflation hinaufgesetzt. Wegen dieser so genannten „kalten Progression“ bleibt von so mancher Lohnerhöhung wenig übrig. Jedes Jahr nimmt der Staat auf diese Weise über eine halbe Milliarde Euro mehr an Lohnsteuer ein.

Der massive Preisanstieg und die unzulängliche Abgeltung sind längst nicht mehr nur ein Problem für Menschen mit geringem Einkommen. Die Teuerung frisst den Lebensstandard der „NormalverdienerInnen“ auf. Die KPÖ tritt für die Wiedereinführung der amtlichen Preisregelung für Grundnahrungsmittel, Treibstoffe und Energie ein.

Renate Pacher, KPÖ-Stadträtin in Knittelfeld

3. Dezember 2013