Christine Erschbaumer: Die Reichen werden begünstigt
KPÖ-Gemeinderätin Christine Erschbaumer
Donnerstag, 16. Dezember 2004
Budgetrede für 2005 in der Judenburger Gemeinderatssitzung am 16. 12. 04
Würde ich das dargebotene Budget für 2005 rein buchhalterisch
betrachten, müsste ich sagen, total in Ordnung.
Aber die Buchhaltung stellt die rechnerische Arbeit dar, die durch
die Finanzabteilung gewissenhaft geführt wird. Meine Anerkennung
gilt dem Leiter der Abteilung Herrn Felber und seinem Team.
Das Budget findet seinen Ausgangspunkt durch die Rahmenbedingungen
des Bundes und der EU. Begonnen mit der unsozialen
Steuergesetzgebung hat nämlich nicht nur die jetzige
Koalitionsregierung von ÖVP und FP.
In den Sechzigerjahren war das Verhältnis der Kapitalsteuern zu den
Massensteuern 3: 1. Heute ist es ungekehrt und liegt etwa bei 1:
3!
Dem Finanzausgleich, wie er jetzt vorliegt, stimmte auch der SPÖ-dominierte Städtebund zu. Als KPÖ-Gemeinderätin möchte ich zu bedenken geben, dass diese steuerliche Entwicklung eindeutig die Reichen begünstigt, bzw. auch die Gemeinden benachteiligt.
Nur ein Beispiel dafür, was mir im vorliegenden Haushaltsentwurf nicht gefällt: Jedes Jahr wird das Taggeld für das Altenheim angehoben. Das bringt für die Senioren und ihre Angehörigen immer neue Belastungen. oder glauben Sie, dass es nicht deprimierend ist, wenn die Kinder für den nicht gedeckten teil aufkommen müssen? Wie bekannt wurde das Pflegegeld jahrelang nicht erhöht. Heuer gab es eine Erhöhung um 2 Prozent, aber die Inflationsraten wurden damit bei weitem nicht eingeholt.
Leidre gibt es in Judenburg keine Abstimmung nach Kapiteln. Wenn
man diese Vorgangsweise ändern könnte, müsste ich klarerweise das
Budget nicht pauschal ablehnen.
Veröffentlicht: 16. Dezember 2004