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Bezirk Liezen: Junge Menschen nicht im Stich lassen!

Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ) zur Streichung der Schulsozialarbeit: Unterstützung für Kinder und Jugendliche jetzt besonders wichtig!

Seit 1. September gibt es im Bezirk Liezen keine Schulsozialarbeit mehr. Aus Geldmangel im Sozialhilfeverband wurde sie für das ganze Schuljahr gestrichen. Durch die Pandemie sind Hilfsangebote für junge Menschen jedoch wichtiger denn je. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler appelliert an die politisch Verantwortlichen im Land, Kinder und Jugendliche in der Region nicht im Stich zu lassen.

„Schulsozialarbeit fungiert als Schnittstelle zwischen Bildung und Jugendhilfe. Ziel ist es, durch konkrete Angebote der Prävention und der Intervention eine Verbesserung der individuellen Lage einzelner Schülerinnen und Schüler (…), aber auch des gesamten Schulklimas, zu erreichen.“ – so beschriebt das Land Steiermark auf seiner Webseite die wichtige Funktion der Schulsozialarbeit.

Streit mit den Eltern, Wut, Langeweile, Essprobleme und Unsicherheit treten seit Beginn der Corona-Pandemie verstärkt auf. Dass die Krise besonders sozial benachteiligten Kindern zu schaffen macht, zeigen alarmierende Erhebungen wie jene der Volkshilfe Österreich und der Universität Salzburg: Jedes fünfte Kind gibt an, trauriger und einsamer als vor der Pandemie zu sein. Kinder aus armutsgefährdeten Haushalten sind dreimal so häufig betroffen. In einer Studie der Donau-Universität Krems, bei der 3000 Jugendliche befragt wurden, wies mehr als die Hälfte depressive Symptome auf, jede/r sechste Befragte hat suizidale Gedanken. Symptome und Ängste haben sich verzehnfacht.

Liezen ist somit der einzige Bezirk in der Steiermark, in dem es keine Schulsozialarbeit gibt. Dabei ist mit einer Zunahme von Problemen junger Menschen zu rechnen. Bisher gab es Schulsozialarbeit in Form von zwei bis drei Sprechstundentagen direkt an den Schulen und zusätzlichen Einzelterminen. Laufende Betreuungen wurden eingestellt. Im vergangenen Schuljahr nahmen über 70 Schulklassen das Angebot in Anspruch.

Claudia Klimt-Weithaler: „Kinder und Eltern dürfen nicht mit ihren Problemen im Stich gelassen werden. Sie sind nicht für die finanziellen Probleme in der Verwaltung verantwortlich. Ich appelliere an die Landesrätinnen Juliane Bogner-Strauß und Doris Kampus, gemeinsam eine Sonderlösung für den Bezirk Liezen zu finden. Immerhin geht es um junge Menschen, die nun keine Anlaufstelle mehr haben, wenn sie nicht weiter wissen.“

Veröffentlicht: 17. September 2021

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