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B 317: "Sorgen der Anrainer sind berechtigt"

Stellungnahme von Renate Pacher (Kleine Zeitung)

B 317: „Sorgen der Anrainer berechtigt“

KP-LAbg. Renate Pacher warnt vor „schrankenloser Profitwirtschaft“.

MURTAL. Zur Causa B 317 bzw. S 36 äußert sich nun Knittelfelds KP-Abgeordnete Renate Pacher. Wie berichtet, warnte Verkehrsexperte Hermann Knoflacher bei einer Informationsveranstaltung in Neumarkt eindringlich vor einem Ausbau: Dadurch werde die Strecke nur attraktiver für den Transitverkehr, die Folge wären eine Verkehrshölle mit Lärm und Abgasen. Ein Lied davon wissen die Tiroler zu singen – davon berichtete Fritz Gurgiser vom Transit-Forum Tirol.

Renate Pacher führt etliche Verursacher der Verkehrslawine an: Produktionen, „die in unserer kapitalistischen Privatwirtschaft“ immer mehr ins Ausland verlagert, Güter, die sinnlos tausende Kilometer weit verschickt würden. Auch die Menschen selbst würden, weil durch die Ausdünnung der regionalen Wirtschaft zum Pendeln gezwungen, der Arbeit nachfahren.

„Schlecht ausgebaut“

Kritik übt die Abgeordnete auch am „teuren und schlecht ausgebauten“ öffentlichen Verkehr. „In der EU ist der freie Warenverkehr ein Grundprinzip, das nicht behindert werden darf. Eine eigenständige Verkehrspolitik ist Österreich dadurch verwehrt“, so Pacher weiter in einer Aussendung.

Für sie sind die Sorgen der B 317-Anrainer um ihre Lebensqualität berechtigt. Freilich müsse es für Orte mit starkem Durchzugsverkehr – wie etwa Neumarkt – Lösungen geben, jedoch im Einklang mit der Bevölkerung. Pacher abschließend: „Der Ausbau zur mehrspurigen Autobahn schadet den Anrainern und nützt der schrankenlosen Profitwirtschaft.“

(Kleine Zeitung, Region Murtal, 15.5. 08)

15. Mai 2008