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ATB-Spielberg: Konzern hält sich nicht an Abkommen

Produktion nach Serbien verlagert - Personalabbau vorgesehen

Knapp vor Weihnachten trifft die Belegschaft der ATB-Spielberg eine Hiobsbotschaft. Teile der Produktion sollen nach Serbien ausgelagert werden, damit sind zwischen 100 und 200 Arbeitsplätze in Gefahr. Die Firmenleitung droht mit Entlassungen, obwohl es eine gültige
Vereinbarung mit dem Betriebsrat gibt, wonach es bis Ende 2008 zu keinen Produktionsauslagerungen kommen darf. Für diese Garantie hat die Belegschaft einen hohen Preis in Form von Arbeitszeitverlängerung und Lohnkürzungen bezahlt.

KPÖ-LAbg Renate Pacher: „Die Arbeiter und Angestellten haben ihren Teil der Vereinbarung erfüllt, das muss auch für die Firmenleitung gelten.“ Vor einigen Jahren wurde die ATB privatisiert. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Oberstes Prinzip in der Privatwirtschaft ist der Maximalprofit, diesem Prinzip drohen nun Beschäftigte in der ATB
zum Opfer zu Fallen. Werden diese Entlassungen nicht verhindert, ist dies ein schwerer Schlag für die Region, die ohnehin unter hoher Arbeitslosigkeit und Abwanderung leidet. Pacher: „Zuerst wird ein Standort billig aufgekauft, dann wird die Produktion ausgelagert,
dorthin wo der meiste Profit winkt. Möglich macht dies der Privatisierungswahn der vergangen Jahre, der die Menschen zum Spielball von Konzerninteressen macht. Es wird Zeit für ein Gegensteuern.“

Am 14. März hat der steiermärkische Landtag auf Antrag der KPÖ die Gründung einer Landesholding beschlossen. Bis heute wurden von der Landesregierung noch keine Schritte zur Umsetzung gesetzt. Ein Ausbau des öffentlichen Eigentums ist im Interesse der Menschen angesichts der geballten Macht der Konzerne das Gebot der Stunde.

Veröffentlicht: 7. Dezember 2006

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