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ATB-Spielberg: Arbeiter als Spielball von Konzerninteressen

Unternehmer beschleunigen Produktionsverlagerung ins Ausland

Die Knittelfelder Gemeinderätin und KPÖ-Landtagsabgeordnete Renate Pacher nahm am Montag zu den mehr als 60 Kündigungen bei ATB-Spielberg Stellung:
„Kaum sind die Betriebsratswahlen vorbei, kommt die Hiobsbotschaft. Statt der angekündigten Kurzarbeit plant die Firmenleitung der ATB-Spielberg Kündigungen. Bei den Beschäftigen herrscht Angst, denn es wird nicht leicht sein in unserer Region Ersatzarbeitsplätze zu finden.Zuvor mussten bereits die Leiharbeiter gehen. Sie sind die ersten, die bei Verschlechterungen zum Handkuss kommen.
Die Beschäftigten der ATB haben schon viele Tiefen erlebt. Nach der Bauknechtpleite wurde die ATB von der öffentlichen Hand aufgefangen und anschließend wieder privatisiert. Derzeit steht der Betrieb im Haupteigentum des Industriellen Mirko Kovats. Abbau von Arbeitsplätzen, Verlagerungen der Produktion ins Ausland, Arbeitszeitverlängerungen und Lohnkürzungen standen auf der Tagesordnung. Gleichzeitig erhielt der Betrieb Förderungen von Bund und Land. Allein zwischen 1998 und 2000 rund 941.000 Euro.
Nun sollen auf Grund der Wirtschaftskrise Beschäftigte gekündigt werden. Die derzeitige Krise bietet für viele Unternehmer die ideale Gelegenheit, ohne viel öffentlichen Protest ihre Betriebe noch mehr durchzurationalisieren und noch mehr Produktionen ins Ausland zu verlagern. Zuerst wurden Firmen billig von der öffentlichen Hand übernommen und Förderungen kassiert, dann wurde der Profit abgeschöpft. Nun sucht man in schlechteren Zeiten das Weite oder kündigt die Beschäftigten.
Werden fette Gewinne gemacht, wird die Belegschaft nicht beteiligt. Bläst nun ein wirtschaftlicher Gegenwind, der durch die maßlose Gier der kapitalistischen Wirtschaftsweise verursacht wurde, so zahlen die arbeitenden Menschen die Zeche. Nur der Ausbau eines starken öffentlichen Sektors kann verhindern, dass die arbeitenden Menschen zum Spielball der Profitinteressen der Konzerne werden. Das müsste die Erkenntnis aus der derzeitigen Wirtschaftskrise sein. „

Veröffentlicht: 1. Dezember 2008

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