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Artensterben: Zuerst die Bienen, dann der Mensch?

Kommentar von Erich Wilding

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„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ Dieses Zitat soll von Albert Einstein stammen.

Ich bin Hobbyimker und sehe mit Besorgnis wie sich die Natur und die Lebensbedingungen für die Bienen verändern. Wir leben in einer globalisierten Welt, in der die Landwirtschaft immer mehr industrialisiert wird und Ertragssteigerung das wichtigste ist.

So wurde die Varroa-Milbe aus Asien eingeschleppt, weil man unsere Biene zwecks Ertragssteigerung  mit einer fremden Art kreuzen wollte. Nun müssen alle Bienenvölker mit Chemikalien behandelt werden um nicht an der Milbe zugrunde zu gehen. Welche Umwelt finden die Bienen vor? Monokulturen, mit Kunstdünger und Pestiziden behandelt. Wiesen, die gemäht werden bevor die Blumen noch richtig erblüht,  geschweige denn ausgereift sind um Samen abwerfen. Die Artenvielfalt geht verloren. Weiters die Umweltverschmutzung: Abgase von Autos, Industrie und Flugzeugen.

Dazu noch die Agrarindustrie, große Konzerne, denen es nicht um Naturschutz, sondern um Profit und die Kontrolle über Bauern und Saatgut geht. Bienen brauchen Zuckerwasser um überwintern zu können. Die Agrana hat Zuckerfabriken in osteuropäischen Ländern aufgekauft und sich so eine Monopolstellung - mit entsprechender Preisgestaltung - gesichert.

Die Konzerne haben überall ihre Lobby, wie das Beispiel von Minister Berlakovich deutlich zeigt. Er stimmte in Brüssel gegen das Verbot von für Bienen bedenkliche Pestizide. Damit wurde das Verbot hinausgezögert und Bauern und Chemiekonzerne haben Zeit ihre Lager völlig legal zu leeren.

Die Bienen sind unsere „Vorkoster“.  Wenn sie an den Säften der Pflanzen sterben, die wir später als Nahrungsmittel zu uns nehmen, bedeutet das „Alarmstufe rot“. Was gut für den Profit ist, ist noch lange nicht gut für die KonsumentInnen und die Umwelt.
          

KPÖ-Gemeinderat Erich Wilding, Spielberg

 

 

Veröffentlicht: 8. Mai 2013

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