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Aufruf zur Weltklimakonferenz

Bolivien beruft internationale Konferenz von Sozialen Bewegungen ein

Der bolivianische Präsident Evo Morales hat als Antwort auf den Fehlschlag des 15. Gipfel zum Klimawandel, der vor kurzem in Kopenhagen stattgefunden hat, zu eine internationalen Konferenz von sozialen Bewegungen nach Bolivien eingeladen.
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"Die Probleme des Klimawandels sind direkt mit der irrationalen Entwicklungen der Industrie verbunden", sagte der Präsident bei den Feiern zum 49. Jahrestag der Gründung der Gemeinde Culpina in der Region Chuquisaca.

Morales sagte, er habe technische und wissenschaftliche Argumente angefordert, um eine breit angelegte internationale Mobilisierung zur Verteidigung der Umwelt, insbesondere des Wassers, zu unterstützen.

Die Versammlung wird am 22. April stattfinden, dem Internationalen Tag der Mutter Erde.

"Es wird eine große Versammlung werden, auf der wir Lösungen für das Problem des Klimawandels anbieten können", sagte er.


Er bedauerte, dass der in Kopenhagen stattgefundene Gipfel zu Ende gegangen ist, ohne dass irgend eine bedeutende Vereinbarung erreicht worden ist. Er stellte fest, dass Ereignis jedoch eine Gelegenheit ist, die Hegemonie der industrialisierten Länder zu brechen, die an der Zusammenkunft teilgenommen haben.

"Wenn wir jetzt nicht bedeutsame Entscheidungen treffen, werden sich unsere Kinder und die kommenden Generationen mit ernsthaften Problemen gegenüber sehen", warnte der Präsident.

Er stellte heraus, dass die internationale Konferenz von sozialen Bewegungen in Bolivien darauf abzielen wird, in Anbetracht des Hungers, von dem verschiedene Teile der Welt betroffen sind, Optionen für die Garantie von Nahrung für die Völker zu finden.

Granma, Aus dem Englischen übersetzt

http://www.europe-solidaire.org/spip.php?article16031

Aufruf zur Weltklimakonferenz



WELTKONFERENZ DER VÖLKER ÜBER DEN KLIMAWANDEL UND DIE RECHTE VON MUTTER ERDE



Angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel eine reale Bedrohung für das Überleben der Menschheit, der Lebewesen und unserer Mutter Erde in ihrer heutigen Form darstellt;

im Wissen über die große Gefahr, der Inseln, Küstenzonen, Gletscher im Himalaja, den Anden und anderen Bergen der Welt, die Pole der Erde und heiße Regionen wie Afrika, Wasserquellen, durch zunehmende Naturkatastrophen betroffene Bevölkerungen, Pflanzen, Tiere und ganze Ökosysteme ausgesetzt sind;

da nachweislich die Ärmsten des Planeten den Klimawandel am stärksten zu spüren bekommen werden, indem ihre Häuser und Lebensgrundlagen zerstört werden und sie gezwungen sein werden zu fliehen und Zuflucht zu suchen;

unterstreichend, dass 75% der historischen Emissionen von Treibhausgasen auf das Konto der auf irrationale Weise industrialisierten Länder des Nordens gehen;

feststellend, dass der Klimawandel vom kapitalistischen System verursacht worden ist;

im Bedauern über das von den sogenannten „entwickelten“ Ländern verschuldete Scheitern der Konferenz von Kopenhagen, die ihre Klimaschuld gegenüber den Entwicklungsländern, den künftigen Generationen und der Mutter Erde nicht anerkennen wollen;

überzeugt davon, dass es nötig ist, die Rechte der Mutter Erde anzuerkennen und zu respektieren, um im 21. Jahrhundert die volle Erfüllung der Menschenrechte sicherzustellen;

als Bekräftigung der Notwendigkeit, für Klimagerechtigkeit zu kämpfen;

in Anerkennung der Notwendigkeit dringender Maßnahmen, um der Menschheit und Mutter Erde größere Schäden und Leiden zu ersparen sowie die Harmonie mit der Natur wiederherzustellen;

in der Gewissheit, dass die Völker der Welt, geleitet von den Prinzipien der Solidarität, der Gerechtigkeit und des Respekts für das Leben, in der Lage sein werden, die Menschheit und Mutter Erde zu retten; sowie

zur Feier des Internationalen Tags der Mutter Erde

ruft die Regierung des plurinationalen Staates Bolivien die Völker, die sozialen Bewegungen und die Verteidiger von Mutter Erde aus aller Welt auf und lädt sie, wie auch Wissenschaftler, Akademiker, Juristen und Regierungen, die mit ihrem Volk zusammenarbeiten wollen, zur Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte von Mutter Erde ein, die vom 20. bis 22. April 2010 in Cochabamba, Bolivien, stattfinden wird.

Die Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte von Mutter Erde hat folgende Ziele:

1.    Analyse der strukturellen und systembedingten Ursachen des Klimawandels und Vorlegen tiefgreifender Maßnahmen, die den Wohlstand der gesamten Menschheit in Harmonie mit der Natur ermöglichen;
2.    Diskussion und Beschluss des Projekts der Universellen Erklärung der Rechte von Mutter Erde;
3.    Einigung über Vorschläge zu neuen Verpflichtungen für das Kyoto-Protokoll sowie für Entscheidungsvorhaben der UN-Rahmenkonvention über Klimawandel als Leitlinien für das Verhalten der dem Leben verpflichteten Regierungen in den Verhandlungen über den Klimawandel und auf allen Ebenen der Vereinten Nationen in Bezug auf:
  • a)    Klimaschuld
  • b)    Migranten/Flüchtlinge infolge des Klimawandels
  • c)    Emissionsreduktionen
  • d)    Adaptation
  • e)    Technologietransfer
  • f)    Finanzierung
  • g)    Wälder und Klimawandel
  • h)    gemeinsame Vision
  • i)    indigene Völker
  • j)    Sonstiges;
4.    organisatorische Vorbereitung des weltweiten Referendums über den Klimawandel;
5.    Analyse und Entwurf eines Aktionsplans, um der Errichtung eines Tribunals für Klimagerechtigkeit näherzukommen;
6.    Festlegen der Aktions- und Mobilisierungsstrategien zur Verteidigung des Lebens angesichts des Klimawandels und für die Rechte von Mutter Erde.

Bolivien, am 5. Jänner 2010

Evo Morales Ayma
Präsident des Plurinationalen Staates Bolivien


Website des Sozialforum 2010 Leoben

Veröffentlicht: 8. Januar 2010

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