Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

AK-Vollversammlung im Zeichen von Bawag und ÖGB

Peter Scherz: "Die Mitglieder müssen einbezogen werden"

Deutliche Worte zu den Folgen des Bawag-Skandals fand Linksblock-Vertreter Peter Scherz am Donnerstag in der Vollversammlung der steirischen AK. Er betonte, dass die einfachen Funktionäre keine Verantwortung für die Verfehlungen an der Spitze tragen.
Deshalb sei es nicht einzusehen, dass jetzt alle Entscheidungen in einem sehr engen Kreis gefällt werden.
Peter Scherz: „Jetzt ist im Gegenteil das Miteinbeziehen möglichst vieler Mitglieder in den Entscheidungsprozess über die Zukunft der Bawag und über die Reform des ÖGB notwendig. Ohne Demokratisierung wird es nicht gehen.“
Die Gewerkschaft als Interessensvertretung der unselbständig Beschäftigten sei nach wie vor wichtig und gefordert. Das zeige nicht zuletzt die geplante Dienstleistungsrichtlinie der EU. Peter Scherz: "Und hier muss man etwas klarstellen. Wir brauchen kämpferische Gewerkschaften und keine braven Sozialpartner".

AK tritt für Sozialpass ein

Die AK-Vollversammlung nahm alle drei vom Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB) eingebrachten Anträge zu sozialen Fragen in der Steiermark an.
Sie wenden sich gegen die Privatisierung der EGAM-Wohnungen im Aichfeld, warnen vor einem Verkauf von Kanal und Müllabfuhr in Graz und verlangen einen steirischen Sozialpass für Menschen mit geringem Einkommen. Der Sozialpass-Antrag wurde von FSG, AUGE/UG und GLB gegen die Stimmen von ÖAAB/FCG und FP angenommen.

6. April 2006