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Airpower: "Spiele statt Brot"

KPÖ, Grüne und SJ wehren sich gegen Militärspektakel

Grüne, KPÖ und Sozialistische Jugend haben sich formiert, um die kritischen Stimmen gegen Airpower und Jets nicht verstummen zu lassen.

Abflug! Die Plattform war einmal, nun haben sich Knittelfelds Grüne, KPÖ und Sozialistische Jugend formiert, um die kritischen Stimmen gegen Abfangjäger und Airpower nicht verstummen zu lassen. Gewiss habe das Bundesheer bedingt durch die Verfassung ein legitimes Existenzrecht, hielt Grünen-Bezirkssprecher Erwin Webersink gestern fest. Und eben deshalb wäre eine „Leistungsschau“, als welche sich die Flugshow deklariert, nicht notwendig.

„Soll unsere schöne Region als Militärregion positioniert werden?“, denkt KP-LAbg. Renate Pacher an den sanften Tourismus – und an das alte Rom: „In der Krise gibt es wenig Brot, also werden Spiele geboten.“ Der blutige Vergleich scheint nicht weit hergeholt: Die massig bestaunten Jets wurden gebaut, um zu töten.

Gemeinderat Manfred Skoff wartet mit einer Berechnung auf, die die Kohlendioxid-Belastung durch die Airpower veranschaulicht: Ausgehend von 250.000 Besuchern, teils öffentlich und nicht jeder einzeln anreisend, plus dem Kerosinverbrauch der Flugzeuge ist das Wochenende 3,25 Millionen Kilogramm Kohlendioxyd schwer. Abseits von Lärm und sonstiger Schadstoffbelastung, natürlich kommt auch noch der Sicherheitsaspekt ins Spiel.

Pacher: „Dieser Umweltschaden ist in Zeiten des Klimawandels eigentlich ein Verbrechen.“

Fraglich sei weiters, „ein Plus von 3300 Nächtigungen im Aichfeld und eine kurzfristige Umsatzsteigerung der Gastronomie“ als Gewinn zu verkaufen.

Im Vorfeld zur Airpower lädt das parteiübergreifende Veranstalterteam nun am 19. Juni zu einer Podiumsdiskussion, besetzt unter anderem mit NAbg. Peter Pilz und Presseoffizier Gerhard Schweiger. „Wohin bringt uns der Eurofighter?“ will man für den regionalen Kontext im Zuge von NATO-Partnerschaft und Österreichs künftiger Verteidigungspolitik sensibilisieren.

Zudem läuft bis 1. Oktober ein Ideenwettbewerb, der, so David Ring (SJ), ebenso zum Nachdenken anregen soll: Wie würden junge Menschen die 1,6 Millionen Euro – so viel Steuergeld gibt es für die Airpower – nachhaltig im Sinne der Region investieren?

(Kleine Zeitung, 5.6. 09)

Veröffentlicht: 5. Juni 2009

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