Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Aichfeld: EGAM-Wohnungen bereits privatisiert

Steirische KPÖ übt scharfe Kritik am Verkauf

Knapp nach der Nationalratswahl wird bekannt, dass die EGAM-Wohnungen im Aichfeld bereits privatisiert worden sind. Als Käuferin scheint eine Immobilienfirma mit dem Sitz in Linz auf.
Damit gelangen 9 Wohnungsanlagen in den Gemeinden Judenburg, Zeltweg, Knittelfeld, Fohnsdorf und Spielberg mit insgesamt 740 Mietwohnungen und 60.000 Quadratmeter Wohnnutzfläche in die Hände einer privaten, gewinnorientierten Wohnungsgesellschaft. Den Mietern wurde keine Möglichkeit geboten, ihre Wohnungen selbst zu erwerben.
Auch der auf Antrag der KPÖ zustande gekommene Landtagsbeschluss, dass die Landesregierung in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden eine Übernahme der EGAM-Wohnungen durch Land und Gemeinden prüfen sollte, wurde nicht realisiert.

KPÖ-Landtagsabgeordnete Ing. Renate Pacher kritisierte am Freitag diesen Schritt: „Von einem Privatisierungsstopp kann auch nach der Nationalratswahl keine Rede sein. Der Ausverkauf öffentlichen Wohnraums geht weiter. Nach den Werkswohnungen und den Wohnungsgesellschaften des Bundes ist nun die EGAM an der Reihe. Diese Gesellschaft war gegründet worden, um die Region Aichfeld-Murboden zu entwickeln und dort günstigen Wohnraum zu schaffen. Jetzt wurde privatisiert und damit eine Chance für die Entwicklung der Region verspielt.“
Die Judenburger KPÖ-Gemeinderätin Christine Erschbaumer (sie ist selbst Mieterin einer EGAM-Wohnung in Judenburg), wies darauf hin, dass schon der Verkauf der Bundeswohnungen Verschlechterungen für die Mieter gebracht hat: „Wenn alles auf den Markt geworfen wird, gibt es kein soziales Korrektiv mehr“!

Veröffentlicht: 20. Oktober 2006

Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.