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Abschied vom Bezirk Knittelfeld

Kommentar von Renate Pacher

Nun ist der Bezirk Knittelfeld Geschichte. Die Zusammenlegung von Judenburg und Knittelfeld wurde im Landtag beschlossen. Es gab keine einzige offizielle Informations- oder Diskussionsveranstaltung. Nach der Meinung des Gemeinderates oder der Bevölkerung wurde nicht gefragt.

Die KPÖ hat im Landtag gegen die Zusammenlegung gestimmt. Eine Verwaltungsreform, die diesen Namen auch verdient, darf nicht einfach über die Köpfe der Betroffenen hinweg verordnet werden. Die Bezirkszusammenlegung wurde nach dem Muster durchgezogen, dass derzeit die steirische Politik bestimmt: Wichtige Fragen werden zwischen LH Voves und seinem Stellvertreter Schützenhöfer ausgepackelt. Die Abgeordneten und FunktionärInnen von SPÖ und ÖVP müssen diese Entscheidungen dann abnicken.

Auch wenn die „Reformpartner" versuchen die Tatsachen schönzureden: Die Zwangsfusion von Judenburg und Knittelfeld wird auf Kosten von Infrastruktur, Service und Lebensqualität im ländlichen Raum gehen. Nun werden erste Details bekannt. Ab 1. Jänner 2012 werden sechseinhalb Arbeitsplätze nicht mehr nachbesetzt. Landesamtsdirektor Helmut Hirt bestätigte, dass Einsparungen das oberste Ziel der Zusammenlegung sind. Gekündigt wird niemand, bei Pensionierungen wird aber teilweise nicht mehr nachbesetzt. Das bedeutet, dass in unserer Region Arbeitsplätze verloren gehen und junge Menschen in Zukunft geringe Chancen haben, eine Anstellung auf der BH zu bekommen. Sieht so eine Stärkung des ländlichen Raums aus?

Die ersten Einschnitte werden nun umgesetzt, weitere Belastungspakete liegen in der Schublade. Es wird versucht uns einzureden, dabei ginge es um längst nötige Einsparungen und Reformen. In Wirklichkeit geht es um die Absicherung der riesigen Beträge, die zur Rettung der Banken, Spekulanten und des Euro gebraucht werden. In diesem Licht ist auch die Zusammenlegung der Bezirke Knittelfeld und Judenburg zu sehen.

Renate Pacher, KPÖ-Stadträtin in Knittelfeld

3. Januar 2012