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Weltspartag und Finanzkrise

Interessante Texte und Informationen

Mit einer Veranstaltungsreihe und Informationen begeht die steirische KPÖ den Weltspartag.
Wir geben an dieser Stelle interessante und kompetente Beiträge wieder.

Kein Kredit mehr für den Kapitalismus!


   Dieses Flugblatt wird von der KPÖ am Weltspartag von den Banken verteilt.

Arbeitende Menschen, Pensionisten, Häuslbauer müssen schauen, wo sie bleiben, wenn ihnen das Geld ausgeht oder die Bank den Kredit fällig stellt.
Niemand zahlt ihre Schulden, wenn ihnen das Geld ausgeht. Anders bei den Banken: Wenn sie Milliarden verspekulieren, muss die Bevölkerung dafür geradestehen.


Globale Finanzkrise
Warum wir alle darunter leiden
Werte werden durch Arbeit geschaffen, nicht durch Spekulationsgeschäfte


Die Finanzkrise zeigt die Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit sehr deutlich auf. Leute, die Arbeit haben, müssen immer mehr leisten. Ihre Leistung wird immer schlechter bezahlt. Fast jeden Tag müssen wir Arbeiter und Angestellten um unseren Arbeitsplatz zittern. Ja, wir sollen gar dankbar dafür sein, dass wir arbeiten dürfen. Tatsächlich ist die Arbeitskraft, die die realen Werte schafft, auf dieser Welt eindeutig unterbewertet.
In der internationalen Finanzwelt werden über Finanztransaktionen Summen transferiert, die es in der realen Wirtschaft gar nicht gibt. Es ist eine verkehrte Welt, dass steinreiche Finanzhaie und Finanzmanagerden kleinen Arbeitern, die all die bestehenden Werte erst geschaffen haben, die Welt erklären wollen.

Verstaatlichung auf Amerikanisch
Jetzt gibt es plötzlich eine Finanzkrise, ausgehend von den großen amerikanischen Banken – und siehe da: Im Geburtsland des Kapitalismus rufen die Finanzhaie den Vater Staat zu Hilfe: Jetzt soll er – also die Allgemeinheit – für ihre Schulden die Generalhaftung übernehmen. Sogar von Verstaatlichung ist die Rede. Es hat sich herausgestellt: Werte, die gar nicht da sind, können eben nur scheinbar verwaltet werden. Diese Blase ist geplatzt.
Verstaatlichung – so wie wir sie uns vorstellen – bedeutet nicht, dass der Staat als Lückenbüßer einspringt und die Verluste Privater abdeckt, sondern dass er im Sinne der Allgemeinheit agiert. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wären verschärfte Kontrollen und Regulative auf dem Finanzsektor, ein weiterer die Rückführung privatisierter Bereiche der Daseinsvorsorge, damit diese nicht von Spekulations- und Profitgedanken geleitet, sondern im Interesse der Bevölkerung geführt werden.

Ehrlich verdientes Geld verspielt
Angesichts der aktuellen Entwicklungen liegt auf der Hand: Nicht die Beschäftigten sind es, die sich wie Bittsteller zu fühlen haben, sondern vielmehr all jene, die als Finanzmanager fungieren.
Doch was passiert tatsächlich? Wir haben jetzt eine
Situation, in der man den kleinen Sparerinnen und
Sparern garantiert, dass ihre Einlagen gesichert sind. Ist das nicht im Grunde eine Unverschämtheit? Wir haben das durch Arbeit ehrlich verdiente Geld in gutem Glauben einer Bank überlassen. Da dürfte nicht einmal der Gedanke aufkommen, dass dieses Geld in Gefahr sei. Die Banken haben das Geld aber zu Spekulationszwecken verwendet.

Wer zahlt den Schaden?
Doch statt die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und das Geld, das unrechtmäßig den Falschen ausgezahlt wurde, zurückzufordern, gibt es Garantieerklärungen. Die Belastungen werden wieder auf die Falschen, nämlich auf die einfachen Menschen abgewälzt.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht hat es sich erwiesen, dass Finanzhaie im Grunde völlig überflüssig sind.
Kleine Sparer hingegen bringen das Geld, das sie erarbeitet haben. Es ist durch reale Werte gedeckt. Es kann also nicht sein, dass wir Kleinen für das Geld, das man uns ungefragt weggenommen hat, auch noch geradestehen müssen!
Peter Scherz, Arbeiterkammerrat des GLB


Um den Lebensstandard der Bevölkerung zu sichern, fordert die steirische KPÖ:

  • Privatisierungsstopp in Bund, Land und Gemeinden. Schaffung, Schutz und Förderung von öffentlichem Eigentum.
  • Keine Erhöhung von Tarifen und Gebühren in Bund, Ländern und Gemeinden
  • Gesetzliche Mietzinsobergrenzen für alle Wohnungen, Entkoppelung der Verwaltungskosten von der jeweiligen Kategorie-A-Miete.
  • Abschaffung der Mehrwertssteuer auf Grundnahrungsmittel, Mieten, Betriebskosten und Medikamente.
  • Wiedereinführung der amtlichen Preisregelung bei Grundnahrungsmitteln und Energie.
  • Kräftige Gehalts- und Pensionserhöhungen, welche die Teuerung abdecken und die gewachsene Produktivität berücksichtigen.
  • Erhöhung der Lehrlingsentschädigungen.
  • Lohnsteuersenkung mit 1. 1. 2009
  • Inflationsausgleich bei Arbeitslosengeld und Sozialhilfe und anderen Transferzahlungen.
 
 
Wie weiter?
Wir treten für ein sozialistisches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ein, in dem nicht mehr der Maximalprofit, sondern ein gutes tägliches Leben der Menschen das Maß aller Dinge sind.
Man wollte uns weismachen, dass kein Geld vorhanden wäre, um Pensionen oder Sozialleistungen zu finanzieren. Jetzt sind auf einmal hunderte von Milliarden Euro da, mit denen man das Versagen des Finanzsystems reparieren will. Wer den Schaden angerichtet hat, soll auch die Rechnung dafür zahlen. Wir verlangen eine Umverteilung des gesellschaftlichen Vermögens von oben nach unten.

Die steirische KPÖ fordert:
  • Überführung sämtlicher Banken und Versicherungskonzerne in öffentliches Eigentum unter demokratischer Kontrolle. Der Banken- und der Versicherungssektor muss endlich wieder auf das Gemeinwohl ausgerichtet werden.
  • Öffentliches Geld darf nur im Tausch gegen öffentliche Eigentumsrechte
  • freigegeben werden. Der Staat erhält mit jedem Euro Steuergeld voll stimmrechtsfähige Aktien.
  • Wir verlangen die Wiedereinführung von Kapitalverkehrskontrollen und ein Verbot spekulativer Finanzgeschäfte.
  • Zinsmoratorium für die Schulden der
  • öffentlichen Hand.
  • Schluss mit der Unterstützung von Aktienkäufen und von kapitalgedeckten Altersvorsorgemodellen (private Pensionsfonds) aus Steuermitteln. Dafür Ausbau der staatlichen Unterstützung bei freiwilliger Höher- und Weiterversicherung im staatlichen Umlagepensionssystem.
  • Wiedereinführung von Vermögens-, Erbschafts- und Schenkungssteuer bei großen Vermögen.
  • Steuergeld muss in erster Linie dafür verwendet werden, um die Kaufkraft der Bevölkerung zu stärken und die Wirtschaft zu beleben.
  • In diesem Zusammenhang fordern wir ein staatliches Wohnbauprogramm zur Schaffung von leistbarem Wohnraum in öffentlichem Besitz.


„Die KPÖ kämpft gegen die Geschäftemacherei mit  der Spielsucht. Nun zeigt sich,  das ganze kapitalistische Wirtschaftssystem ist zum Casino geworden. Beides braucht klare Regeln und Beschränkungen – bis hin zum völligen Verbot.”
KPÖ LAbg. Ernest Kaltenegger

Wir verteidigen unsere Geldbörse.
Sie verteidigen die Spekulanten und ihre Börse.






Leserbrief: Die Ursachen der Finanzkrise

Die Krise an den Finanzmärkten spitzt sich - wie seit etwa einem Jahr vorherzusehen - ständig weiter zu, wobei wir den Höhepunkt noch lange nicht erreicht haben. Kaum jemand stellt sich jedoch die Frage nach den Ursachen dieser Krise, nach den schier unglaublichen Verhältnissen im gesamten Geldsystem:
  • - Wie kann es sein, dass vor allem in den USA Tausende Milliarden von Krediten vergeben wurden, deren Rückzahlung von Anfang an mehr als unsicher war?
  • In dieser sog. Subprime-Blase (Immobilienblase) stecken alleine etwa 2.000 Milliarden Dollar fauler Kredite. Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs an faulen Konsumkrediten. Die Krise hat sich bereits seit langem auf die Kreditkarten- und Automobil-Kredite ausgedehnt.
  • - Wie konnte der gesamte Schuldenberg der USA (aber auch in Europa und in aller Welt) solch astronomische Ausmaße annehmen?
Die Gesamtschulden der USA (Staat plus Wirtschaft plus Haushalte) belaufen sich auf die unvorstellbare Summe von etwa 48.000 Milliarden US$. In 1-Dollar-Scheinen aufgestapelt ergäbe dies einen 4,8 Millionen Kilometer hohen Turm, der 120-mal um den Erdäquator oder mehr als 12-mal zwischen Erde und Mond reichen würde! Oder über die Landfläche der Welt verteilt: mehr als 3 Dollarnoten auf jedem Quadratmeter Erde...
- Wie konnten sich auf der anderen Seite - in den Händen weniger - genauso große Vermögen ansammeln, die nach Anlage- und Spekulationsmöglichkeiten suchen: bis vor kurzem in den Immobilien-, nun in den Lebensmittel - und Rohstoffmärkten. Die Besitzer dieser Vermögen trachten nach ständig größeren Renditen und wollen immer noch reicher werden. Dabei ist bereits ein Vermögen von "nur" einer Milliarde fast unvorstellbar: Beispielsweise kann ein Euro-Milliardär und seine Nachkommen 2.000 Jahre lang täglich fast 1.400 Euro ausgeben, bis die Milliarde aufgebraucht ist - ohne Zinsen! Bei einer Rendite von ca. 15% (durchschnittlicher Jahreszuwachs eines Milliardärs laut Forbes-Magazin) kann er/sie täglich über 400.000 Euro ausgeben, ohne dass das Vermögen kleiner wird! Auch in Österreich haben wir bereits 15 Euro-Milliardäre und 66.000 Millionäre (World Wealth Report), die zusammen etwa zwei Drittel des Gesamtvermögens in Österreich besitzen!
Das Problem bei all diesen Schulden und Vermögen ist ein mathematisches - sie folgen exponentiellen Wachstumskurven: je größer, desto rascher wachsen sie, bis sie faktisch explodieren. Eine Wachstumsrate von 15% bedeutet z.B. eine Verdopplung knapp alle 5 Jahre. Die Vermögen der Millionäre wachsen im Schnitt um 9% pro Jahr - eine Verdopplung alle 8 Jahre. Mit was soll sich dann die "restliche" Bevölkerung (90% aller ÖsterreicherInnen) in 8 Jahren noch begnügen? Etwa alle 60 Jahre muss dieses Wachstum zum Zusammenbruch der Finanzmärkte und der Weltwirtschaft führen.
Zurück zu den USA: Selbst das kurzfristige Auffangen der maroden Banken, Versicherungen etc. in einem Fond von 700 Milliarden US$ würde die Geldmenge und damit die eigentliche Ursache der Probleme weiter erhöhen. Aufgrund der extremen Gesamtverschuldung und der in den USA bereits bestehenden Wirtschaftskrise muss man in nächster Zeit mit viel höheren Kreditausfällen rechnen, die niemals abgefangen werden können. Selbst der langjährige Chef der US-Notenbank Alan Greenspan und der Präsidentschaftskandidat McCain warnen vor dem größten Börsenkrach in der Menschheitsgeschichte, und sprechen von der "Very Great Depression".
Mit der ständigen Erhöhung der Geldmenge verzögern und verschlimmern die USA den Zusammen¬bruch des (Welt-)Finanzsystems nur und lasten - sehr geschickt - ihre Schulden der gesamten Welt auf, da dies eine gewaltige globale Inflation auslöst. Die ständig wachsende Geldmenge und die Verluste im Immobilien- und Aktienmarkt werden die Spekulation in anderen Bereichen anheizen. Beides zusammen wird eine massive Verteuerung von Rohstoffen (vor allem Edelmetalle) und Lebensmitteln und in vielen Ländern der Dritten Welt Hungersnöte und Aufstände auslösen.
Bei uns wird die Inflation die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten beschleunigen. Die offizielle Inflation ist gelinde gesagt "geschönt" (oder kaufen Sie jedes Monat einen Gro߬bild¬fernseher?). Wer ein Haushaltsbuch führt oder alte Rechnungen aufgehoben hat, kann berechnen, dass die reale Inflation seit Jahren bereits 8-9% beträgt (Beinahe-Verdopplung der Preise seit 2001)! Für 2008 sind reale Inflationsraten von 10-20% zu erwarten.
Aufgrund der großen Geldmengen, die in den USA täglich in Umlauf gebracht werden (die Zahlen werden aus "statistischen" Gründen nicht mehr bekannt gegeben), ist bis Jahresende sehr wahrscheinlich auch mit einem starken Verfall des Dollars zu rechnen (Dollarkurs von 1,80 bis über 2,00 Euro). Selbst die völlige Entwertung des Dollars ist zu befürchten. In den USA munkelt man bereits von einer Währungsreform mit einer massiven Abwertung im Verhältnis 1:2 bis 1:5!
In den USA spricht man analog zum Öl übrigens auch vom "Peak Credit": Die Überschuldung hat einen Punkt überschritten, der für keine Volkswirtschaft der Welt mehr tragbar ist. Lassen wir uns überraschen, wie lange sie/wir das noch durchhalten...
In meinem Buch "Neues Geld - Neue Welt: Die drohende Wirtschaftskrise - Ursachen und Auswege" gehe ich näher auf diese Probleme ein und zeige nicht nur deren Ursachen, sondern auch mögliche Auswege auf, die auch wir, hier in unserer Region umsetzen können.

Dipl.-Ing. Tobias Plettenbacher
ATTAC Ried, TIMESOZIAL, Experte für komplementäre Währungssysteme
Kontakt: plettenbacher@timesozial.org, 0664/ 5434939


Baron Münchhausens finanzielle Massenvernichtungswaffen

Die Finanzkrise spitzt sich ständig weiter zu. Derzeit sehen wir erst die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs, da die Banken noch viele weitere "Leichen im Keller" liegen haben. Eine davon sind die Credit Default Swaps (CDS), ein ungesichertes "Wert¬papier" mit dem weltweit das Ausfallsrisiko von Krediten gehandelt wird, mit dem also gewettet wird, dass Gläubiger nicht zahlen können.
Warren Buffet, der reichste Mann der Welt, hat diese CDS schon vor Jahren zu Recht als "finanzielle Massenvernichtungswaffen" bezeichnet, da es keinerlei Regulierungen gibt und niemand einen realen Wert als Sicherheit zu hinterlegen hat! Diese Papiere gelten jedoch als Versicherung für Banken, Investoren, faule Kredite... Das entspricht etwa dem Versuch von Baron Münchhausen, sich selbst am Schopf aus dem Morast zu ziehen. Da kommt die Silbe "Ver-" richtig zur Geltung: Ver-sicherung, Ver-trauen, Ver-lust, Ver-blödung.
Nun müssen schon nächsten Dienstag (21. Oktober 2008) die Ver-sicherer und Banken bis zu 365 Mrd. US$ an CDS-Inhaber auszahlen - nur für die Lehman-Bank! Derzeit schätzt man, dass bereits CDS-Papiere im Wert von 1.200 Milliarden US$ wackeln. Der Gesamtwert an CDS hat sich von 2001 bis 2007 übrigens fast verdoppelt und liegt weltweit bei etwa 62.200 Milliarden US$...

Dipl.-Ing. Tobias Plettenbacher
ATTAC Ried, TIMESOZIAL, Experte für komplementäre Währungssysteme
Kontakt: plettenbacher@timesozial.org, 0664/ 5434939


Sparguthaben: Sicher in die Finanzkrise!



Einige Gedanken zur Sicherheit unserer Sparguthaben, die jeden Tag gepredigt wird:
In Deutschland wurde nur durch die Pleite der Lehman-Bank (14,3 Mrd. Euro) der Einlagensicherungsfond des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB mit 4,6 Mrd. Euro) geleert (Deutsches Handelsblatt *). Die Deutschen Banken sollten diesen Fond nun wieder auffüllen. Dabei sind die Finanzprobleme und das Misstrauen bereits so groß, dass sie sich untereinan¬der und auch der Wirtschaft kaum mehr Geld leihen. Neben den hunderten Milliarden an Verlusten in der US-Immobilienblase ist den Großbanken auch eine der wichtigsten Einnahmequellen weg gebrochen:
Der Börsengang von Unternehmen. Komischerweise will seit fast einem Jahr kein Unternehmen
mehr an die Börse, außer die Deutsche Bahn vielleicht...
Auch staatliche Garantien sind dabei lächerlich: Die Gesamtschulden in Österreich (Staat, Unternehmen und Privathaushalte) belaufen sich 2008 auf ca. 670 Mrd. Euro! In 100-Euro-Scheinen aufgestapelt ergibt dies einen Turm mit 670 Kilometern Höhe! Im Jahr 2004 waren es übrigens "nur" 565 Mrd. - eine stolze Zunahme von 18% in nur 4 Jahren. Wenn wir zu dieser Bagatelle noch die sog. "inhärenten Schulden" zählen, also die offenen Verbindlichkeiten für Gesundheitsvorsorge und Pensionen in der Höhe von etwa 150 Mrd. Euro (nur schwer schätzbar), kommen wir auf eine Gesamtschuld von etwa 820 Mrd. Euro.
Auf jede(n) Österreicher(in), Kind wie Greis, kommen also Belastungen von etwa 100.000 Euro. Da diese Last letztlich die arbeitende Bevölkerung zu tragen hat, kommen wir auf etwa 200.000 Euro pro Erwerbstätigen. Wenn wir nun unsere Garantien (der Österreichische Staat sind übrigens wir) von 100 Mrd. Euro auf jeden Erwerbstätigen umrechnen, muss jede(r) für weitere 25.000 Euro bürgen. Außer US-Banken würde uns das wohl niemand "abkaufen".

Ob das gut gehen kann? Fragen Sie ein paar Schulkinder oder lesen Sie die Tagebücher oder Memoiren Ihrer Urgroßeltern. Ansonst lade ich Sie zu folgendem Experiment ein:
  • Schreiben Sie folgenden Text auf ein Schild: "Keine Panik auf der Titanic! Ich bin zwar mit über 200.000 Euro (2,7 Mio. Schilling) verschuldet, garantiere aber für IHRE Spareinlagen in der Höhe von 25.000 Euro (344.000 Schilling)."
  • Ziehen Sie Ihren besten Anzug und Krawatte an und stellen Sie sich mit dem Schild auf die Straße. Eine kleine Portion Selbstvertrauen und Unverfrorenheit dürfte nicht schaden...
  • Wenn Sie jemanden finden, der dümmer ist als Sie (obwohl Sie den - mit Verlaub - kaum finden werden) und der Ihnen glaubt, dann hauen Sie ihn rasch um eine kleine Spende für die armen arbeitslosen Bankmanager an: "Haste mal 'ne Milliarde, ey?"
  • Berichten Sie mir bitte über die Reaktionen Ihrer MitbürgerInnen. Auch Briefe aus Kranken¬häusern und Irrenanstalten werden angenommen.
* http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/lehman-bringt-deutsche-einlagensicherung-in-not;2041475

Dipl.-Ing. Tobias Plettenbacher
ATTAC Ried, TIMESOZIAL, Experte für komplementäre Währungssysteme
Kontakt: plettenbacher@timesozial.org, 0664/ 5434939


Keine Panik! Per Anhalter in die Finanzkrise


Die Finanzkrise bzw. die nun über uns hereinbrechende Wirtschaftskrise war bereits im Frühjahr 2008 deutlich für den Herbst vorherzusehen. Die Krise begann bereits 2007 mit dem Platzen der US-Immobilienblase (Subprime-Krise) und weitete sich unaufhaltsam auf das globale Finanzsystem aus. Da alleine in der Subprime-Blase über 2.000 Milliarden US$ fauler Kredite steckten, war klar, dass viele große Banken spätestens im Sommer in Konkurs gehen würden (siehe www.leap2020.eu).

Das hämische Grinsen auf den Gesichtern vieler Österreichischer Banker ist spätestens mit den Turbulenzen und Verlusten in Russland und Osteuropa eingefroren. Leider hatten die meisten Ostblockländer verhältnismäßig eine noch größere Immobilienblase als die USA...

Hochfinanz und Großkonzerne, die jahrelang nach immer mehr Deregulierung (Abschaffung jeglicher Regeln und Steuern) schrieen und astronomische Gewinne auf Kosten der Natur und der Armen in aller Welt einstrichen, rufen plötzlich nach einem starken Staat. Nun sollen die Verluste in Höhe von tausenden Milliarden auf Kosten der Allgemeinheit abgefangen werden. Wir alle sollen über mehr Steuern, Staatsschulden oder Notenbankgeld (Inflation) die Zeche zahlen.

Die unweigerlich nötige Erhöhung der Geldmenge wird jedoch die eigentliche Ursache des Problems, die ein Tabuthema sondergleichen ist, weiter verschlimmern: Die ins "Unendliche" wachsenden Vermögens- und Schuldenberge. Die Ursache dafür liegt rein mathematisch in unserem Geldsystem verankert: Vermögen und Schulden wachsen durch den sog. Zinseszinseffekt exponentiell, also umso rascher, je größer sie werden, bis sie faktisch explodieren. Je mehr Geld, umso mehr wird spekuliert... Je größer die Schulden, umso mehr Zinsen müssen gezahlt werden...

So sind z.B. die Gesamtschulden der USA (Staat, Unternehmen und Privathaushalte) von 32.000 Milliarden US$ im Jahr 2003 auf 48.000 Milliarden im Jahr 2008 explodiert (aufgestapelt in 1-Dollar-Noten ein Turm von 4,8 Mio. Kilometer Höhe!). Dies geht vor allem auf die Verschuldungsspirale bei Unternehmen und Privathaushalten zurück, weniger auf die Militärausgaben. Da der Großteil dieser Schulden niemals zurückbezahlt werden kann, musste man bereits vor Jahren kein Prophet sein, um den Finanzkollaps und eine Wirtschaftskrise vorauszusehen. Rein mathematisch muss exponentielles Wachstum etwa alle 60 Jahre zum Zusammenbruch dieses Pyramidenspiels führen.

So ist auch heute das gesamte Weltfinanzsystem wieder am Kippen. Solche Zeiten sind durch ein Chaos an den Märkten und extreme Kursschwankungen charakterisiert. Voraussichtlich wird durch staatliche Eingriffe noch eine "Bullenfalle" gefördert, also eine kurzfristige und intensive Euphorie (der Kleininvestoren), gefolgt vom völligen Absturz. Leider lernen wir ja offenbar nie aus der Geschichte und unsere Urgroßeltern können wir auch nicht mehr fragen, wie das früher war.
Dabei lesen sich Artikel, Versprechen und Lügen von 1929 fast genau wie jene von 2008...

Der endgültige Finanzkollaps ist nur mehr eine Frage des Zeitpunkts, an dem die Krise nicht mehr schön geredet werden kann und eine Panik ausbricht: Wenn alle ihre Aktien abstoßen, ist (wie 1929) ein Kurssturz auf etwa 10% des heutigen Niveaus zu erwarten. Wenn alle ihre Ersparnisse holen wollen ("Bank-Run"), wird auch das Bankensystem kollabieren. Nur eine regionale und energie-unabhängige Lebensmittelproduktion wie damals haben wir heute nicht mehr. Nicht einmal eigenes Saatgut haben unsere Bauern, und das vorhandene ist unfruchtbar (Hybrid). Daher: Keine Panik!

Dipl.-Ing. Tobias Plettenbacher
ATTAC Ried, TIMESOZIAL, Experte für komplementäre Währungssysteme
Kontakt: plettenbacher@timesozial.org, 0664/ 5434939


Pensionsfonds - Tragen Sie Ihre Altersvorsorge ins Casino


In der globalen Finanzkrise ist bis Jahresende 2008 der Kollaps der meisten Pensionsfonds zu befürchten (siehe www.leap2020.eu), die "sichere" US-Hypotheken und viele andere faule Wertpapiere mit dem Geld ihrer Kunden gekauft haben. So hat z.B. der Norwegische Pensionsfond in der Immobilienblase 40% seiner Einlagen verloren!

Da kein geistig halbwegs normaler Mensch seine Altersvorsorge zum Verzocken ins Casino tragen würde, kam bei den BürgerInnen in Deutschland und Österreich leider keine so richtige Begeisterung für die "kapitalgedeckte" Pension auf.
Da hat Schüssel, Riester & Co. in den letzten Jahren doch sehr nachhelfen müssen, dass Otto Normalverbraucher sein sauer Verdientes gegen Spielgeld aus dem globalen Finanzcasino getauscht hat. Seitdem haben alle brav eingezahlt, um die Börsenkurse weiter aufzublähen und das Kapital der Großspekulanten noch ein paar Jahre zu decken (sog. Kapitaldeckungsverfahren). Dafür mussten die armen Politiker sogar öffentlich zugeben, dass die staatlichen Pensionen nicht mehr sicher sind!

Dipl.-Ing. Tobias Plettenbacher
ATTAC Ried, TIMESOZIAL, Experte für komplementäre Währungssysteme
Kontakt: plettenbacher@timesozial.org, 0664/ 5434939


Fiat-money, das moderne Geld, von fiat lux, es werde Licht!


Hurra, es werde Licht, das Geld der Zukunft! Fiat-money, an Stelle des ATS, des guten alten Schillings Österreichs.
Im amerikanischen Bürgerkrieg (1861- 1865) wurde Fiat-money das erste Mal in nennenswerten Ausmaß verwendet. Der „Greenback“ diente zur Finanzierung des Krieges, der Greenback ist heute noch im Umlauf!
Das besondere am Greenback, „es ist Papiergeld ohne Deckung und ohne Zinsen“.
Die Wiedereinführung des Schillings (ATS) als Komplementärwährung zum EURO, müsste
sich am Greenback orientieren.
Der Schilling Neu (ATSN) ist als „Papiergeld ohne Deckung und ohne Zinsen“ wie der Greenback, zu konzipieren.
Damit fällt auch die Philosophie des Betruges der Geldmacht, der Ethik des modernen Sozialstaates zum Opfer.
Dem betrügerischen Blasenkapitalismus gelten meine Krokodilstränen, „ewig  schade um das Börsen Kasino, um den Spruch, no risk, no fun, um Arbeitslosigkeit und Armut“.
Anstatt über Steuerreform zu faseln, könnten die Abgeordneten Nägel mit Köpfen machen, tun  es aber um die Welt nicht, warum?
Die enormen Vorteile für Österreich, liegen am Tisch, Österreich könnte Vorreiter auf dem Felde des zinslosen und deckungslosen Geldsystems sein, könnte das auf  Dauer unhaltbare, betrügerische Zinsgeldsystem, abstreifen und als neutraler Staat Beachtung und Ansehen in ethischen Fragen, gewinnen.
Warum  wollen das die österreichischen Politiker die an der Macht sind, nicht?
Augenscheinlich weil das ihren Interessen entgegensteht.
Sie wollen Betrug, Rüstung, Arbeitslosigkeit, weil sie daraus, für sich, Vorteile ziehen, oft nur marginale, aber doch das Verhalten beeinflussend.

Graz,  19.10.08  Karl Reinprecht      Tel.Nr. 06888685557


Die drei zentralen Lügen des Neoliberalismus, alias Kapitalismus.



Die drei zentralen Lügen des Neoliberalismus, alias Kapitalismus, betreffen die Felder Krieg, Geldwesen, und Arbeit.
Über die Ursachen des Krieges, über Geld und Geldwesen, über Arbeitslosigkeit und Arbeit, wird gelogen und Desinformiert das sich die Bretter biegen!
Über die Ursachen des Krieges wird z.B. die gerne geglaubte Lüge, „der Mensch sei von Natur aus streitsüchtig, gewalttätig, ein potentialer Mörder“, verbreitet und wird mit Darwins
Evolutionstheorie untermauert.
Der „Militärisch-industrielle Komplex“(MIK),  (der Begriff wurde 1956 von dem amerikanischen Soziologen Charles Wright Mills geprägt, auch US-Präsident Dwight D. Eisenhower, selbst ein ehemaliger hochrangiger Militär, warnte 1961 in seiner Abschiedsrede davor), betreibt aus unverantwortlicher Profitgier, völlig im Abseits jeder Ethik, den Streit zwischen Gruppen, bis zum Krieg.

Lüge des „ Militärisch-industriellen Komplexes“(des MIK)

„Die schicksalhaften Gene des Menschen, treiben ihn, den Menschen,  zu seinen kriegerischen Taten!“
Kein Wort über Verhetzung, Propaganda, Irreführung, Profitinteressen, der am militärisch-industriellen Komplex Beteiligten.
Der „MIK“ lügt, durch verschweigen, seine ethisch verwerfliche Rolle, weg.

Die Lügen des „Geldwesens, der Geldmacht“!

Die Lügen des Geldwesens und der Geldmacht sind in einer falschen Gelddefinition verpackt.
Etwa so: „Geld ist eine Ware, Geld ist kein Geschöpf der Rechtsordnung, Fiat-money führt zwangsläufig zur Inflation, Zinsen sind notwendig, ohne Zinsen funktioniert die Wirtschaft nicht.“
Versus:
„Geld ist keine Ware, sonder ein Geschöpf der Rechtsordnung, wie Fiat-Geld, Zinsen sind nicht begründbar, die Wirtschaft funktioniert ohne Zinsen genauso.“

Kein Wort darüber, wer die Zinsen  kassiert, auf Grund welcher Leistungen, kein Wort  über das nicht mögliche exponentielle Anwachsen  der Zinsen, ohne Krise, kein Wort über soziale Spannungen die durch Zinsen entstehen, kein Wort über Demokratisierung, Verstaatlichung des Geldwesens.

Lügen die im „Felde der Arbeit“ kursieren!

„Es gäbe zuwenig Arbeit in unserer Gesellschaft des Überflusses, Arbeitslosigkeit sei etwas Schicksalhaftes“ 
Bei genauerem hinschauen erkennt man die Lügen die dahinter stecken schnell, es gibt nicht zuwenig Arbeit sondern zuviel, es müssen nur ca. 10% der Arbeiter von ihren Lebensgrundlagen, der Arbeit, abgehalten werden damit man die Löhne niedrig hält und die Profite hoch, mit einem Wort man lässt den Arbeitern die Macht spüren.
Arbeitslosigkeit ist kein Schicksal sondern von unserem Gesellschaftssystem bewusst gemacht.


Graz, 12.10.08   Karl Reinprecht    händi  06888685557  händi

Militärisch-industrieller Komplex, Verbindung von Militärapparaten, Rüstungsindustrie und staatlicher Verwaltung. Der Begriff wurde 1956 von dem amerikanischen Soziologen Charles Wright Mills geprägt, der in der Interessenverquickung eine ernsthafte Bedrohung für den demokratischen Staat sah. Auch US-Präsident Dwight D. Eisenhower, selbst ein ehemaliger hochrangiger Militär, warnte 1961 in seiner Abschiedsrede vor einer „neuartigen Verbindung eines immensen Militärestablishments und einer riesigen Rüstungsindustrie” in seinem Land. Symptome einer komplexhaften Verbindung von Wirtschaft, Militär und Teilen des Staatsapparates sind im Wesentlichen auffällige Konzentrationserscheinungen in rüstungsrelevanten Wirtschaftszweigen.

KPÖ Flugblatt zum Download

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Die steirische KPÖ veranstaltet eine Reihe von öffentlichen Diskussionen zum Thema: Hier die Termine

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Veröffentlicht: 24. Oktober 2008

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