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Casino-Kapitalismus

KPÖ-LAbg. Renate Pacher zur Krise des kapitalistischen Wirtschaftssystems

Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist in einer tiefen Krise. Doch die fällt nicht plötzlich vom Himmel, sondern ist das Ergebnis konkreter Handlungen. Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus standen dem Kapitalismus plötzlich riesige neue Märkte und Gewinnmöglichkeiten offen. Gleichzeitig wurde der Druck auf die Politik erhöht, alle Bereiche des Lebens dem Kapital - und damit dem Gewinn - zu öffnen. Alles privat – nur was keinen Gewinn bringt dem Staat, nach dieser Devise wurde gehandelt.


Die neuen Gewinnmöglichkeiten haben eine grenzenlose Gier entfacht. Plötzlich war der "normale" Profit aus Produktion und Handel nicht genug. Die Weltwirtschaft wurde von der Produktion realer Gütern immer mehr abgekoppelt. Unvorstellbare Geldmengen zirkulierten täglich um den Erdball, auf der Suche nach den profitträchtigsten Anlageformen. Dabei wurden Finanzprodukte gehandelt, die nur auf Spekulation beruhten. Die Finanzwirtschaft wurde in ein Casino verwandelt.  Das System ist jetzt wie ein gigantischer Kettenbrief geplatzt.

In dieser Krise soll nun der Staat als Retter einspringen, hunderte Milliarden werden bereitgestellt. Die Gewinne sind zuvor in die Taschen Privater geflossen, für die Verluste soll die Allgemeinheit aufkommen. Gibt es keinen Widerstand, wird diese Krise des Kapitalismus von den arbeitenden Menschen bezahlt. Wir meinen, die Verantwortlichen müssen zur Kasse gebeten werden  - und die Politik muss aus den Geschehnissen lernen. Nicht weniger Staat, sondern mehr gesellschaftliches Eigentum und strenge öffentliche Kontrollen sind nötig. Und es ist die Diskussion zu führen. ob dieses kapitalistische Wirtschaftssystem mit seinem Streben nach Maximalprofit wirklich im Interesse der Mehrheit der Menschen liegt.

LAbg. Renate Pacher
E-Mail: renate.pacher@kpoe-steiermark.at

Veröffentlicht: 30. Mai 2009

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