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95 Jahre KPÖ

Kommentar von Renate Pacher

Unter dem Eindruck  des 1. Weltkrieges und der russischen Oktoberrevolution wurde am 3. November 1918 in Wien die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) gegründet.  Bereits im Dezember begann die Partei auch in Steiermark zu wirken, Ortsgruppen, z.B. in Knittelfeld oder Fohnsdorf, wurden aufgebaut.

Bis zu ihrem Verbot durch die austrofaschistische Regierung Dollfuß im Jahr 1933 hatte die KPÖ wenig Einfluss. Aber gerade in der Illegalität erlebte die Partei einen Massenzustrom. Denn im Eintreten für die Unabhängigkeit Österreichs und im Kampf gegen den Faschismus haben KommunistInnen Großes geleistet und große Opfer gebracht. Über 2000 KommunistInnen ließen im antifaschistischen Widerstandskampf ihr Leben.

Nach 1945 war die KPÖ eine der Gründungsparteien der 2. Republik, der Knittelfelder Schustergeselle Johann Koplenig Vizekanzler. In zwei Verstaatlichungsgesetzen wurden Großbanken, wichtige Industriebetriebe und die Elektrizitätswirtschaft verstaatlicht. Heute ist fast alles im Privatisierungswahn verschleudert.

Der kalte Krieg und eigene Fehler, z.B. die unkritische Haltung zu Fehlentwicklungen in den sozialistischen Ländern, führten dazu, dass die KPÖ an Einfluss verlor. Bei einer Gesamtschau unserer Geschichte überwiegt das Positive bei Weitem: Die KPÖ ist immer auf der Seite der arbeitenden Menschen, des Friedens und der Neutralität gestanden. Wir haben vor dem EU-Beitritt gewarnt und sind für den Austritt, denn die EU ist eine Konstruktion im Interesse der Banken und Konzerne.

Seit dem Zusammenbruch der sozialistischen Länder erleben immer mehr Menschen was „Kapitalismus pur“ bedeutet: Ausbeutung, soziale Unsicherheit, Krisen, Aufrüstung und Kriegsgefahr. Seit 95 Jahre kämpfen KommunistInnen in Österreich gegen den Kapitalismus und für eine Gesellschaft, in der die Menschen und nicht die Gewinne zählen. Ein Ziel, für das es lohnt sich zu engagieren und mitzumachen.

Veröffentlicht: 6. November 2013

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