380-kV-Leitung: "Wir unterstützen den Bürgerprotest"
Gesundheitsrisiken - aber keine Entschädigungen
Der Widerstand gegen die 380kV-Leitung wird von der KPÖ unterstützt und es wird begrüßt, dass sich die betroffene Bevölkerung weiterhin gegen dieses Projekt wehrt. Das erklärte der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder am Freitag anlässlich der Straßenblockade in Pischelsdorf. Die KPÖ fordert, dass mit dem Bau dieses umstrittenenen Projekts zugewartet wird, bis das beim Verwaltungsgerichtshof anhängige Verfahren endgültig entschieden ist.
Nachdem der Umweltsenat die Einsprüche der betroffenen BürgerInnen abgewiesen hat, haben die Bürgerinitiativen Beschwerde gegen dieses Projekt beim Verwaltungsgerichtshof eingelegt. Da der Verbund-Konzern sich auf den rechtskräftigen Bescheid stützt und ab sofort mit den Bauarbeiten beginnen will, würde der Verwaltungsgerichtshof kaum noch eine Entscheidung gegen den Bau dieser Leitung treffen können. Die KPÖ fordert daher einen Baustopp bis zum Vorliegen einer höchstgerichtlichen Entscheidung.
Gesundheitsrisiken für Bürger – aber keine Entschädigungen
Dass der Bau der 380kV-Leitung jahrzehntelange Proteste hervorruft, die offensichtlich auch nicht verebben, wurde auch durch grobe Fehler der Raumplanung verursacht: Die sonst üblichen Abstände von 380kV-Leitungen zu den nächsten Wohngebäuden betragen üblicherweise mehrere Hundert Meter; empfohlen wird jedenfalls ein Mindestabstand von 250 Metern. Im Fall der vorliegenden Trasse sind hingegen Abstände von nur 70 und 80 Metern vorgesehen.
Besonders betroffen sind vor allem jene Bürger, die trotz der erwartbaren Gesundheitsgefährdungen durch Elektrosmog auch keine Entschädigungen erhalten, weil sie nicht Liegenschaftseigentümer sind.
Veröffentlicht: 9. November 2007