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1,8 Mio. Euro an Vorstand trotz Kurzarbeit

KPÖ stimmt gegen Konzernförderung

Der Wirtschaftsförderungsbeirat des Landes Steiermark hat beschlossen, an den Pierer-Konzern eine Förderung in Höhe von 370.724 Euro auszuschütten. Die KPÖ stimmte als einzige Partei dagegen, da Pierer seine Belegschaft in Kurzarbeit schickte und gleichzeitig 1,8 Mio. Euro Boni an den fünfköpfigen Vorstand auszahlte.

Stefan Pierer bekommt von der öffentlichen Hand weitere 1,483 Millionen Euro Förderung für Investitionen in Kapfenberg. 47,99 Prozent am Pierer-Konzern hält Pierers indischer Partner Rajiv Bajaj über seine Baja Auto International Holding. 51,71 Prozent gehören Stefan Pierer, der mit seiner Mehrheit den Konzern kontrolliert.

Wir erinnern uns: Stefan Pierer schickte die Belegschaft im ersten Lockdown in Kurzarbeit. Die Beschäftigten bekamen bis zu 20 Prozent weniger Lohn und Gehalt. Trotzdem zahlte er 27,11 Millionen Euro Dividende an die Eigentümer aus, somit vor allem an sich selbst bzw. den indischen Teilhaber. Erst nach einem heftigen öffentlichen Aufschrei wurde die Dividende als „Liquiditätsstärkung“ zurückgezahlt. Auf die Vorstandsbezüge samt Boni wurde allerdings nicht verzichtet. Allein die Boni für den fünfköpfigen Vorstand – darunter Stefan Pierer selbst – machen 1,8 Millionen Euro aus. Stefan Pierer zählt zu den ÖVP-Großspendern.

KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Es ist unverständlich, dass die öffentliche Hand Konzernen, die Millionengewinne machen und bei denen sich die Vorstandsvorsitzenden Extraboni auszahlen lassen, Fördergelder auszahlt.“

5. Dezember 2020