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12-Stunden-Tag bedeutet massive Lohnsenkung

Claudia Klimt-Weithaler warnt vor steigender Arbeitslosigkeit und unbezahlter Mehrarbeit

Bis zu 12 Stunden wird die tägliche Arbeitszeit in Österreich betragen. Die wöchentliche Höchstarbeitszeit wird von 48 auf 60 Stunden erhöht. Überstunden werden in diesem Rahmen nicht mehr bezahlt, sondern als Gleitzeit gewertet. Darauf haben sich ÖVP und FPÖ in ihren Regierungsverhandlungen geeinigt. Das wird nicht nur zu einer massiven Lohnsenkung, sondern auch zum Anstieg der Arbeitslosigkeit führen, warnt die KPÖ.

In Betrieben, die keinen Betriebsrat haben, soll dies auf „freiwilliger Basis“ mittels Einzelverträgen fixiert werden. Es ist kaum anzunehmen, dass sich Beschäftigte dagegen wehren können, ohne ihren Arbeitsplatz zu gefährden. Und dass Kollektivverträge davon nicht berührt sein sollen, ist angesichts des Angriffs von ÖVP und FPÖ auf die Arbeiterkammer nur ein schwacher Trost. Unübersehbar zielen Kurz und Strache auf die Aushebelung der Kollektivverträge ab, indem ihre gesetzliche Grundlage geschwächt wird.

„Wer der FPÖ ihren Werbespruch von der ‚sozialen Heimatpartei‘ abgenommen hat, erlebt jetzt ein blaues Wunder“, erinnert KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler an die Beteuerungen der Strache-Partei, sich für die arbeitenden Menschen einzusetzen. „In der kommenden Regierung geben noch mehr als bisher Wirtschaftslobbys wie die Industriellenvereinigung den Ton an.“

Durch die Erhöhung der Tages- und Wochenarbeitszeit werden viele Überstunden nicht mehr bezahlt. Die Betroffenen müssen also gleich viel – 10 Stunden waren bereits möglich – oder mehr als bisher arbeiten, bekommen dafür aber weniger. Wenn viele Unternehmen von dieser Regelung Gebrauch machen, wird es weniger Neueinstellungen geben. Die Arbeitslosigkeit wird wieder ansteigen.

„Die Arbeit und der durch sie erwirtschaftete Wohlstand müssen gerechter verteilt werden. Dafür braucht es höhere Löhne, kürzere Arbeitszeiten und eine Besteuerung der Gewinne statt der Arbeit. Was Kurz und Strache jetzt vorbereiten, ist das genaue Gegenteil“, so Klimt-Weithaler.

Veröffentlicht: 7. Dezember 2017

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