Wohnbauförderung: Missachtet das Land seine Aufsichtspflicht?

Euro Geld Lupe.jpg

Die in letzter Zeit deutlich gestiegenen Zinsen verteuern auch die Wohnungsmieten im geförderten Wohnbau. Die Landesregierung hat reagiert und ab Oktober des heurigen Jahres, befristet bis Ende 2024, den sogenannten „Wohnbonus“ eingeführt. Dabei zahlt das Land Steiermark an die Wohnbaugenossenschaften Direktzuschüsse, wodurch die Zinsbelastung und damit die Mieten gesenkt werden. Diese Regelung gilt allerdings nur für jene Genossenschaftswohnungen, die ab 2015 errichtet wurden.

„Ungerecht und nicht nachvollziehbar“, findet KPÖ-LAbg. Werner Murgg. Er hat im Rahmen der heutigen Landtagssitzung die neue Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer befragt, warum Mieterinnen und Mieter in vor 2015 errichteten Genossenschaftswohnungen beim Wohnbonus durch die Finger schauen. Sie berief sich auf „rechtlich und inhaltlich auf unterschiedlichen Grundlagen der Wohnbauprogramme vor und nach 2015“.

Diese Argumentation ist für Werner Murgg nicht zufriedenstellend: „Rund 25.000 Menschen sind betroffen, auch sie leiden unter der extrem gestiegenen Zinsbelastung. Ihre Sorgen kann man nicht so einfach mit formalen Vorwänden vom Tisch wischen und ihnen keinerlei Unterstützung anbieten!“

Die Nachfrage von LAbg. Murgg hatte es in sich: Er konfrontierte die Landesrätin mit der Frage, ob sie es ausschließen kann, dass Banken entgegen geltender Bestimmungen im Wohnbau-Förderungsgesetz zu hohe Zinsen verlangen. Die Verordnung deckelt die effektiven Kosten der Darlehen nämlich auf 0,25 % über der sogenannten „Umlaufgewichteten Durchschnittsrendite für Bundesanleihen (UDRB). Tatsächlich verlangen einzelne Banken für Wohnbauförderungsdarlehen deutlich mehr. Die Antwort von Landesrätin Schmiedtbauer: Sie könnte das „weder bestätigen noch ausschließen“, die Beantwortung der Frage werde sie nachreichen.

„Zehntausende Menschen in Genossenschaftswohnungen leiden unter horrenden Mieterhöhungen infolge der gestiegenen Zinsen. Es spricht Bände, dass die zuständige Landesrätin nicht einmal auf Nachfrage glaubhaft versichern kann, dass das Land seiner Aufsichtspflicht nachkommt und genau hinschaut, ob alles mit rechten Dingen zugeht“, so Werner Murgg.

Die KPÖ wird bei diesem Thema nicht locker lassen und im Jänner eine Dringliche Anfrage einbringen.

Der Preis des Kürzens: Welche Auswirkungen hat die Sozialreform auf das Leben der Steirer:innen?

17-09-25 Mit der Re­form des Stei­er­mär­ki­schen So­zial­un­ter­stüt­zungs­ge­set­zes möch­te die blau-schwar­ze Lan­des­re­gie­rung zen­tra­le Ele­men­te des so­zia­len Si­cher­heits­net­zes zer­stö­ren. Be­son­ders ein­kom­mens­schwa­che Men­schen ge­ra­ten da­durch noch stär­ker un­ter Druck – und das in ei­ner Si­tua­ti­on, in der Ar­mut längst ein drän­gen­des Pro­b­lem ist. Paral­lel…

Rechnungshof bestätigt KPÖ-Kritik: Land lässt Mieter:innen bei Wohnbauförderung im Regen stehen

16-09-25 Im heu­ti­gen Kon­troll­aus­schuss wird der Be­richt des Rech­nungs­ho­fes zur stei­ri­schen Wohn­bau­för­de­rung be­han­delt. Da­rin be­stä­tigt sich die lang­jäh­ri­ge Kri­tik der KPÖ: Das „Stei­ri­sche Mo­del­l“ zur Be­rech­nung von Kauf­p­rei­sen bei ge­för­der­ten Miet­kauf­woh­nun­gen war völ­lig in­tran­s­pa­rent und für die Be­trof­fe­nen nicht nach­voll­zieh­bar. Ver­spro­che­ne…

Volksgarten: Maßnahmen zeigen Wirkung

11-09-25 „Im Mai 2024 hat das Frie­dens­büro sei­ne Ar­beit im Park auf­ge­nom­men. Ziel war es, re­la­tiv rasch ins Tun zu kom­men. Und das ist uns sehr gut ge­lun­gen. Mitt­ler­wei­le zei­gen die ge­mein­sa­men Be­müh­un­gen Wir­kung“, sagt Bür­ger­meis­te­rin El­ke Kahr.

Veröffentlicht: 21. November 2023