Motorikpark in Knittelfeld: So wird eine Chance vertan

Gute Idee am falschen Ort

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Gemeinderätin Sylvia Lammer fordert den Standort noch einmal zu überdenken.

In Gamlitz gibt es den größten Motorikpark Europas. Dort kann man auf 30 Stationen und an die 100 Übungselementen Koordination und Motorik trainieren. Diese Anlage ist eine gut besuchte Attraktion. Ein Motorikpark in Knittelfeld wäre eine gute Sache. Deshalb habe ich diese Idee im Ausschuss Kinder, Jugend-und Familie eingebracht. Es hat mich sehr gefreut, dass SPÖ, ÖVP und FPÖ von dieser Idee angetan waren. 

Einige Tage später wurde mir mitgeteilt, dass es seitens des Sportreferates ebenfalls Planungen in diese Richtung gibt. Dass sich zwei Stellen mit dem Thema befasst haben zeigt, dass es sich um eine gute Idee handelt.

Wenig später wurde dem Sportausschuss ein fertige Projekt vorgelegt. Als Standort ist der Sorgerpark vorgesehen. Wir halten den Sorgerpark für einen völlig ungeeigneten Standort. Um allen interessierten GemeinderätInnen Gelegenheit zu geben ihre Vorschläge und Ideen einzubringen, haben wir den Antrag gestellt die Beschlussfassung des Motorikparks von der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung zu nehmen. Wir wollten nicht, dass ein gutes Projekt an einem falschen Standort beschlossen wird. 

Unser Antrag wurde abgelehnt. GR Anica Lassnig begründete die Stadtortwahl damit, dass der Platz zentral gelegen sei, ausreichend Parkmöglichkeiten bestehen und mit dem WC in der Aufbahrungshalle auch Toiletten vorhanden seien. 

Warum ist der Sorgerpark nicht geeignet?

Der Sorgerpark wird von Kärntnerstraße, Freiheitsallee und Friedhof begrenzt. Die Kärntnerstraße ist die meist befahrene Straße in unserer Region und auch in der Freiheitsalle gibt es viel Verkehr. Bei Beerdigungen herrscht jetzt schon Parkplatzmangel. Ein Motorikpark würde das Problem verschärfen. 

Eine Toilette in einer Aufbahrungshalle, die dann eventuell während einer Verabschiedung benutzt wird, ist keine gute Lösung. Der Sorgerpark wird von vielen HundebesitzerInnen aufgesucht. Wohin diese dann mit ihren Hunden ausweichen sollen, ist völlig offen.

Ein Motorikpark sollte neben Bewegungsmöglichkeiten auch Erholung und Naturerlebnis bieten. Gut ausgebaut, in einer ansprechenden und ruhigen Umgebung wäre das nicht nur eine Bereicherung für die BewohnerInnen unserer Region, sondern könnte auch eine Touristenattraktion werden. Ein solcher Park, z.B. in Apfelberg, wäre außerdem ein Projekt für Apfelberg. 

Dadurch, dass das Projekt im Alleingang, ohne vorherige Diskussion, ausgearbeitet wurde, hatten wir keine Möglichkeit uns einzubringen. Uns geht es nicht darum, wer die Idee zuerst gehabt hat. Es geht um die Umsetzung eines guten Projekts an einem geeigneten Standort. Mit dem Standort im Sorgerpark wird eine Chance vertan. 

Wenn Sie unsere Bedenken teilen, ersuche ich Sie, das den Gemeindeverantwortlichen mitzuteilen.  Der Standort Sorgerpark wurde zwar beschlossen, aber noch ist nichts gebaut. Noch gäbe es die Möglichkeit umzudenken.
 

Sylvia Lammer, Gemeinderätin

12. April 2019