Murtalbahn: Fehlende Investitionen gefährden regionale Mobilität

Die Murtalbahn und die Linienbusse der Region verbinden die Bezirke Murtal, Murau sowie Tamsweg miteinander und sind die zentrale Lebensader für die Mobilität vor Ort. Eine gut funktionierende Verkehrsanbindung ist daher nicht nur für die Erreichbarkeit der Region essenziell, sondern auch für den täglichen Transport von 3.500 Schüler:innen und 16.000 Pendler:innen. Doch das aktuelle Angebot des öffentlichen Nahverkehrs ist dafür völlig unzureichend.
Wie es um die Zukunft der Murtalbahn steht, wollte die KPÖ in einer Anfrage an die zuständige Landesrätin Holzer wissen – ihre Antworten lassen allerdings weiterhin viele Fragen offen. Zwar sei die Elektrifizierung der Strecke im mittelfristigen Investitionsprogramm (MIP) verankert, eine Einigung mit dem Bund stehe jedoch noch aus. Noch problematischer sei zudem die ablehnende Haltung gegenüber einer Taktverdichtung. „Ohne Stundentakt wird die Murtalbahn weiterhin unattraktiv bleiben – für Pendler:innen, Schüler:innen sowie Tourist:innen – das Auto bleibt somit für viele das attraktivste Transportmittel“, sagt Landtagsabgeordneter Alexander Melinz.
Dazu kommt auch der fehlende Plan zur Finanzierung der Modernisierung der Murtalbahn. Landesrätin Holzer begründet das mit dem erhöhten Finanzierungsbedarf für die Inbetriebnahme der Koralmbahn. Dieser ist zwar nachvollziehbar, doch die derzeit angespannte Budgetsituation darf nicht zu Lasten der regionalen Bahnverbindungen gehen und zur Folge haben, dass stark genutzte Strecken schrittweise abgewertet und langfristig als Nebenbahnen behandelt werden.
Besonders bedenklich ist es außerdem, dass auf die Frage, welche Maßnahmen geplant sind, um die Verkehrsinfrastruktur in der Region zu verbessern, lediglich neun Straßensanierungen genannt werden, aber kein einziges schienenbezogenes Projekt. „Die Menschen in der Region brauchen eine verlässliche, moderne Zugverbindung – nicht irgendwann, sondern jetzt. Sonst wird die Murtalbahn in ein paar Jahren als Auslaufmodell abgestempelt, obwohl sie das Rückgrat der regionalen Mobilität sein könnte“, schließt Melinz ab.
Veröffentlicht: 3. Juni 2025