Kika/Leiner: 1.900 Beschäftigte gekündigt, auch Steiermark hart getroffen

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Im Sommer 2018 übernimmt die Signa-Gruppe des Milliardärs René Benko die Kika/Leiner-Gruppe. Was folgte, ist ein Raubtierkapitalismus-Lehrbeispiel: Zuerst alles Familiensilber verkaufen – das gesamte Osteuropageschäft von Kika um rund 200 Millionen Euro kurz nach der Übernahme, später rund 40 „nicht strategische“ Immobilien in Österreich um zusätzliche knapp 200 Millionen Euro und erst heuer zu Jahresbeginn drei weitere Objekte – und dann den heruntergewirtschafteten Rumpfkonzern zur Abwicklung abtreten. Signa-Chef Stadlhuber spricht von einem „sehr guten Investment“, das der Benko-Holding hunderte Millionen Euro Gewinn eingebracht haben dürfte. Die Zeche für diese gigantischen Profite zahlen darf wie immer die Allgemeinheit, im Speziellen die 1.900 Mitarbeiter:innen, die ihre Arbeitsplätze verlieren und einer ungewissen Zukunft entgegenblicken.

Auch die Steiermark wird von der heute angekündigten „tiefgreifenden Restrukturierung“ hart getroffen. So werden die Filialen in Leoben, Judenburg, Feldbach und Liezen geschlossen.

Gewinne privatisieren, Verluste vergesellschaften: René Benkos Signa-Holding kassiert staatliche Unterstützungen, schlachtet die Kika/Leiner-Gruppe aus, streift hunderte Millionen Euro ein, und am Ende stehen 1.900 Beschäftigte auf der Straße und der Rest des Unternehmens vor dem Konkurs. Das ist Raubtier-Kapitalismus und in Wahrheit Betrug an der Allgemeinheit. Die Schließung der Kika-Filiale in Leoben ist ein schwerer Schlag für unsere Stadt und die Region“, so der KPÖ-Landtagsabgeordnete und Leobener Stadtrat Werner Murgg.

Auch der Judenburger KPÖ-Gemeinderat Rene Windegger ist tief besorgt: „Schon wieder gehen unseren Leuten wichtige Arbeitsplätze und der Stadt Kommunalsteuereinnahmen verloren. Da gibt es nichts zu beschönigen, das ist eine Hiobsbotschaft. Nach der Entwicklung der letzten Jahre schaut es – und das sage ich nicht leichtfertig – düster aus für unsere Stadt.“

Veröffentlicht: 6. Juni 2023