Gesundheit ist ein Grundrecht – unabhängig von Geschlecht, Einkommen oder Zyklus!

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"Frauengesundheit darf kein Randthema sein – sie muss im Zentrum einer sozialen und gerechten Gesundheitspolitik stehen!"

Anlässlich des heutigen Tags der Frauengesundheit und des internationalen Tags der Menstruation, macht die KPÖ auf die noch immer bestehenden, eklatanten Missstände im Gesundheitssystem und die zunehmende Periodenarmut aufmerksam. Während laut Umfragen eine Mehrheit der österreichischen Bevölkerung grundsätzlich mit der Gesundheitsversorgung zufrieden ist, zeigen sich allerdings bei genauerem Hinsehen erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede.

Laut Gesundheitsbarometer sind nur 64 Prozent der Frauen mit der Gesundheitsversorgung zufrieden – bei den Männern sind es 73 Prozent. Außerdem berichten 71 Prozent der Frauen von negativen Erfahrungen mit Ärzt:innen – sie fühlen sich nicht ernst genommen, erleben mangelndes Einfühlungsvermögen und beklagen zu wenig Zeit im ärztlichen Gespräch. Das zeigt deutlich: Frauenbedürfnisse werden im derzeitigen Gesundheitssystem noch immer nicht ausreichend berücksichtigt.

Periodenarmut ist Realität – auch in Österreich

Einen noch größeren Missstand offenbart der aktuelle Menstruationsgesundheitsbericht des Gesundheitsministeriums: Rund 500.000 Frauen in Österreich zwischen 14 und 60 Jahren können sich Menstruationsartikel nur schwer oder gar nicht leisten. Das ist beschämend für ein reiches Land wie Österreich – und ein klarer Handlungsauftrag für die Politik.

Expert:innen empfehlen, besonders für einkommensschwache Haushalte kostenlose Periodenprodukte zur Verfügung zu stellen. Die KPÖ ist in Graz bereits mit gutem Beispiel vorangegangen: Auf Initiative von Bürgermeisterin Elke Kahr wurden an mittlerweile sieben Grazer Mittelschulen sogenannte „Peri-Boxen“ installiert. Dort können kostenlos Menstruationsartikel entnommen werden – niedrigschwellig, unkompliziert und ohne Stigma. Das Projekt wurde in Graz positiv evaluiert und kontinuierlich ausgeweitet. Noch vor zwei Jahren wurde ein Antrag zur Ausweitung kostenloser Menstruationsprodukte in öffentlichen Gebäuden in der gesamten Steiermark von ÖVP, SPÖ und FPÖ leider abgelehnt.

Wenn Frauen im Gesundheitssystem nicht ernst genommen werden und sich viele nicht einmal grundlegende Hygieneprodukte leisten können, dann läuft etwas gewaltig schief. Frauengesundheit darf kein Randthema sein – sie muss im Zentrum einer sozialen und gerechten Gesundheitspolitik stehen!“ betont KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler und fordert daher konkret:

  • Bereitstellung kostenloser Menstruationsprodukte in allen öffentlichen Gebäuden
  • Maßnahmen gegen Periodenarmut auf Bundes- und Landesebene
  • Mehr Zeit und Empathie in der medizinischen Betreuung von Frauen
  • Ausbau frauenspezifischer Gesundheitsangebote in der öffentlichen Versorgung

Bedarf an Übergangswohnungen steigt – KPÖ fordert raschen Ausbau

22-07-25 Wie der ORF heu­te be­rich­te­te, steigt der Be­darf an Über­gangs- und Kri­sen­woh­nun­gen für Frau­en, die von häus­li­cher Ge­walt be­trof­fen sind, in der Stei­er­mark kon­ti­nu­ier­lich. Die Nach­fra­ge über­s­teigt das be­ste­hen­de An­ge­bot deut­lich. Be­trof­fe­ne müs­sen mit lan­gen War­te­zei­ten rech­nen, was in aku­ten…

Veröffentlicht: 28. Mai 2025