Elementare Bildung: Landesregierung lässt Kommunen und Beschäftigte im Regen stehen

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Es sind alarmierende Zahlen, die die Arbeiterkammer Steiermark im Rahmen ihrer Kinderzukunftsindex-Untersuchung heute veröffentlicht hat: Im Durchschnitt melden die befragten Beschäftigten in steirischen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen eine Belastung von 47,4 von 70 möglichen Punkten auf dem Kinderzukunftsindex, was einer „gefährlichen Belastung“ entspricht. 45 Prozent der Befragten denken aufgrund der nach wie vor sehr verbesserungsbedürftigen Arbeitsbedingungen ernsthaft über einen Berufswechsel nach.

„Die schrittweise Reduktion der Gruppengröße und die Gehaltserhöhungen sind wichtige Erfolge, die die Elementarpädagog:innen und Betreuer:innen der Landesregierung mit großem Einsatz abgerungen haben. Fakt ist allerdings: Die Arbeitsbedingungen haben sich dadurch noch nicht automatisch verbessert. Die Kolleg:innen leisten jeden Tag Großartiges, sie sind aber längst am Limit. Ohne flächendeckend mehr Personal in den Einrichtungen wird es nicht gehen“, meint KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler, die selbst ausgebildete Elementarpädagogin ist.

Ohne mehr Landesmittel für die Städte und Gemeinden droht Entfall von Plätzen

Die Arbeiterkammer macht in ihrem Bericht auf einen weiteren wichtigen Punkt aufmerksam: Wenn die Gruppengröße sinkt, muss im Gegenzug die Anzahl der Gruppen steigen, damit das Angebotsniveau insgesamt gehalten werden kann. Das bedeutet für die Kommunen natürlich eine erhebliche Herausforderung. „Die Landesregierung ist in der Pflicht, den steirischen Städten und Gemeinden finanziell unter die Arme zu greifen, damit die bestehenden Einrichtungen gesichert und neue Gruppen eröffnet werden können. Hier vermisse ich aber offen gesagt das nötige Engagement des Finanzlandesrats Anton Lang. Es kann nicht sein, dass die Landesregierung die Kommunen bei der elementaren Bildung finanziell so im Regen stehen lässt“, so Claudia Klimt-Weithaler weiter.

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Veröffentlicht: 4. April 2024