Anton Buchalka und der Widerstand der KPÖ in Kapfenberg

In und um Kapfenberg entfaltete sich 1938/39 eine Widerstandsbewegung

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Anton Buchalka (1912–1941)

 

Von Heimo Halbrainer

Nachdem   Anton   Buchalka am 12. Februar 1941 vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt worden war, schrieb er in einem Brief an seine Eltern: „Bitte verzeiht mir, daß ich Euch nicht schon eher geschrieben und Euch für Euren Brief und Karte gedankt habe. Nun werdet Ihr ja mein Urteil schon erfahren haben und ich hoffe, Ihr habt Euch gewiß auch schon beruhigt und damit abgefunden. Liebe Eltern, bitte macht Euch meinetwegen keine weiteren Sorgen. Von Weitem klingt so ein Todesurteil viel schrecklicher als es von der Nähe aussieht. Die eine Gewißheit mag für Euch und auch für alle übrigen Familienmitglieder maßgebend sein: Ich habe Euch nie Schande bereitet und kann auch heute noch jedem offen und ehrlich ins Auge sehen und bin mir keiner gemeinen Schuld bewußt, also braucht Ihr Euch meiner nicht zu schämen. Daß ich immer offen und ehrlich für die Arbeiter und für den Sozialismus eingetreten bin, ist meine einzige Schuld, die ich mir selber beimesse, für die ich aber auch immer mit meiner Freiheit bezahlt habe, und jetzt vielleicht mit meinem Leben dafür eintreten muß.“1

Anton Buchalka wurde 1912 als sechstes Kind einer Eisenbahnerfamilie in Rothwein (Razvanje) bei Marburg (Maribor) geboren.2 Hier besuchte er die slowenische Volksschule, ehe die Eltern 1921 das nunmehr zum SHS-Staat (Jugoslawien) gehörende Rothwein verlassen mussten und sich in Graz niederließen. Nach der Schule lernte er Elektrotechnik und war nach seinem Lehrabschluss 1932, bedingt durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, arbeitslos. Bereits mit Beginn der Lehre trat er 1928 der sozialdemokratischen Metallarbeiterjugend bei, später wurde er Mitglied der Wehrturner der Sozialdemokratischen Partei und 1933 Mitglied der Sozialistischen Jugend. Ein Genosse von damals erinnerte sich 1953 in einem Zeitungsartikel mit dem Titel

„Der Trompeter vom Gries“ an Aufmärsche der Sozialistischen Jugend: „Bei jedem Aufmarsch begleitete uns sein Horn und wenn wir müde werden wollten, erscholl sein Lied und weg war jegliches Nicht-können-Wollen! Wenn wir durch die Stadt marschierten, gingen in  jeder Straße die Fenster auf, blieben die Menschen stehen und sahen uns nach. Wir konnten uns aber auch sehen lassen, waren wir doch eine disziplinierte Gruppe strammer Burschen und unser Kampfgesang wetteiferte mit dem machtvollen Trompetenschall unseres Hornisten Anton Buchalka.“3

Nachdem am 12. Februar 1934 der Generalstreik ausgerufen worden war, ging Buchalka – wie viele aus dem Bezirk Gries – nach Eggenberg, einem der Zentren der Kämpfe. Er wurde festgenommen und wegen des Verbrechens des Aufruhrs zu einem Jahr schweren Kerker verurteilt.4 Kaum entlassen, beteiligte er sich im Februar 1935 an einer illegalen Kundgebung in Erinnerung an die Februaropfer und wurde erneut festgenommen und zu vier Monaten Arrest verurteilt, die er im Anhaltelager Messendorf bei Graz verbüßte. Die ArbeiterZeitung berichtete über die Protestaktionen rund um den 12. Februar: „In den Tagen vor dem 12. Februar wurden in Graz Massen von Streuzetteln gestreut. Selbst die Straßen der inneren Stadt waren von ihnen voll, obwohl die Polizei ständig die Straßen durchstreifte. In der Nacht auf den 12. Februar waren die Tore des Grazer Zentralfriedhofes von Kieberern besetzt; jeder, der in den Friedhof kam, musste sich legitimieren und das Grab, das er besuchen wollte, angeben. Im Friedhof selbst wurden alle, die das Grab des Genossen Stanek oder die Gräber der gefallenen Schutzbündler besuchten, von Kieberern photographiert und ungefähr zwanzig Frauen verhaftet.“5

In all den Jahren seit 1932 war Buchalka mit einer kurzen Ausnahme arbeitslos. Diese Ausnahme war 1936, als er für kurze Zeit in Kaindorf bei Leibnitz eine Arbeit als Spinnarbeiter fand und sich deshalb in Leibnitz niederließ, wo er Jugendsportführer wurde und sich innerhalb der KPÖ, der er sich nach den Februarkämpfen angeschlossen hatte, betätigte. Er wollte – nachdem die Gründung der Internationalen Brigaden erfolgt war – nach Spanien gehen, doch wurde er beim Versuch die Grenze zu passieren festgenommen.6 Nach sechs Wochen Haft in Bregenz kehrte er nach Leibnitz zurück. Seinem Bruder Ferdinand sollte im Februar 1938 der Grenzübertritt gelingen.

In Leibnitz beteiligte er sich führend an den Kundgebungen in den Tagen vor dem „Anschluss“. Wie auch andernorts versuchte die KPÖ – im Rahmen der Sozialen Arbeitsgemeinschaft – mittels Kundgebungen und Flugblättern gegen den Nationalsozialismus anzukämpfen, indem sie u.a. für ein „Ja“ bei der von Bundeskanzler Schuschnigg geplanten Volksbefragung am 12. März 1938 aufrief. In der Anklage des Oberreichsanwalts beim Volksgerichtshof liest sich das so, „dass Buchalka noch kurz vor dem Umbruch im März 1938 eine lebhafte Propaganda für die kommunistische Partei entfaltet [hat] und hierbei besonders unter Hinweis auf die damalige politische Hochspannung darauf verwiesen habe, daß nunmehr die Zeit gekommen sei, da die Kommunisten ihren Mann stellen müßten, um die Machtergreifung durch den Nationalsozialismus zu verhindern.“7

Zuckerbrot und Peitsche nach dem „Anschluss“

Am 12. und am 13. März 1938 nahmen lokale Nationalsozialisten in allen steirischen Gemeinden politische Gegner willkürlich fest und misshandelten sie. Einer der in Leibnitz von den örtlichen Nazis Festgenommenen war Anton Buchalka,  der   bis   zum   17. März  in „Schutzhaft“ blieb.8 Er und die meisten anderen wurden unter Verwarnung wieder freigelassen, da zahlreiche Beschwerden über diese Festnahmen bei zentralen NSDAP-Stellen in Wien eingelangt waren. Daher verfügt der Chef der Sicherheitspolizei SS-Gruppenführer Reinhard Heydrich, dass die festgenommenen Personen sofort zu entlassen sind, „sofern sie nicht besonders bedeutende Führer der Gegner waren und dies ohne Gefahr ihrer eigenen Person und ohne unmittelbare Gefährdung der öffentlichen Sicherheit erfolgen kann. Kleinere und mittlere Funktionäre der kommunistischen bzw. marxistischen Partei, der Vaterländischen Front usw. sind zu entlassen, wenn nicht ganz besondere Umstände entgegenstehen.“9

Der Drohung mit Haft, der „Peitsche“, folgte das „Zuckerbrot“. So wurde Anton Buchalka unmittelbar nach seiner Enthaftung eingeladen, mit einer Kraft-durch-Freude (KdF)-Fahrt die „Errungenschaften“ des „Dritten Reiches“ kennen zu lernen. Dies erfolgte im Zuge des Versuchs des NS-Regimes, langfristig eine Aussöhnung mit Angehörigen der Arbeiterbewegung herbeizuführen und sie kurzfristig für ein „Ja“ bei der Volksabstimmung am 10. April 1938 zu gewinnen. Der Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich, Gauleiter Josef Bürckel, verabschiedete am 21. März 1938 die KdFFahrer mit den Worten: „Ihr früheren Kommunisten und Sozialdemokraten! Ich glaube nicht daran, dass einer, der deutsches Blut in den Adern hat, innerlich schlecht sein kann. Es gibt tausende anständige Menschen im früheren roten Lager, die geglaubt haben, ihre Sache sei richtig. […] Nun geht ihr ins Reich! Macht die Augen auf, redet mit euren Kameraden am Schraubstock. […] Ich verlange nicht, dass ihr euch gleich als Nationalsozialisten bekennt, aber bei eurer Rückkehr sollt ihr mir ins Auge sehen und sagen: ‚Ich habe mich bemüht, das Neue zu verstehen!‘“10

Anton Buchalka fuhr nach München und Hamburg, worüber auch das Hamburger Fremdenblatt am 30. März 1938 berichtete. Nach seiner Rückkehr bekam er im Mai 1938 als Elektrotechniker Arbeit, und zwar in Kapfenberg, wo die Böhlerwerke mit über 7.000 Arbeitern zu einem der führenden Rüstungsbetriebe in der Steiermark aufsteigen sollten. Im Werk lernte er die in der Werkskantine beschäftigte Christine Stampler kennen, die er am 8. April 1939 heiratete.11

Widerstand in Kapfenberg

Bald schon nach seiner Übersiedlung nach Kapfenberg wurde er wieder politisch aktiv, knüpfte Kontakte zu NSGegnern im Werk und gründete gemeinsam mit anderen Arbeitern aus Kapfenberg im Sommer 1938 eine kommunistische Zelle im Betrieb, die schließlich im Mai oder Juni 1939 mit der Inlandsleitung der Kommunistischen Partei in Wien in Kontakt kam. Der seitens der Inlandsleitung für die illegale Arbeit der KPÖ in den südlichen Bundesländern zuständige Funktionär Wilhelm Wehofer12 fuhr – nachdem der Gestapo Anfang des Jahres ein schwerer Schlag gegen die Leitung der KPÖ um August Pirker13 gelungen war und damit die Verbindungen in die Obersteiermark bzw. ins Ausland nach Maribor (Marburg) unterbrochen waren – nach Kapfenberg, wo er den ihm bekannten Kommunisten Vinzenz Baumgartner aufsuchte und ihn über den Stand der KPÖ befragte. Bei seinem nächsten Besuch traf Wehofer sich mit mehreren Kommunisten aus Kapfenberg und Umgebung, unter anderem auch mit Anton Buchalka. Bei dieser Besprechung verwies Wehofer „insbesondere darauf“ – wie es in der Anklageschrift gegen Buchalka heißt – „dass aus konspirativen Gründen an die Errichtung einer straffen Organisation nicht zu denken sei und daß zwar keine Mitgliedsbeiträge eingezogen werden dürften, wohl aber ‚Spenden‘ gesammelt werden sollten.“14 Buchalka ging in der Folge daran, dies umzusetzen; Mitglieder in Kapfenberg und Umgebung zu werben, Zellen aufzubauen und „Spenden“ zu sammeln. Letztlich sollten allein im Böhlerwerk Kapfenberg rund 20 KPÖ-Zellen existiert haben, daneben noch weitere in Bruck an der Mur, Deuchendorf bei Kapfenberg, St. Marein im Mürztal, Hönigsberg und Mürzzuschlag. Während der nächsten Monate traf sich Buchalka immer wieder mit Wehofer und begleitete ihn im August 1939 auch nach Leoben, um sich mit dem dortigen Leiter der KPÖ, Alois Pisnik, zu besprechen.15 Dabei vereinbarte man, dass die Leobner den Kapfenbergern den Abziehapparat für die Herstellung von Flugschriften zur Verfügung stellen sollten. Nachdem der Abziehapparat in Leoben abgeholt worden war, und Buchalka in Graz eine Schreibmaschine gekauft hatte, produzierte er zwischen Oktober und Dezember 1939 vier Flugschriften,16 die in der ganzen Obersteiermark von Mürzzuschlag bis Leoben und Eisenerz verteilt wurden. Die erste Flugschrift mit dem Titel „Die Rote Armee marschiert“ thematisierte den deutsch-sowjetischen Pakt. In der zweiten Schrift mit dem Titel „Die stärkste Waffe des Arbeiters ist seine Solidarität“ wurde – wie es in der Anklage gegen Buchalka heißt – „in hetzerischer Weise ausgeführt, dass der Führer den gegenwärtigen Krieg heraufbeschworen und dieser Krieg nur Hunger und Elend für die werktätige Bevölkerung gebracht habe. Der Einsatz unserer Soldaten an der Front wird darin so gedeutet, dass der Soldat sein Kostbarstes, sein Leben, für Hyänen hingeben müsse, und daß er, wenn er Glück habe, vielleicht als Krüppel in die Heimat zurückkehren könne.“ Das dritte Flugblatt mit dem Titel „Genossen, Arbeiter und Bauern“ widmete sich dem sowjetisch-finnischen Krieg. Das vierte – übertitelt mit „Arbeiter, Bauern, Soldaten“ – fasste in Form einer Neujahrsbotschaft die Ereignisse des Jahre 1939 zusammen und rief zum Kampf für die Befreiung vom Nationalsozialismus auf.

Parallel zum Aufbau der KPÖ in Kapfenberg und Umgebung durch Buchalka begann Desideria Breitler17 ebenfalls mit dem Aufbau einer Parteiorganisation in Kapfenberg, wobei sie Personen ansprach, die bereits in der Gruppe von Buchalka aktiv waren bzw. umgekehrt Buchalka Leute aus dem Umfeld von Breitler zur Mitarbeit bewegen wollte, was zu einem Konflikt innerhalb des kommunistischen Widerstands führte, den der für die Steiermark zuständige Vertreter der Führung der KPÖ, Wehofer, beilegen sollte. Dabei war Breitler selbst jahrelang innerhalb der Führung der KPÖ bzw. des KJV in Wien aktiv gewesen.

Desideria Breitler (geb. Leitner) absolvierte 1929/30 die Internationale LeninSchule in Moskau18 und übernahm, nach Wien zurückgekehrt, eine Reihe von Funktionen innerhalb des KJV und der KPÖ. So war sie ab 1930 Mitglied des Zentralkomitees des KJV und kurzzeitig auch Sekretärin des Kommunistischen Jugendverbands. Von dieser Funktion trat sie jedoch bald zurück und Leo Gabler übernahm diese Funktion ab September 1931. Anschließend arbeitete sie im Sekretariat der KPÖ und war – nachdem die Partei im Mai 1933 verboten wurde – für die KPÖ 1933/34 illegal in Kärnten und in der Steiermark tätig, danach in der Tschechoslowakei und in Wien, ehe sie 1937 nach Kapfenberg zurückkehrte und heiratete. Nachdem sie mit dem Aufbau einer kommunistischen Organisation in Kapfenberg begonnen hatte, weigerte sich Buchalka zunächst mit ihr zusammen zu arbeiten, da „sie polizeilich zu bekannt sei“. Erst Ende des Jahres 1939 bzw. im Jänner 1940 kam es zu Besprechungen zwischen den beiden Gruppen, wobei vereinbart wurde, dass sich Breitler zurückziehen und dafür ihr Vertreter Franz Xaver Lackner auf Grund seiner „guten marxistischen Schulung als Instruktor der Gruppe Buchalka mit deren Anhängern Schulungsbesprechungen abhalten sollte.“19 Zudem sollte es zum Austausch von Flugschriften kommen.

Neben dem Aufbau von Widerstandszellen im Mürztal bzw. der Verbindung nach Leoben bemühte sich Buchalka im November 1939 auch, die abgebrochenen Kontakte zwischen Wien und Graz wieder herzustellen, weshalb er mit Wehofer nach Graz und Leibnitz fuhr.20 Der Kontakt konnte jedoch nicht hergestellt werden, da der Verbindungsmann Franz Kurzmann kurz vor dem Treffen festgenommen worden war.21 Als es ihm schließlich gelungen war, auch nach Leibnitz eine Verbindung herzustellen und dies Wehofer über seine Kontaktadresse mitteilte, erhielt er Ende Dezember  1939  „die  Antwort,  daß Wehofer ‚krank‘ sei“,22 was nichts anderes bedeutete, als dass er festgenommen wurde. Nur wenig später, am 30. Jänner 1940, wurde auch Anton Buchalka und bis Oktober über 250 Mitglieder der von ihm aufgebauten Zellen von Mürzzuschlag bis Leoben und Eisenerz festgenommen. Anton Buchalka wurde am 18. Oktober 1940 vom Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ und „Feindbegünstigung“  angeklagt  und  am  12. Februar 1941 zum Tode verurteilt, da er – wie es im Urteil heißt – „sich nicht darauf beschränkt [hat], in dem Betriebe, in welchem er arbeitete oder in seinem Wohnort Parteigänger zu werben, sondern […] auch die Umgegend zu erfassen versucht [hat], und sich bemüht [hat], ein Netz kommunistischer Zellen in Steiermark auszuspannen. Er hat dabei das gefährliche Mittel der Flugschriftenverbreitung mit großer Gewandtheit und in weitem Umfange zur Anwendung gebracht.“ Da, wie es weiter heißt, die Abstrafung „der Gruppe Pirker in Graz und Umgebung […] in keiner Weise abschreckend gewirkt hat“, muss gegen Buchalka zur Abschreckung die Todesstrafe verhängt werden.23

Seine Frau Christine, mit der er gerade einmal zehn Monate verheiratet war, ehe beide festgenommen wurden, wurde vom Volksgerichtshof Berlin in einem eigenen Verfahren am 18. Februar 1941 wegen „Beihilfe zur Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, da sie die Flugblätter auf eine Matrize übertrug bzw. größere Mengen von Flugblättern zur Verteilung an Mitglieder der Gruppe weitergab.24 Bevor sie ihre Strafe im Zuchthaus Aichach (Bayern) antreten musste, erhielt sie noch einmal die Erlaubnis, ihren Mann in der Todeszelle zu besuchen, worüber sie später schrieb: „Mit dem Ausdruck seines unbeugsamen Glaubens an die Freiheit, die bald über das arbeitende Volk kommen wird, und mit den Worten ‚Es geht um die Freiheit Österreichs‘ hat er, auch im Gedanken bei all seinen Angehörigen und Freunden, sich von mir für immer verabschiedet.“25 Am 10. Juli 1941 wurde Anton Buchalka in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Nach der Befreiung wurde im Juni 1945 eine Straße in der Hochschwab-Siedlung in Kapfenberg nach ihm benannt.

 

Anmerkungen:

1/ Brief von Anton Buchalka an seine Eltern, Berlin-Plötzensee, 24.2.1941. Abgedruckt in: Heimo Halbrainer, „In der Gewißheit, daß Ihr den Kampf weiterführen werdet“. Briefe steirischer WiderstandskämpferInnen aus Todeszelle und KZ. Graz 2000, S. 84f.

2/ Die biografischen Angaben stammen, so nicht anders angegeben, aus dem Gerichtsakt gegen Anton Buchalka u.a., 6 J 103/40g: Anklage des Oberreichsanwalts beim Volksgerichtshof, 18.10.1940; Urteil des Volksgerichtshofs gegen Anton Buchalka u.a., 12.2.1941. Diese und weitere hier verwendeten Anklageschriften und Urteile finden sich in den beim K.G. SaurVerlag erschienenen Mikrofiche-Editionen der

Anklageschriften und Urteile des Volksgerichtshofs, des Oberlandesgerichts Wien und des Reichskriegsgerichts, die in einer Online Datenbank „Nationalsozialismus, Holocaust, Widerstand und Exil 1933–1945“ abrufbar sind.

3/ Fapel: Der Trompeter vom Gries, in: Neue Zeit, 1.5.1953.

4/ Der Gerichtsakt wurde skartiert. Allein der Umschlag des Tagesbuchs der Staatsanwaltschaft ist erhalten geblieben. StLA, StA Graz 1263/34. Die Angaben zu seinen Haftzeiten stammen aus dem Urteil des Volksgerichtshofs. 5/ Arbeiter-Zeitung, 24.2.1935, S. 5.

6/ DÖW 67, Schreiben von Christa Schmeisser (Buchalka), o.D.

7/ Anklage gegen Anton Buchalka, S. 5.

8/ StLA, BH Leibnitz, 14 Schu 32/1938, Verzeichnis der nach der Machtübernahme durch die NSDAP in den Gerichtsbezirken Arnfels, Leibnitz und Wildon in Schutzhaft genommenen Personen.

9/ DÖW 15.909, StLA, BH Leibnitz, 14 Schu 32/1938, Gestapo Graz an alle Bezirkshauptmannschaften, 31.3.1938. Bereits am 17.3.1938 schrieb Heydrich an Gauleiter Josef Bürckel, dass er diese eigenmächtigen Maßnahmen der lokalen Nationalsozialisten nicht dulden werde.

10/ Rede des Gauleiters Josef Bürckel vor KdFFahrern, 21.3.1938, in: Wiener Neueste Nachrichten, 22.3.1938.

11/ 6 J 103/40g: Anklage des Oberreichsanwalts beim Volkgerichtshofs gegen Rudolf Hermann, Christine Buchalka u.a., 18.10.1940.

12/ 6 J 145/40: Anklage des Oberreichsanwalts beim Volkgerichtshofs gegen Wilhelm Wehofer u.a., 31.1.1941; Urteil des Volksgerichtshofs gegen Wilhelm Wehofer u.a., 14.6.1941.

13/ Siehe dazu: Heimo Halbrainer, August Pirker: Widerstand in Österreich und Griechenland, in: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, 24. Jg. (2017), Nr. 3, S. 14–18.

14/ Anklage gegen Anton Buchalka u.a., S. 13f. 15/ OJs 154/40: Anklage des Generalstaatsanwalts gegen Alois Pisnik u.a., 1.3.1941; Urteil des Oberlandesgerichts Wien gegen Alois Pisnik u.a., 24.6.1941.

16/ Die Flugschriften sind als Abschrift wiedergeben in der Anklage gegen Anton Buchalka u.a., S. 31–43.

17/ Biografische Angaben siehe: Heimo Halbrainer: Desideria Breitler, in: Ilse Korotin (Hg.), biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Bd. 1: A–H, Wien–Köln–Weimar 2016, S. 416f. Siehe auch: 7 J 242/40: Anklage des Oberreichsanwalts beim Volksgerichtshof gegen Desideria Breitler u.a., 22.10.1940; Urteil des Volksgerichtshofs gegen Desideria Breitler u.a., 25.2.1941.

18/ Julia Köstenberger: Kaderschmiede des Stalinismus. Die Internationale Leninschule in Moskau (1926–1938) und die österreichischen Leninschüler und Leninschülerinnen. Wien 2016. Zu Breitler (geb. Leitner) siehe S. 322– 324, 471.

19/ Anklage gegen Breitler u.a., S. 15f. 20/ Anklage gegen Wehofer, S. 11.

21/ OJs 138/40: Urteil des Oberlandesgerichts Wien gegen Karl Kurzmann u.a., 27.6.1941.

22/ Anklage Anton Buchalka u.a., S. 16. 23/ Urteil gegen Anton Buchalka, S. 33f.

24/ Urteil gegen Rudolf Hermann, Christine Buchalka u.a.

25/ DÖW 67, Schreiben von Christa Schmeisser (Buchalka), o.D.

 

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Anton Buchalka 1912 bis 1941

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„Kraft durch Freude“-Fahrt 1938: Rechts vor den Tiroler Nazis geht Anton Buchalka

Veröffentlicht: 4. Januar 2019