VS Rosenberg: Hörbeeinträchtigte Kinder brauchen Fixplätze

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„Dass eine auf hörbeeinträchtige und gehörlose Kinder spezialisierte Bildungseinrichtung hörenden Kindern mit Grazer Postleitzahlen den Vorzug gegenüber betroffenen Kindern aus den Umlandgemeinden geben soll, ist nur schwer nachvollziehbar“, kritisiert KPÖ Inklusionssprecher Philipp Ulrich (Foto: Julia Prassl)

Die Volksschule Graz-Rosenberg unterrichtet hörbeeinträchtigte, gehörlose und hörende Kinder in einem vorbildlich inklusiven Setting. Der Unterricht findet bilingual in Deutsch und österreichischer Gebärdensprache statt und ermöglicht dadurch schon früh die gemeinsame Kommunikation aller Kinder an der Schule. Zusätzlich profitiert man von einer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Förderzentrum für Hör- und Sprachbildung, sowie einem heilpädagogischen Kindergarten, die sich beide im Haus befinden.

„Über viele Jahre hat sich die Schule einen hervorragenden Ruf erarbeitet und gilt als Vorzeigeeinrichtung im spärlich vorhandenen inklusiven Bildungssystem“, sagt KPÖ-Inklusionssprecher Philipp Ulrich.

Nun gibt es aber ein Problem: Im Schuljahr 2024/25 sollen sogenannte sprengelfremde Kinder – also jene die nicht in Graz wohnhaft sind – keinen Unterricht mehr an der VS Rosenberg erhalten. Konkret betroffen sind zwei Kinder mit Hörbeeinträchtigung, die aktuell den heilpädagogischen Kindergarten im Haus besuchen.

„Dass eine auf hörbeeinträchtige und gehörlose Kinder spezialisierte Bildungseinrichtung hörenden Kindern mit Grazer Postleitzahlen den Vorzug gegenüber betroffenen Kindern aus den Umlandgemeinden geben soll, ist nur schwer nachvollziehbar“, kritisiert Ulrich. „Der UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung hat im Herbst 2023 besonders das segregierende Bildungssystem für die kaum vorhandenen Inklusionsfortschritte in Österreich verantwortlich gemacht. Gerade unter diesem Aspekt wäre eine weitere Segregation nach Wohnorten ein besonderer Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen“, sagt Ulrich.

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"Familien und auch das pädagogische Personal haben das Recht auf adäquate Unterstützung – dieses muss auch rechtlich verankert und in der Praxis realisierbar gemacht werden", sagt KPÖ-Bildungssprecherin Mina Naghibi (Foto: Julia Prassl)

KPÖ-Bildungssprecherin Mina Naghibi ergänzt: „Auch in der Elementarpädagogik braucht es seit Jahrzehnten viel mehr Ressourcen, verbesserte Rahmenbedingungen und entsprechende Gesetzesnovellen, um inklusive Bildung sowie Heil- und Sonderpädagogische Frühförderung für Kinder unter 6 Jahren bedarfs- und bedürfnisorientiert ermöglichen zu können. Familien und auch das pädagogische Personal haben das Recht auf adäquate Unterstützung – dieses muss auch rechtlich verankert und in der Praxis realisierbar gemacht werden.“

Im Gemeinderat hat sich die KPÖ mit einem Dringlichem Antrag dafür eingesetzt, dass die betroffenen Kinder im Herbst die VS Rosenberg besuchen können. „Der Antrag wurde mit breiter Mehrheit angenommen. Erfreulich ist auch, dass ÖVP-Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner seine Unterstützung in der Sache zugesichert hat“, sagt Antragsteller Philipp Ulrich.

 

 

 

 

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Veröffentlicht: 19. Januar 2024