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Nein zur Richtwertmieten-Erhöhung in Grazer Gemeindewohnungen

Elke Kahr: „Die Mieten in Ballungszentren explodieren. Das gilt für Graz besonders.“

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„Dass Mieterinnen und Mieter gerade in den Ballungszentren einen immer größeren Teil ihres Einkommens fürs Wohnen ausgeben müssen, gilt für Graz ganz besonders, denn die Richtwertmieten bei uns sind höher als jene in Linz und liegen mittlerweile rund zwei Euro über jenen in Wien“. Darauf weist Wohnungsstadträtin Elke Kahr anlässlich der angekündigten Anhebung des steirischen Richtwertmietzinses per 1. April von derzeit 7,44 auf 7,70 Euro/m2 hin.
Wohnungskosten sind der größte Preistreiber in Österreich. Nur in Vorarlberg und Salzburg sind die Richtwertmieten noch höher als in der Steiermark.

Die Anhebung der Richtwerte auch für heuer auszusetzen, wie dies SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda gefordert hatte, wäre laut Kahr mehr als berechtigt gewesen. „In Wirklichkeit aber müssten die Richtwertmieten sogar gesenkt werden“, so Kahr. Auch AK und Pensionistenverband fordern seit langem eine Senkung der Mieten und gesetzliche Mietzinsobergrenzen. Die Hoffnung auf eine Abschaffung des Richtwertmietsystems zugunsten einheitlicher, niedrigerer Mietobergrenzen hat sich aber mit dem im Jänner zwischen ÖVP und SPÖ im Bund geschlossenen Abkommen vorerst zerschlagen.

Auch die Mieten in den gemeindeeigenen Wohnungen würden sich durch die Richtwertmietzins-Anhebung verteuern, und zwar von 4,23 auf 4,38 Euro/m2. Davon betroffen wären rund 2.350 MieterInnen von städtischen Wohnungen. Im Hinblick darauf, dass ein Großteil dieser MieterInnen nur über ein geringes Einkommen verfügt, hat Kahr daher veranlasst, dass Wohnen Graz am kommenden Dienstag im Verwaltungsausschuss den Antrag einbringt, auf eine Anhebung der Richtwerte bei den städtischen Wohnungen zu verzichten.

Veröffentlicht: 14. März 2017

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