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Vor 75 Jahren befreite die Rote Armee Auschwitz

Stadtrat Krotzer: „Jedes Gedenken muss auch ein Mahnen sein!“

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Von den Wachmannschaften zurückgelassene Ausrüstungsgegenstände vor dem Eingang zum KZ Auschwitz, 27. Jänner 1945. Foto: Stanisław Mucha Bundesarchiv (wikimedia commons)

Am 27. Jänner 1945 befreite die Rote Armee das NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Nur 7.000 Häftlinge sind noch am Leben, abgemagert bis auf die Knochen. Den sowjetischen Befreiern bietet sich ein Bild des bestialischen Grauens. Die Nazis haben hier mindestens 1,1 Millionen Menschen umgerbacht.

Der umfassend eliminatorische deutsche Faschismus und seine Schergen-Regime haben insgesamt über 13 Millionen Menschen ermordet: politisch Andersdenkende, Homosexuelle, Menschen aus den besetzen Ländern, Kriegsgefangene, Menschen mit Behinderungen, ZwangsarbeiterInnen, Roma und Sinti, Jüdinnen und Juden.

Auschwitz ist der Inbegriff der Monstrosität des industriellen Massenmords. Die UNO hat im Jahr 2005 den 27. Jänner offiziell zum internationalen Gedenktag erklärt, der in vielen Ländern als Holocaust Memorial Day begangen wird.

Der Schoß ist fruchtbar noch
Aus dem das kroch
— Bertolt Brecht

„Der Boden für dieses unvergleichliche Grauen wurde in Österreich über Jahrhunderte aufbereitet – vom politischen Katholizismus ebenso wie von den herrschenden Eliten“, sagt der Grazer KPÖ-Stadtrat Robert Krotzer. Darum müsse gerade in Österreich jede Form der Verhetzung und des Rassismus aufs Schärfste zurückgewiesen werden. „Jedes Gedenken muss auch ein Mahnen sein“, betont Krotzer.

Anders als in Wien, Linz oder Klagenfurt gibt es in Graz noch kein offizielles Gedenken der Stadt am 27. Jänner. Der ehemalige KPÖ-Gemeinderat Andreas Fabisch hatte das bereits 2011, also vor neun Jahren erstmals beantragt.

Veröffentlicht: 29. Januar 2020

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