Claudia Klimt-Weithaler: "Diese Erinnerung wird schmerzvoll bleiben, immer."

Der steirische Landtag hat heute in einer Sondersitzung der Opfer des Amoklaufs am BORG Dreierschützengasse gedacht. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler sprach in ihrer Rede, im Namen des gesamten Landtagsklubs, ihr Beileid und Mitgefühl aus:

 

Geschätzte Damen und Herren!

Der 10. Juni 2025 hat sich aufgrund des fürchterlichen Amoklaufes im BORG Dreierschützengasse in unser aller Gedächtnis eingebrannt. Vielleicht werden wir uns irgendwann nicht mehr an das genaue Datum erinnern, aber wir alle werden sicher nie vergessen, was passiert ist und wie wir von diesem Wahnsinn erfahren haben.

Diese Erinnerung wird schmerzvoll bleiben, immer.

Es schockiert uns und macht fassungslos. Der Schmerz und die Trauer scheinen unüberwindbar und es ist unvorstellbar, wie es den Eltern, Schüler:innen, Lehrer:innen, Freund:innen und all jenen geht, die unmittelbar betroffen sind.

Der Verlust so junger Menschen ist eine besonders herzzerreißende Erfahrung, die mit tiefem Leid und Unglauben einhergeht. In solchen Momenten ist es sehr, sehr schwer, die richtigen Worte zu finden, um die Trauer angemessen auszudrücken.

Man denkt an das ungenützte Potential des Lebens, dass für die Schüler:innen viel zu früh endete und an die Lehrerin, die ihr ganzes Berufsleben lang leidenschaftlich und engagiert für diese Jugendlichen da war und ebenso aus dem Leben gerissen wurde. Ein Jahr vor ihrer wohlverdienten Pension. 

Man kann das Geschehene nicht ungeschehen machen und die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns nur, mit dem Unmöglichen zu leben.

Ich möchte mich im Namen meiner Fraktion bei allen bedanken, die Hilfe geleistet haben und es zum Teil immer noch tun:

Danke an,

die Einsatzkräfte,

das Kriseninterventionsteam,

die Psycholog:innen,

die Ärzt:innen,

die Bildungsdirektion,

die Lehrer:innen,

die ehemaligen Schüler:innen,

der Grazer Bürgermeisterin und der Stadtregierung,

alle, die Blut gespendet haben,

alle, die mit ihrer Teilnahme an den Gedenk- und Trauerveranstaltungen ihre Bestürzung und ihre Anteilnahme gezeigt haben.   

Danke an alle, die unterstützt haben und es auch immer noch tun!

Wir hier im Landtag tragen Verantwortung und nach diesem schrecklichen Ereignis, ist es wohl klar, dass wir nicht zur Tagesordnung übergehen können.

Wir müssen gemeinsam – über die Parteigrenzen hinweg – Lösungen finden, wie wir helfen und unterstützen können und – ohne Ideologie im Hintergrund - feststellen, was wir ändern müssen. Die Schule muss für alle, die dort tagein, tagaus den überwiegenden Teil ihrer Zeit verbringen, ein angstfreier Ort sein.

Unsere Gesellschaft braucht mehr Solidarität und Zusammenhalt. Alle Menschen brauchen Halt und Unterstützung, niemand soll mit seinen Problemen allein gelassen werden. Wie uns das künftig besser gelingen kann, auch darüber müssen wir uns ernsthaft Gedanken machen.  

Heute ist der Landtagssitzungssaal nicht der Raum, um Politik zu machen. Es muss jedoch Platz sein, um auszusprechen, dass sich in Bezug auf die Berichterstattung nicht alle Medien vorbildlich verhalten haben. Und ich behaupte: Wider besseren Wissens! Das ist einfach nur beschämend!

Was soll man den Eltern, den Schüler:innen und den Lehrer:innen sagen?

Ich weiß es nicht.

Vielleicht, dass wenn der Schmerz kleiner wird, die Trauer bleibt. Und wenn die Trauer kleiner wird, bleibt die Erinnerung.

 

Mit dem Tod eines geliebten Menschen verliert man vieles,

niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit.

In diesem Sinne möchte ich mein tiefes Mitgefühl aussprechen.

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Veröffentlicht: 17. Juni 2025