Traumastation muss bleiben: Debatte im Landtag und Übergabe der 11.000 Unterschriften an Landesrat

230925traumastation.jpg
„Die Landesregierung darf nicht an der falschen Stelle sparen. Das hochspezialisierte Team der Traumastation bietet Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen dringend benötigte Sicherheit und Kontinuität, die sie in großen Klinikstrukturen nicht finden würden."

Als im April bekannt wurde, dass die spezialisierte Traumastation PPA3 am Krankenhaus der Elisabethinen Graz geschlossen werden soll, war die Betroffenheit groß – nicht zuletzt, weil es sich um die einzige Einrichtung dieser Art in Österreich handelt. Um den Verlust dieser wertvollen Expertise zu verhindern, initiierte der Arbeitskreis Gesundheit und Pflege der KPÖ gemeinsam mit Beschäftigten die Petition #TraumaStationBleibt. Innerhalb weniger Wochen haben knapp 11.000 Menschen ihre Unterstützung für den Fortbestand der Station bekundet. Mitte September wurde die Petition mit allen Unterschriften dem zuständigen Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl übergeben.

Übergabe an Landesrat Kornhäusl

Die Delegation, angeführt von Dr. Hans Peter Meister sowie Fachpersonen wie Dr.in Amrei Lässer und Dr. Werner Friedl, betonte die Bedeutung einer spezialisierten Versorgung für Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen. Kritisch angemerkt wurde dabei, dass eine künftige Integration in die allgemeinpsychiatrische Versorgung am LKH2 nicht den internationalen Standards entspricht die Schließung eine Zerschlagung funktionierender Versorgungsstrukturen bedeutet.

Auch wenn im Gespräch deutlich wurde, dass die Entscheidung zur Schließung der Bettenstation bereits gefallen ist, konnte die Delegation zumindest einen wichtigen Punkt ansprechen: Die Notwendigkeit klarer Kommunikationsstrukturen, denn aktuell fehlen diese. Landesrat Kornhäusl sicherte zu, sich dafür einzusetzen, dass es künftig eine benannte Ansprechperson für das Behandlungsfeld der Traumafolgestörungen geben soll – ein Anliegen, das von den Vertreter:innen eindringlich unterstützt wurde. Denn für traumatisierte Patient:innen ist Kontinuität zentral – sie können ihre Geschichte nicht immer wieder neu erzählen und sind besonders auf verlässliche Bezugspersonen angewiesen.

„Die Traumastation ist weit mehr als eine Abteilung im Spital – sie ist ein Schutzraum für besonders verletzliche Menschen. Wer sie schließen will, verkennt nicht nur die Bedeutung psychischer Gesundheit, sondern riskiert bewusst menschliches Leid sowie auch hohe Folgekosten für die Gesellschaft“, sagt Dr. Hans Peter Meister, Sprecher des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege der KPÖ.

Thema in der heutigen Landtagssitzung

Da Landesrat Kornhäusl trotz des breiten Widerstands aus der Bevölkerung keine Schritte setzt, um die Schließung der Traumastation der Elisabethinen Graz abzuwenden, hat die KPÖ das Thema erneut im Landtag aufgegriffen und gefordert, dass die bestehende Expertise auch im LKH Graz II Standort Süd/LSF keinesfalls verloren gehen darf. „Die Landesregierung darf nicht an der falschen Stelle sparen. Das hochspezialisierte Team der Traumastation bietet Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen dringend benötigte Sicherheit und Kontinuität, die sie in großen Klinikstrukturen nicht finden würden. Wir fordern den Gesundheitslandesrat Kornhäusl auf, die Stimmen von 11.000 Menschen ernst zu nehmen und das wertvolle Fachwissen der Station zu bewahren“, fordert KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

 

Schulassistenz am Limit: KPÖ fordert umfassende Reform

21-10-25 Seit Mo­na­ten häu­fen sich die Hil­fe­ru­fe aus Schu­len und von El­tern, die auf gra­vie­ren­de Pro­b­le­me in der Schu­las­sis­tenz hin­wei­sen. Im­mer häu­fi­ger wen­den sich Be­trof­fe­ne an die Öf­f­ent­lich­keit, weil Kin­der mit Un­ter­stüt­zungs­be­darf nicht die Be­g­lei­tung er­hal­ten, die sie drin­gend brau­chen: Zu…

Wohnunterstützungsreform entzieht tausenden Haushalten dringend benötigte Hilfe

21-10-25 Heu­te hat die blau-schwar­ze Lan­des­re­gie­rung im Land­tag end­gül­tig be­sch­los­sen, die Va­lo­ri­sie­rung der Wohn­un­ter­stüt­zung ab­zu­schaf­fen - für die KPÖ ein schwe­rer Rück­schlag für tau­sen­de stei­ri­sche Haus­hal­te, die oh­ne­hin mit stei­gen­den Mie­ten und Le­bens­hal­tungs­kos­ten zu kämp­fen ha­ben. Die au­to­ma­ti­sche An­pas­sung an die…

Landesbudget 2026: Alte Fehler, neue Belastungen für die Bevölkerung

21-10-25 Das heu­te im Land­tag dis­ku­tier­te Lan­des­bud­get 2026 zeigt wie­der ein­mal deut­lich: Die blau-schwar­ze Lan­des­re­gie­rung macht dort wei­ter, wo ih­re Vor­gän­ger:in­nen auf­ge­hört ha­ben. In den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten wur­den al­le stei­ri­schen Bud­gets nach dem­sel­ben Mus­ter ge­s­trickt und die Feh­ler wie­der­ho­len sich Jahr…

Leistbar, sicher, nachhaltig: KPÖ macht Energieversorgung zum Thema im Landtag

21-10-25 Die KPÖ bringt in der heu­ti­gen Land­tags­sit­zung ei­ne Dring­li­che An­fra­ge an Lan­des­haupt­mann Ma­rio Ku­na­sek ein, um Klar­heit über die künf­ti­ge Aus­rich­tung der stei­ri­schen En­er­gie­po­li­tik zu schaf­fen. Im Zen­trum ste­hen da­bei Fra­gen der Ver­sor­gungs­si­cher­heit, Leist­bar­keit und Nach­hal­tig­keit der En­er­gie­ver­sor­gung – The­men,…

Veröffentlicht: 23. September 2025