Traumastation muss bleiben: Debatte im Landtag und Übergabe der 11.000 Unterschriften an Landesrat

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„Die Landesregierung darf nicht an der falschen Stelle sparen. Das hochspezialisierte Team der Traumastation bietet Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen dringend benötigte Sicherheit und Kontinuität, die sie in großen Klinikstrukturen nicht finden würden."

Als im April bekannt wurde, dass die spezialisierte Traumastation PPA3 am Krankenhaus der Elisabethinen Graz geschlossen werden soll, war die Betroffenheit groß – nicht zuletzt, weil es sich um die einzige Einrichtung dieser Art in Österreich handelt. Um den Verlust dieser wertvollen Expertise zu verhindern, initiierte der Arbeitskreis Gesundheit und Pflege der KPÖ gemeinsam mit Beschäftigten die Petition #TraumaStationBleibt. Innerhalb weniger Wochen haben knapp 11.000 Menschen ihre Unterstützung für den Fortbestand der Station bekundet. Mitte September wurde die Petition mit allen Unterschriften dem zuständigen Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl übergeben.

Übergabe an Landesrat Kornhäusl

Die Delegation, angeführt von Dr. Hans Peter Meister sowie Fachpersonen wie Dr.in Amrei Lässer und Dr. Werner Friedl, betonte die Bedeutung einer spezialisierten Versorgung für Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen. Kritisch angemerkt wurde dabei, dass eine künftige Integration in die allgemeinpsychiatrische Versorgung am LKH2 nicht den internationalen Standards entspricht die Schließung eine Zerschlagung funktionierender Versorgungsstrukturen bedeutet.

Auch wenn im Gespräch deutlich wurde, dass die Entscheidung zur Schließung der Bettenstation bereits gefallen ist, konnte die Delegation zumindest einen wichtigen Punkt ansprechen: Die Notwendigkeit klarer Kommunikationsstrukturen, denn aktuell fehlen diese. Landesrat Kornhäusl sicherte zu, sich dafür einzusetzen, dass es künftig eine benannte Ansprechperson für das Behandlungsfeld der Traumafolgestörungen geben soll – ein Anliegen, das von den Vertreter:innen eindringlich unterstützt wurde. Denn für traumatisierte Patient:innen ist Kontinuität zentral – sie können ihre Geschichte nicht immer wieder neu erzählen und sind besonders auf verlässliche Bezugspersonen angewiesen.

„Die Traumastation ist weit mehr als eine Abteilung im Spital – sie ist ein Schutzraum für besonders verletzliche Menschen. Wer sie schließen will, verkennt nicht nur die Bedeutung psychischer Gesundheit, sondern riskiert bewusst menschliches Leid sowie auch hohe Folgekosten für die Gesellschaft“, sagt Dr. Hans Peter Meister, Sprecher des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege der KPÖ.

Thema in der heutigen Landtagssitzung

Da Landesrat Kornhäusl trotz des breiten Widerstands aus der Bevölkerung keine Schritte setzt, um die Schließung der Traumastation der Elisabethinen Graz abzuwenden, hat die KPÖ das Thema erneut im Landtag aufgegriffen und gefordert, dass die bestehende Expertise auch im LKH Graz II Standort Süd/LSF keinesfalls verloren gehen darf. „Die Landesregierung darf nicht an der falschen Stelle sparen. Das hochspezialisierte Team der Traumastation bietet Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen dringend benötigte Sicherheit und Kontinuität, die sie in großen Klinikstrukturen nicht finden würden. Wir fordern den Gesundheitslandesrat Kornhäusl auf, die Stimmen von 11.000 Menschen ernst zu nehmen und das wertvolle Fachwissen der Station zu bewahren“, fordert KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

 

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Veröffentlicht: 23. September 2025