KV-Verhandlungen im Handel und Sozialwirtschaft: Gerechte Löhne statt Reallohnverlust

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Während die Lebenshaltungskosten stetig steigen, müssten auch Löhne und Gehälter entsprechend angepasst werden. Doch bereits die jüngsten Metallerabschlüsse haben gezeigt, dass diesem Grundsatz wenig Bedeutung beigemessen wird. Nach nur wenigen Stunden Verhandlung wurde ein Abschluss erzielt – zur Enttäuschung vieler Beschäftigter deutlich unter der Inflationsrate. Die Befürchtung liegt nahe, dass dieses Ergebnis Signalwirkung für weitere Branchen hat und so ein Reallohnverlust droht. Das gilt etwa bei der anstehenden ersten Verhandlungsrunde bei der privaten Sozialwirtschaft und im Handel.
Denn schon ein Prozent weniger beim Lohnplus macht für viele Beschäftigte einen spürbaren Unterschied – besonders in Zeiten, in denen Mieten, Energiepreise und Lebensmittelkosten weiter steigen, während das Geldbörserl immer leerer wird. Von dieser Entwicklung profitieren einzig die Betriebe und auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sind niedrige Lohnabschlüsse kein Gewinn: Sie schwächen die Kaufkraft, bremsen den Konsum und reißen langfristig noch größere Löcher in öffentliche Budgets.
„Die Beschäftigten haben sich einen gerechten Anteil am erwirtschafteten Wohlstand verdient. Ein Kniefall vor den Profitinteressen der Konzerne darf nicht akzeptiert werden. Zu niedrige Abschlüsse treffen die arbeitenden Menschen direkt in der Geldbörse und verschärfen die soziale Schieflage“, betont KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.
Klaus Larcher, Vorsitzender des Gewerkschaftlichen Linksblocks in der PRO-GE und Betriebsrat bei Magna unterstreicht die Notwendigkeit kämpferischer Gewerkschaften: „Wenn Unternehmen versuchen die Krisenlasten auf die Beschäftigten zu überwälzen, dann braucht es Widerstand. Das kann nur gelingen, wenn diese eingebunden werden und über die Annahme des KV-Abschlusses entscheiden dürfen. Der diesjährige Metallerabschluss darf nicht zur Richtschnur für die Herbstlohnrunde werden.“
Veröffentlicht: 17. Oktober 2025