KPÖ startet Petition: Jedes Kind zählt – Kinderrechte endlich umsetzen!

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Um Kinder vor Armut, Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch zu schützen, müssen die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Damit Kinderrechte nicht bloß schöne Worte bleiben, startet die KPÖ gemeinsam mit Kinderland Steiermark eine Petition an den Nationalrat.

Der Internationale Tag der Kinderrechte erinnert uns jährlich daran, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Jedes Kind hat das Recht auf Schutz, Bildung, Gesundheit, Teilhabe und ein Leben ohne Gewalt. Doch die Realität sieht leider anders aus. Die Bedürfnisse von Kindern werden oft überhört und ihre Rechte bleiben zum Teil unerfüllt. Besonders deutlich wird dies in der Steiermark, wo aktuelle Kürzungen im Bereich der Sozialunterstützung und fehlende Wertanpassungen bei der Wohnunterstützung zahlreiche Familien hart treffen. Für viele Kinder bedeutet das: Weniger Sicherheit, weniger Chancen und mehr Belastung – inmitten einer Zeit steigender Lebenshaltungskosten, in der bereits jetzt ein alarmierend hoher Anteil, nämlich jedes fünfte Kind unter 14 Jahren armutsgefährdet aufwächst.

KPÖ und Kinderland starten Petition

Zum heutigen Tag der Kinderrechte möchte die KPÖ gemeinsam mit Kinderland Steiermark ein Zeichen setzen: Um Kinder vor Armut, Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch zu schützen, müssen die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Aufnahme aller Kinderrechte in die Verfassung. Denn Österreich hat die UN-Kinderrechtekonvention bisher nur zum Teil umgesetzt. Wichtige Themen wie das Recht auf Gesundheit, Bildung oder soziale Sicherheit sind nicht in der Verfassung verankert. Das muss sich unbedingt ändern! Damit Kinderrechte nicht bloß schöne Worte bleiben, startet die KPÖ gemeinsam mit Kinderland Steiermark eine Petition an den Nationalrat.

Die Forderungen:

• Alle Kinderrechte in der Bundesverfassung verankern – als verbindlichen Auftrag an Staat und Gesetzgebung

• UN-Kinderrechtskonvention vollständig und wirksam umsetzen

• Kindergrundsicherung einführen – um Kinderarmut nachhaltig zu beseitigen

• Unabhängiges Kinderrechtemonitoring in allen Bundesländern verpflichtend etablieren – mit klaren Prüf- und Berichtspflichten

• Gewaltschutzeinrichtungen und Kinderschutzzentren flächendeckend ausbauen – damit Schutz und Hilfe überall verfügbar sind

• Kostenfreie und leicht zugängliche Therapieplätze ausbauen – insbesondere für traumatisierte und belastete Kinder

• Prävention und Sensibilisierung stärken – verpflichtende Schulungen für Personal in Schulen, Ämtern, Justiz und Gesundheitswesen

• Datenlage zu Gewalt an Kindern verbessern – durch qualitätsgesicherte, regelmäßige und bundesweit vergleichbare Erhebungen

„Diese Petition ist ein notwendiger Schritt, um den politischen Druck zu erhöhen. Kinderrechte dürfen nicht länger unverbindliche Absichtserklärungen bleiben. Wenn alle Kinderrechte endlich in der Verfassung verankert werden, ist der Staat verpflichtet, Kinder zu schützen und ihnen die Chancen zu geben, die sie verdienen. Wir brauchen klare gesetzliche Vorgaben – damit die Anliegen von Kindern endlich ernst genommen werden“, betont KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

„Kinderrechte sind nicht verhandelbar. Sie bilden die Grundlage dafür, dass alle Kinder sicher aufwachsen, ein Mitspracherecht haben und echte Teilhabe erfahren können. Doch vieles davon kommt in Österreich leider noch nicht im Alltag der Kinder an. Gerade deshalb müssen wir uns konsequent dafür einsetzen, dass Kinderrechte gestärkt, geschützt und umgesetzt werden – denn die armen Kinder von heute, sind die armen Erwachsenen von morgen“, fügt Kinderland Steiermark Geschäftsführer Amir Mayer hinzu.

Veröffentlicht: 20. November 2025