KPÖ kritisiert mangelnde Dokumentation von Gewaltfällen gegen Kinder in der Steiermark

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Für die KPÖ wäre es gerade angesichts der aktuellen, sich häufenden Missbrauchsfälle in Österreich dringend notwendig, dass jeder geäußerte Verdacht systematisch erfasst wird, um Transparenz zu schaffen und passgenaue Schutzmaßnahmen einzuleiten!

Laut WHO erlebt weltweit eines von zwei Kindern und Jugendlichen zumindest eine Form von Gewalt pro Jahr und auch in Österreich zeigen Statistiken ein dramatisches Ausmaß – etwa 40 Prozent aller Mädchen berichten von psychischer Gewalt durch Eltern, sieben Prozent von sexuellen Übergriffen und über 41 Prozent davon, dass sie Gewalt zwischen Eltern miterlebt haben. Aus diesem Grund hat die KPÖ eine schriftliche Anfrage zum Thema „Gewaltbetroffene Kinder und Jugendliche in der Steiermark“ an den zuständigen Landesrat Amesbauer eingebracht – doch die Beantwortung fiel leider ernüchternd und ausweichend aus.

Das Land Steiermark konnte etwa die Frage, wie viele Gefährdungsmeldungen es in den vergangenen Jahren bei der Kinder- und Jugendhilfe gab, nicht beantworten, weil diesbezüglich scheinbar keine Dokumentation über Anzahl oder Inhalt durchgeführt wird. Auch die weiteren Antworten weisen erhebliche Lücken und Unklarheiten auf, daher hat die KPÖ für die heutige Landtagssitzung eine Besprechung der Anfragebeantwortung an den Soziallandesrat Hermann beantragt. Allerdings waren auch seine Antworten im Landtag nicht zufriedenstellend. Für die KPÖ wäre es gerade angesichts der aktuellen, sich häufenden Missbrauchsfälle in Österreich dringend notwendig, dass jeder geäußerte Verdacht systematisch erfasst wird, um Transparenz zu schaffen und passgenaue Schutzmaßnahmen einzuleiten – damit in Zukunft kein Kind mehr schutzlos bleibt.

„Es ist besorgniserregend, dass ausgerechnet dort, wo Kinder besonderen Schutz brauchen, scheinbar keine vollständige Dokumentation oder statistische Erfassung von Gefährdungsmeldungen vorhanden sein soll. Die Kinder- und Jugendhilfe benötigt verlässliche Daten, um Gefahren zu erkennen, Prävention zu stärken und rasch reagieren zu können“, betont KPÖ-Landtagsabgeordneter Alexander Melinz.

 

Veröffentlicht: 25. November 2025