Elementare Bildung: Ersatzkräfte gegen den Personalmangel „bildungspolitische Bankrotterklärung“

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Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ) wird Landesrätin Bogner-Strauß (ÖVP) in der morgigen Landtagssitzung befragen, wie sie gedenkt, den Personalmangel in den elementaren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen nachhaltig zu lösen.

Im Herbst 2020 wurde mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP eine Änderung des Steiermärkischen Anstellungserfordernisgesetzes (StAEG) beschlossen, mit der die Anstellungserfordernisse für Elementarpädagog:innen und Kinderbetreuer:innen gesenkt wurden, um den (hausgemachten) Mangel von qualifiziertem Personal zu kompensieren.

Konkret heißt das, dass Kinderbetreuer:innen, die eine dreijährige Fachschule besucht haben, sowie BafEP-/Kolleg-Schüler:innen ohne weitere Ausbildung und Studien-Absolvent:innen und Kinderbetreuer:innen nach einer Aufschulung im Ausmaß von 30 Stunden (!) anstelle von Elementarpädagog:innen eingesetzt werden dürfen. Mit einer Ausnahmegenehmigung (Dispens) kann die Tätigkeit sogar unverzüglich angetreten werden – laut Gesetz ist innerhalb von 6 Monaten die Nachschulung nachzuweisen.

Ursprünglich wurde diese massive Senkung der Anstellungserfordernisse als temporäre Maßnahme für die Dauer von zwei Jahren präsentiert. Versprochen wurde, dass man in dieser Zeit Maßnahmen setzen will, um dem Mangel an Pädagog:innen entgegenzuwirken. Passiert ist nichts – nun droht stattdessen die Fortschreibung dieser Qualitätsminderung auf unbestimmte Zeit.

„Anstatt die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung endlich zu verbessern, will die Landesregierung den hausgemachten Personalmangel in den Kindergärten mit Ersatzkräften kompensieren. Das ist in Wahrheit eine bildungspolitische Bankrotterklärung!“, kritisiert KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler. In Richtung der Bildungslandesrätin Bogner-Strauß, die sie im Rahmen der morgigen Landtagssitzung befragen wird, sagt sie: „Wer die Bedürfnisse der Kinder ernst nimmt, darf beim Personal nicht sparen! Es braucht endlich bessere Personalschlüssel, höhere Bezahlung und kleinere Gruppen!“

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Claudia Klimt-Weithaler

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Veröffentlicht: 13. Juni 2022