Elementare Bildung: Die Landesregierung vergisst auf die Beschäftigten!

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Mit der Sozialstaffel für Kinderkrippen wurde im September eine langjährige KPÖ-Forderung beschlossen. Verbesserungen für die Beschäftigten bleibt die Landesregierung aber weiter schuldig.

Heute hat der Landtag über Maßnahmen zur Aufwertung der elementaren Bildung beraten. Das im Sommer beschlossene „Maßnahmenbündel zur Verbesserung der Elementaren Pädagogik in der Steiermark“ sieht u. a. eine Sozialstaffel für Kinderkrippen sowie eine Einstiegsprämie und eine schrittweise Senkung des Betreuungsschlüssels vor. Das ist gut und richtig. Das Problem dabei: Weitreichende, effektive Maßnahmen gegen die Personalflucht aus der Elementarpädagogik wurden in diesem Paket nicht gesetzt. Darum macht die KPÖ heute zum wiederholten Mal Druck auf die Landesregierung und konkrete Verbesserungsvorschläge.

„Dass im September mit der Sozialstaffel für Kinderkrippen ab Herbst 2023 eine langjährige KPÖ-Forderung beschlossen wurde, war ein guter erster Schritt“, so KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Auf eine Gruppe hat die Landesregierung aber wieder einmal vergessen: die Beschäftigten. Sie fordern seit mittlerweile 30 Jahren bessere Personalschlüssel, höhere Entlohnung und kleinere Gruppen und haben erst letztes Jahr mehr als 10.000 Unterschriften für überfällige Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen gesammelt – die Landesregierung ignoriert die Beschäftigten aber weiter hartnäckig. Kein Wunder, dass viele Elementarpädagog:innen irgendwann entnervt den Hut draufhauen und ihrem Herzensberuf den Rücken kehren. Damit muss endlich Schluss sein! Die Zeit für echte Verbesserungen bei der elementaren Bildung ist jetzt!“, so Werner Murgg weiter.

Fakt ist nämlich: Zu große Gruppen, Personalmangel aufgrund unbefriedigender Arbeitsbedingungen, zu wenig Vorbereitungs- und Reflexionszeit und eine Bezahlung, von der man schwer leben kann – die Situation in der elementaren Bildung ist seit Jahrzehnten grob unzufriedenstellend! Die gleichermaßen logische wie bedauerliche Konsequenz: Viele ausgebildete Elementarpädagog:innen kehren ihrem Beruf den Rücken oder treten ihn – nach den Erfahrungen während der Praktika – gar nicht erst an. In diesem Herbst mussten diverse Kinderbetreuungseinrichtungen bereits Gruppen schließen oder die Öffnungszeiten von ganztags auf halbtags reduzieren. Die Leittragenden dieser Situation sind nicht nur die Kolleg:innen in den elementaren Bildungseinrichtungen, sondern vor allem auch die Kinder selbst.

Darum macht die KPÖ die Forderungen der Beschäftigten im Landtag erneut zum Thema. Mit einem Antrag hat die KPÖ heute gefordert:

  • Einberufung eines Kinderbildungsgipfes, um auf breiter Basis (auch unter direkter Einbeziehung der Beschäftigten) Lösungen für die vielfältigen Probleme zu erarbeiten!
  • Ausweitung des Angebots an ganztägigen elementaren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen in der gesamten Steiermark, mit besonderem Gewicht auf Einrichtungen für Unter-3-Jährige!
  • Keine Genehmigung von Überschreitungen der Gruppengröße in Kindergärten und Kinderkrippen gem. § 14 Abs. 7 StKBBG 2019 mehr!
  • Abschaffung des kürzlich verlängerten Personaldispenses!
  • Erhöhung der Beiträge des Landes zum Personalaufwand!

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Claudia Klimt-Weithaler

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Veröffentlicht: 15. November 2022