Befreiung

Die Österreichische Freiheitsfront in Leoben

Sepp Filz (1906–1994)

Heimo Halbrainer in den Mitteilungen der Klahrgesellschaft über die Österreichische Freiheitsfront in Leoben 1945

„Über die Befreiung 1945 hinaus“

 

Am 25. Juni 1945 berichtete der Direktor der Alpine-MontanGesellschaft in Donawitz, Dipl.-Ing. Bernhard Matuschka, anlässlich der Wiederinbetriebnahme des Stahlwerks auch über das Ende des NS-Regimes und die Befreiung in Leoben: „Am denkwürdigen 8. Mai 1945 erschien der Führer der Österreichischen Freiheitsbewegung in Leoben und jetzige Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Sepp Filz, direkt aus den Bergen kommend, bei uns in unserer Direktion. Es wurde beschlossen, den Werkschutz aufzulösen, und seine Waffen wurden unverzüglich den Kämpfern der Österreichischen Freiheitsfront übergeben. Dadurch wurde es den Freiheitskämpfern ermöglicht, die Eroberung der Polizeidirektion, so wie die der anderen Behörden von Leoben durchzuführen, was zur Folge hatte, dass die Ruhe und Ordnung sowohl im Werk als auch im Gebiet der Stadt Leoben aufrechterhalten worden ist, bis die siegreichen Truppen der Roten Armee in unserer Stadt einzogen.“1

 

Es wurde an diesem Tag aber nicht nur der nationalsozialistische Werkschutz aufgelöst und damit auch die Umsetzung des so genannten „Nero-Plans“ – die Sprengung der Industrieanlagen – verhindert, und es wurden an dem Tag nicht nur die öffentlichen Ämter erobert bzw. besetzt, um sodann der in Leoben einrückenden Roten Armee eine „befreite“ Stadt zu übergeben, es wurde seitens der aus den Bergen kommenden Partisanen der Österreichischen Freiheitsfront auch damit begonnen, eine öffentliche Verwaltung nach ihrer Konzeption in der Stadt und schließlich im ganzen Bezirk aufzubauen.

 

Die Österreichische Freiheitsfront 1943 bis 1945

Die vom Direktor genannte Österreichische Freiheitsfront (ÖFF) wurde im November 1943 in der Nähe von Trofaiach (Bezirk Leoben) gegründet,2 nachdem bereits am 22. Oktober 1942 der Moskauer Exilsender Freies Österreich von einer fiktiven Gründungsversammlung einer Österreichischen Freiheitsfront durch Vertreter verschiedenster politischer Richtungen und sozialer Schichten berichtet und dazu aufgerufen hatte, solche überparteilichen Widerstandsgruppen in ganz Österreich zu bilden.3 Die Basis für die ÖFF im Bezirk Leoben war aber bereits vor dem Aufruf gelegt worden. So hatten sich in Leoben Kommunisten, die die Verhaftungswellen der vorangegangenen Jahre überstanden hatten, um den Schlosser Sepp Filz,4 den Uhrmacher Ferdinand Andrejowitsch, den Kriegsversehrten Max Muchitsch, den gerade erst aus der Haft entlassenen Anton Wagner und den ehemaligen Gewerkschaftssekretär Simon Trevisani gesammelt und 1942 mit dem Neuaufbau eines Netzes von Widerstandsgruppen in und um Leoben begonnen. Mehrere Mitglieder dieser Gruppe mussten Anfang April 1943 – um einer drohenden Verhaftung zu entgehen – zu den slowenischen Partisanen fliehen, zu denen über die Fremdarbeiter aus Jesenice (Aßling) in den Hermann-GöringWerken in Donawitz Kontakte bestanden.5 Gemeinsam mit ihnen kämpften sie einige Zeit in den slowenischen Bergen, ehe zwei – Sepp Filz und Anton Wagner – Ende Juni 1943 wieder nach Leoben zurückkehrten und sich hier an den Aufbau einer organisatorischen Basis für den Partisanenkampf machten. Die im November 1943 gegründete ÖFF begann schließlich im Frühjahr 1944 mit dem bewaffneten Kampf. Gleichzeitig verbreitete sie Flugblätter und das Programm der ÖFF, in dem sie unter anderem zum „Kampf mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln einschließlich Waffengebrauchs gegen die faschistischen Okkupanten und ihre österreichischen Helfershelfer“ aufrief und für die „Errichtung eines freien, unabhängigen, demokratischen Österreichs, das mit allen Völkern in Freundschaft zu leben gewillt ist, jeden Rassen- und Nationalhaß bekämpft sowie Religions- und Meinungsfreiheit sichert“, eintrat, sowie die „Enteignung der Schwerindustrie, des Großgrundbesitzes sowie der faschistischen Institutionen, deren Verstaatlichung bzw. Aufteilung“6 forderte.

Nach zahlreichen Anschlägen und Überfällen auf Nationalsozialisten war es den nationalsozialistischen Verfolgern im Sommer 1944 schließlich gelungen, der Gruppe schwere Schläge zuzufügen: So wurde unter anderem das Netzwerk der Unterstützer und Unterstützerinnen aufgerollt und hunderte Männer und Frauen in Konzentrationslager überstellt, wo über 40 von ihnen starben.7 Ohne das sichere „Hinterland“ – also jene Orte, wohin sich die Partisanen in den Monaten zuvor immer zurückgezogen hatten und von wo sie mit Informationen und Proviant versorgt worden waren – mussten sich die Kämpfer der ÖFF in kleinen Gruppen in die Berge zurückziehen und auch ihre Strategie ändern. Dies hieß vorerst eine Abkehr vom bewaffneten Kampf und eine Vorbereitung des Widerstands auf den Zeitpunkt des Zusammenbruchs des Regimes.8 Aus diesem Grund wurden etwa im Frühjahr 1945 auch neue Verbindungen zu Oppositionellen geknüpft. Letztlich übernahmen die Partisanen der ÖFF – Sepp Filz und Max Muchitsch in Leoben, Anton Wagner, Franz Lindmoser und andere in Eisenerz, Radmer und Hieflau – die Macht im Bezirk Leoben.

 

Die ÖFF nach der Befreiung

Nachdem große Teile der nationalsozialistischen Eliten von Leoben vor der herannahenden Roten Armee Richtung Westen geflohen waren, war in der Stadt ein machtpolitisches Vakuum entstanden, das die aus den Bergen kommenden Partisanen umgehend beseitigten. Sie übernahmen – wie eingangs geschildert – noch am 8. Mai 1945 alle öffentlichen Ämter und Funktionen bzw. setzen als Leiter politisch integre Personen ein. Wo dies nicht möglich war, ließen sie die Ämter durch Beiräte kontrollieren. So stellte Sepp Filz beispielsweise unmittelbar nach der Besprechung mit Direktor Matuschka am 8. Mai diesem den Kommunisten Hans Reichenbauer zur Seite, ohne dessen Zustimmung der Direktor vorerst nichts unternehmen durfte. Zwei Tage später wurde ein paritätisch besetzter Beirat mit dem Christlich-Sozialen Rupert Stummer und den beiden Marxisten Alfred Macher und Reichenbauer installiert.9 Ähnlich wurde auch mit den übrigen Betrieben und Ämtern verfahren.

 

Die Tätigkeit der Gendarmerie wurde im Bezirk Leoben (einschließlich Admont, Selztal, Rottenmann, Trieben und Gaishorn) vorläufig eingestellt, nicht tragbare Gendarmen außer Dienst gestellt und andere für Kanzleitätigkeit eingeteilt. Antifaschisten, die von der ÖFF gestempelte Armbinden und Waffen erhielten, wurden als neue Ordnungspolizei dem Sicherheitsdienstleiter der jeweiligen Gemeinde unterstellt und hatten „alle politischen Aufgaben (Verhaftungen, Fahndungen, Geflüchtete, Beobachtungen, Arbeitseinsatz der Nazi usw.) durchzuführen.“10

 

Die Führung der ÖFF bestand zunächst aus Sepp Filz und dem Christlich-Sozialen Alois Sormann, der während der Zeit des Austrofaschismus als Vertreter des Katholischen Arbeitsbundes im Steiermärkischen Landtag saß.11 Mitte Mai wurde als oberstes Organ der ÖFF der paritätisch (KPÖ, ÖVP, SPÖ) zusammengesetzte Dreier-Ausschuss geschaffen, der in den elf Wochen seines Bestehens von Sepp Filz geleitet wurde. Ihm zur Seite gestellt waren ein Sozialdemokrat und ein Vertreter der Österreichischen Volkspartei. Bis 13. Juni war dies für die Sozialdemokratische Partei Franz Kramer, danach Albert Wlasto. Für die ÖVP war dies zunächst bis 11. Juni Alois Sormann, dann bis 19. Juni Otto Töfferl und danach Josef Tschikonig. Neben diesem Dreier-Ausschuss wurde Ende Mai ein Siebener-Ausschuss eingerichtet, in dem die Verantwortlichen für die Bereiche Ernährung, Handel-Gewerbe-Industrie, Wirtschaft, Verkehrswesen, Sicherheit, Gesundheitswesen und Schulwesen saßen. Daneben gab es noch den großen ÖFF-Vertrauensrat, in dem neben den Mitgliedern des Dreierund SiebenerAusschusses auch noch der Bezirkshauptmann und der Bürgermeister der Stadt Leoben vertreten waren.

Die ÖFF sollte aber nicht nur auf die Stadt Leoben beschränkt bleiben. Die Idee der ÖFF als Bewegung von unten wurde auch in die kleinsten Orte des Bezirks  getragen.  In  dem Rundschreiben „ÖFF – Arbeit in den Orten“ heißt es dazu: „In vielen kleineren Orten des Bezirkes besteht noch kein Freiheitskomitee und kein Dreierausschuss, oder das Freiheitskomitee ist nicht nach der Dreierparität aufgestellt. In manchen Orten werden die Arbeiten, die sonst der ÖFF zustehen, vom Bürgermeister und Gemeindeausschuss erledigt. Der Bürgermeister und der Gemeinderat haben vor allem verwaltungsmäßige, fürsorgliche und wirtschaftliche Aufgaben. Es ist zumindestens notwendig, dass ein Dreierausschuss neben und über dem Bürgermeister steht, der die Maßnahmen zur politischen Umgestaltung und Überwachung aller politischen Vorgänge und die Verhaftungen der Nazi leitet und kontrolliert. [...] Der Dreierausschuss besteht im Einvernehmen mit dem Bürgermeister, dem Sicherheitsdienstleiter (womöglich kein Gendarm oder Polizeibeamter, sondern fähiger, energischer Antifaschist). Der Ausschuss hat auch im Einvernehmen mit dem Bürgermeister für die kommissarische Besetzung aller Nazibetriebe und -geschäfte zu sorgen. Weiters hat er alle Maßnahmen zu beschließen und durchführen zu lassen für die Normalisierung des öffentlichen Lebens, und die Wiederingangsetzung der Wirtschaft. Hierher gehört auch die Sicherstellung von Fahrzeugen, Lebensmittel usw. Der Dreierausschuss bewacht auch die Wiedergutmachung der aus den Gefängnissen und KZ-Lagern kommenden Antifaschisten. Er hat für die rasche Verteilung der Naziwohnungen zu sorgen. Er hat die Aufgabe, die Nazi zu Zahlungen für den öffentlichen Wiederaufbau und für die Wiedergutmachung heranzuziehen. Überparteiliche Organisationen, Sport, Jugend, Gewerkschaften sollen vom Dreierausschuss geschaffen und gefördert werden.“12

Zur Unterstützung dieser Vorhaben gaben die Obersteirischen Freiheitskämpfer für die Bezirke Leoben und Bruck an der Mur eine eigene Tageszeitung, das Obersteirische Tagblatt, mit einer Auflage von 35.000 Stück heraus, in dessen erster Nummer es unter anderem hieß:

„Seine vornehmste Aufgabe erblickt das Obersteirische Tagblatt darin, den uns von der Naziherrschaft hinterlassenen Schutt so schnell wie möglich wegräumen zu helfen, damit wir alle ungesäumt an den Wiederaufbau unseres Vaterlandes gehen können.“13

 

Neue politische Machtverhältnisse im Bezirk

Dieser relativ rasche Austausch der Eliten bzw. die Einschränkung deren Handlungsfreiheit durch Beigeordnete gab den Sowjets in der Folge keinen Anlass, sich in die Verwaltung und die Aktivitäten der ÖFF einzumischen.14 In einem als „geheim“ titulierten Lagebericht des Leiters der Politverwaltung der 3. Ukrainischen Front vom 17. Mai 1945 heißt es daher zur „Lage in Leoben“: „Es kam zur Neuformierung einer Gruppe lokaler Kommunisten, die am 7. Mai den Untergrund verließen, bis zum Eintreffen unserer Truppen die Macht in ihren Händen hielten und einen neuen Bürgermeister ernannten. […] Ab 1942 gab es in Leoben einige Partisaneneinheiten, die in den Fabriken Diversion im großen Stil betrieben, Militärzüge zum Entgleisen brachten, bewaffnete Überfälle auf kleine deutsche Garnisonen und Fahrzeugparks verübten und Kontakt zu jugoslawischen Partisanen unterhielten. In diesen Einheiten waren auch russische Kriegsgefangene vertreten. Die kommunistische Organisation Leobens wird von Josef Filz geleitet, der seinen eigenen Worten zufolge, seit 1921 Mitglied der Kommunistischen Partei ist. Die Kommunistische Partei vereinigte sich mit den Sozialdemokraten zu einem geeinten Block, und auf einer gemeinsamen Versammlung wurde ein Aufruf dieses Blockes an die örtliche Bevölkerung ausgearbeitet.“15

Wie die politischen Machtverhältnisse im Bezirk in dieser ersten Phase waren, zeigt sich etwa am Beispiel des provisorischen Bezirkshauptmanns und Polizeidirektors Dr. Friedrich Hild. Dieser war nach der Befreiung weiterhin im Amt belassen worden, obwohl man gewusst hat – wie es im Protokoll des Dreier-Ausschusses heißt, „dass Dr. Hild nationalsozialistisches Parteimitglied gewesen war“. Man „konnte jedoch im Augenblick nicht anders verfügen, da niemand, der für diese Stelle in Frage gekommen wäre, greifbar gewesen war.“16 Als Dr. Hild aber eine Rundverfügung erließ und diese weder der Stadtkommandantur noch der ÖFF vorlegte und er zudem noch, ohne den Dreier-Ausschuss davon in Kenntnis gesetzt zu haben, beim Landeshauptmann seine Bestätigung als provisorischer Bezirkshauptmann erreicht hatte, wurde er von der ÖFF abgesetzt und durch den am selben Tag aus dem Konzentrationslager heimgekehrten Arzt, den Kommunisten Dr. Josef Mandl, als Bezirkshauptmann ersetzt.17

Auch den großen Betrieben in Leoben wurde demonstriert, wer nun das Sagen hat. Denn als der den Bezirk dominierende Betrieb der Alpine Montangesellschaft sich weigerte, ab 1. Juli 1945 die Lohn- und Gehaltsfortzahlungen für die für die Sicherheit im Bezirk bzw. im Betrieb zuständigen Arbeiter weiter zu zahlen, richteten der Dreier-Ausschuss sowie die Bürgermeister des Bezirkes folgenden Brief an die Generaldirektion der Alpine: „Ohne jedes Zutun von Seiten der Generaldirektion der Österreichischen Alpine Montan A.G. oder von Seiten der hier bestehenden Bergwerksund Hüttengesellschaft haben es die Gemeinden vom Tage des Zusammenbruches der Naziherrschaft an als ihre Aufgabe angesehen, das Eigentum dieser Industrien in ihren Schutz zu nehmen. Bei Übernahme des Schutzes dieser Anlagen wurde eine Anzahl Werksangehöriger zum Polizeidienst herangezogen, und zwar sowohl Hütten-, Bergund Forstarbeiter. Mangels finanzieller Fundierung der Gemeinden sind die Kosten hierfür von den Arbeitgebern zu tragen. Die öffentliche Sicherheit und Ordnung ist noch nicht so weit gefestigt, dass der Polizeikörper verringert werden kann. Die Gemeinden sind aber nicht in der Lage, die Kosten dafür zu übernehmen. Deshalb ist es Pflicht der Großunternehmer, in deren eigenem Interesse für diese Kosten aufzukommen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Alpine Montan-Gesellschaft seit dem Jahre 1927 aus allen möglichen Beweggründen, die gegen die Arbeiterschaft gerichtet waren, jederzeit und ohne kleinlich zu sein, ungeheure Beiträge zur Verfügung gestellt hat und dies nun umsomehr für das neue Österreich zu tun hat. Hätte die Arbeiterschaft nicht den Schutz der Werke übernommen, so sähe die Situation heute anders aus. Von den leitenden Herren hat sich niemand für diese Aufgaben zur Verfügung gestellt.“18

Wiederingangsetzung der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens

Neben der Verhinderung von Plünderungen und Obstruktionen der Nationalsozialisten gehörten die Wiederingangsetzung des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft zu den vorrangigen Aufgaben, die die ÖFF zu bewältigen hatte. So drohte etwa durch das Fehlen von Arbeitskräften – die ausländischen Arbeiter hatten unmittelbar nach der Befreiung den Bezirk teilweise bereits verlassen – in den ersten Tagen nach der Befreiung im Bergwerk Seegraben Feuer- und Wassergefahr. Auch kam es bedingt durch den Arbeitskräftemangel zu Problemen im Kraftwerk Donawitz.19

Um all die anstehenden Aufgaben zu erledigen, wurden Ausschüsse für einzelne Bereiche gebildet, die im SiebenerAusschuss zusammengefasst wurden und die dem Dreier-Ausschuss und dem ÖFF-Vertrauensrat verantwortlich waren. Bereits am 3. Juni 1945 konnten in einem Rückblick erste Erfolge berichtet werden: So gab etwa Bürgermeister Gottfried Heindler an, dass die anfangs fast unüberwindlich scheinenden Verwaltungsschwierigkeiten zur Gänze behoben wurden und nun darangegangen werden könne, planmäßig die Grundlagen für die Neuorganisierung zu schaffen. Besonders dramatisch war die Ernährungsfrage gewesen, da die Bauern ohne Zwangsmaßnahmen zu keiner Ablieferung bereit waren. Dennoch konnte gerade dieser Ausschuss einen beachtlichen Erfolg vorweisen. Musste man am 12. Mai noch feststellen, dass täglich lediglich 1.600 Liter Milch zur Verfügung stehen, so war es bis Anfang Juni gelungen, die tägliche  Milchlieferung auf 16.000 Liter zu steigern. Dass dies möglich war, lag auch darin begründet, dass die Milchlieferanten vor willkürlicher Beschlagnahme der Milch bzw. der Pferde geschützt waren, da sie von der Roten Armee ausgestellte Ausweise erhielten, die besagten, dass die Pferde der Roten Armee gehören und die Milch zur Versorgung der Roten Armee diene.20 Aber auch der Ausschuss für Handel-Gewerbe-Industrie und der Wirtschaftsbeirat konnten Erfolge verbuchen: So konnte etwa das Stahlwerk Donawitz nach den Demontagen durch die sowjetischen Besatzer am 25. Juni wieder seinen Betrieb aufnehmen, und Sepp Filz meinte anlässlich der Feier, dass „das Eisen, das von den Öfen in dieser Halle herausfließt, nicht mehr zum Zwecke der Vernichtung geschaffen werde, sondern für den friedlichen Aufbau unserer Heimat diene“.21

Auch im Verkehrswesen waren erste Erfolge zu vermelden, wie der dafür zuständige Ing. Vollmost berichtete: So hat etwa – da es keine Verbindung mit der Eisenbahndirektion in Villach gab – „das in Leoben existierende Betriebsamt die Geschäfte einer provisorischen Direktion übernommen“. Dieser ist es – im Gegensatz zu „den von den Engländern besetzten Gebieten“, wo es „noch keinen Personenverkehr gibt“ – gelungen, dass „hier bei uns auf Grund der Aktivitäten der Eisenbahner […] bereits ein fast friedensmäßiger Apparat funktioniert.“

Entnazifizierung

Eine der vordringlichsten Aufgaben des Dreier-Ausschusses in Leoben war zudem die Säuberung der Betriebe, Behörden und Ämter von Nationalsozialisten. Nachdem das Obersteirische Tagblatt bereits am 16. Mai 1945 unter dem Titel „Alle Nazis müssen sich registrieren lassen“ die Verordnung der Provisorischen österreichischen Regierung zur Entnazifizierung veröffentlicht hatte, begann der Dreier-Ausschuss umgehend mit Maßnahmen der Entnazifizierung. Unter der Kontrolle der ÖFF-Beigeordneten wurden bei den Ämtern und Behörden (Bezirkshauptmannschaft, Schulen, Bahn, Post, …) und in den Großbetrieben in Leoben ehemalige Nationalsozialisten entlassen. Gegen 28 Inhaber von Leobner Geschäften, die Mitglieder der NSDAP waren, wurde seitens des Dreier-Ausschusses der Antrag auf Entzug des Gewerbescheins gestellt, 14 Geschäfte von „Ariseuren“ wurden sofort geschlossen.22

Auch im Bereich der Gendarmerie und Justiz wurden sofort Entnazifizierungsmaßnahmen gesetzt, wobei zunächst alle Tätigkeiten der Gendarmen eingestellt und belastete Beamte verhaftet wurden und eine neue, aus Antifaschisten zusammengesetzte Polizeitruppe geschaffen wurde, die dem Landrat unterstellt war. Bei der Justiz wurde noch am 9. Mai 1945 der ehemalige sozialdemokratische Rechtsanwalt Dr. Helmuth Wagner von der ÖFF zum Beigeordneten des Kreisgerichts Leoben, des Bezirksgerichts Leoben und der Staatsanwaltschaft Leoben ernannt, der umgehend mit der Entnazifizierung der Justiz begann. Er enthob die als Nationalsozialisten bekannten Juristen und Gerichtsbeamten und ließ erste Verhaftungen, wie etwa jene des ehemaligen Vorsitzenden des Sondergerichts Leoben, Landesgerichtsdirektor Dr. Karl Zalsky, vornehmen.23 Über diese ersten Schritte der Entnazifizierung bei der Justiz berichtete Mitte Juni 1945 das Obersteirische Tagblatt. Aus dem Bericht geht hervor, dass neben dem Präsidenten des Kreisgerichtes Leoben der Oberstaatsanwalt, ein Staatsanwalt, fünf Landesgerichtsdirektoren, ein Amtsgerichtsdirektor, sieben Amtsund Landesgerichtsräte, ein Gerichtsassessor und fünfzehn Justizinspektoren und Angestellte ihres Amtes enthoben worden waren.24

In der Weisung des Dreier-Ausschusses vom 12. Mai 1945 hieß es hinsichtlich der Verhaftungen von ehemaligen Nationalsozialisten: „Die Führer der NSDAP, vom Zellenleiter aufwärts sind grundsätzlich zu verhaften, ebenso die gesamten Angehörigen des SD und der Gestapo. Von der SS sollen alle Führer vom Oberscharführer aufwärts und alle besonders hervortretenden Aktivisten verhaftet werden; SA und sonstige angeschlossene Verbände (NSKK und NSFK) vom Truppenführer aufwärts, HJ-Gefolgschaftsführer aufwärts. BDMexponierte Führerinnen, sonstige Partei- und Frauenschaftsmitglieder sind zu verhaften, wenn sie sich ein gemeines Verhalten gegen die Bevölkerung und Freiheitskämpfer zu Schulden kommen ließen. Diese Fälle sind genau zu prüfen und Zeugen für eine gerichtliche Aburteilung bei der Verhaftung vorzulegen. Jäger und Förster, die sich bei der Verfolgung von Freiheitskämpfern aktiv beteiligt haben, Leute, die den Tod des freiheitlich gesinnten Österreichers auf dem Gewissen haben, sind besonders streng zu verwahren und die Schuldmomente besonders streng zu klären. Leute, die sich ihrer Haft durch Flucht entzogen haben, sind in einer Mappe mit genauer Darlegung des Falles zu führen. Vermutlicher Aufenthaltsort und eingeleitete Maßnahmen zur Verfolgung sind jeweils ergänzend anzuführen.“25

Als in Wien der Kabinettsrat der Provisorischen Regierung am 12. Juni 1945 erstmals über das Gesetz zur Ahndung von NS-Verbrechen (Kriegsverbrechergesetz) debattierte,26 sind in Leoben schon längst Aufrufe der ÖFF veröffentlicht worden, die die Bevölkerung dazu aufforderte, „Anzeige über frühere Nationalsozialisten“ zu erstatten, die nun „wegen besonders aktiver, führender Betätigung in der NSDAP, wegen scharfer Äußerungen gegen Antifaschisten und Kriegsgegner, wegen besonderer Kriegshetze, wegen Zuträgertätigkeit für die NSDAP und Gestapo, wegen Denunzierung von Antifaschisten, wegen Schädigung von Antifaschisten, wegen Bereicherung durch ihre Mitgliedschaft bei der NSDAP oder durch den Krieg, wegen gemeiner Ausnützung und Umgehung der Bewirtschaftung (Geschäftsleute, die Waren gegen Lebensmittellieferung abgaben), wegen Kränkung von Antifaschisten in ihrer Menschenwürde“27 bestraft werden sollten.

Entsprechend der Weisung bzw. die Aufrufe der ÖFF befolgend nahm die unter der Aufsicht der ÖFF stehende Hilfspolizei, wie ein geheimer Bericht der Roten Armee vom 17. Mai 1945 zeigt, unmittelbar nach der Befreiung „62 örtliche NS-Größen“ fest.28 Bis Anfang Juli 1945 sollten es rund 600 werden, von denen 574 ins Gefangenenhaus Leoben eingeliefert wurden,29 da bei ihnen „mit einer gerichtlichen Aburteilung zu rechnen ist. […] Andere leichtere Fälle können auch im Ort für einige Zeit in Haft bleiben und als Arbeitskommando verwendet werden. […] Für alle Verhafteten ist sofort ein Protokoll aufzunehmen und dieses zusammen mit der Anzeige oder vom Dreier-Ausschuss festgestellten Tatbestand dem Sicherheitsleiter für den Bezirk Leoben einzureichen.“30

 

Nachgeschichte

Gemäß dem alliierten Zonenabkommen vom 9. Juli 1945 kam es am 23./24. Juli 1945 zu einem Wechsel der Besatzungstruppen in der Steiermark, und die ganze Steiermark wurde zur britischen Besatzungszone. Damit ändert sich aber auch die Situation im Bezirk Leoben auf mehreren Ebenen. Die ÖFF in Leoben wurde – wie auch ähnliche Gruppierungen – mit 4. August 1945 aufgelöst, wobei es in der Erklärung der Britischen Militärregierung unter anderem hieß, dass dieser Entschluss keineswegs bedeute, „dass man die Dienste, die diese Bewegungen zur Befreiung geleistet haben, unterschätzt; er bedeutet vielmehr, dass nach der Besetzung Steiermarks durch die alliierten Streitkräfte Ruhe und Ordnung durch die Militärregierung und die ordentliche Polizei garantiert werden und dass nunmehr im Rahmen der normalen politischen Parteien für die Entwicklung der politischen Ideen der Widerstandsgruppen Raum ist. Aus diesem Grunde haben diese jetzt keinen Zweck mehr. Vom 4. August an darf sich kein Mitglied der obengenannten Gruppen und Bewegungen irgendwelche Amtsgewalt anmaßen oder unbefugt ausüben. Auch ist es verboten, irgendwelche Uniformen, Armbinde oder Abzeichen zu tragen.“31

Gleichzeitig wurden die Beigeordneten der ÖFF ihrer Ämter enthoben. Sepp Filz wurde einen Tag nachdem er gemeinsam mit dem sowjetischen Stadtkommandanten den britischen Kommandanten begrüßt hatte – quasi um die neuen Machtverhältnisse im Bezirk zu demonstrieren

– wegen einer Lappalie – dem Fehlen einer Bewilligung für sein Auto – festgenommen.32 Der kommunistische Bezirkshauptmann Dr. Josef Mandl wurde durch Dr. Friedrich Letnig ersetzt, um – wie es in einem Bericht des US-Geheimdienstes heißt – „das Monopol der Linken zu brechen“.33 Zudem wurde auch die von der ÖFF herausgegebene Tageszeitung Obersteirisches Tagblatt sofort eingestellt. Einige wenige Vertreter der ÖFF wirkten in der Folge noch für einige Zeit als Betriebsoder Gemeinderäte bzw. als Landtagsoder Nationalratsabgeordnete.34 Der kurze Versuch der Österreichischen Freiheitsfront auch nach der Befreiung für eine bessere und gerechtere Welt einzutreten, wurde in der Folge aber ebenso vergessen wie ihr Kampf gegen das NS-Regime.

 

Anmerkungen:

1/ Zit. nach Obersteirisches Tagblatt, 27.6.1945. 2/ Ausführlich zur Geschichte der ÖFF: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.): Widerstand und Verfolgung in der Steiermark. ArbeiterInnenbewegung und PartisanInnen 1938–1945. Mit einer Einleitung von Heimo Halbrainer. Bearbeitet von Elisabeth Holzinger, Manfred Mugrauer und Wolfgang Neugebauer. Graz 2019, S. 472–551; Heimo Halbrainer: Sepp Filz. Ein Donawitzer Arbeiter auf der Walz, im Widerstand und beim Wiederaufbau. Graz 2020; Werner Anzenberger: Partisanen. Militärischer Widerstand an der Eisenstraße, in: Werner Anzenberger/Christian Ehetreiber/Heimo Halbrainer (Hg.): Die Eisenstraße 1938–1945. NS-Terror – Widerstand – Neues Erinnern. Graz 2013, S. 123–169; Max Muchitsch: Die Rote Stafette. Vom Triglav zum Hochschwab. Wien 1985; Max Muchitsch: Die Partisanengruppe Leoben-Donawitz. Wien, Frankfurt/M., Zürich 1966.

3/ Aufruf zur Bildung der Freiheitsfront (Im Sender „Freies Österreich“, am 22. und 23. Oktober 1942), in: Die KPÖ im Kampf für Unabhängigkeit, Demokratie und sozialistische Perspektive. Sammelband. Wien 1978, S. 133–138.

4/ Heimo Halbrainer: Sepp Filz: Widerstand,

Befreiung und Wiederaufbau 1945, in: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, 22. Jg. (2015), Nr. 2, S. 24–26.

5/ Mile Pavlin: Die Vorgeschichte der Partisanengruppe Leoben-Donawitz, in: Vestnik Koroskih Partizanov, 22. Jg. (1988), Nr. 1–2, S. 23–28.

6/ Zit. nach der Anklageschrift des Oberreichskriegsanwalts gegen Franz Haslinger und Johann Fürst, 2.1.1945, in: DÖW (Hg.): Widerstand und Verfolgung in der Steiermark, S. 487– 498, hier S. 491.

7/ Siehe dazu die Biografien in: Heimo Halbrainer: Archiv der Namen. Ein papierenes Denkmal der NS-Opfer aus dem Bezirk Leoben. Graz 2013.

8/ Unabhängig davon kam es aber weiterhin zu Kämpfen, bei denen beispielsweise Anfang Dezember 1944 ein Partisan in der Nähe von Eisenerz erschossen wurde. Vgl. Sepp Filz: Ein Oesterreicher: Heina! Manuskript (Sammlung Heimo Halbrainer).

9/ Obersteirisches Tagblatt, 10.5.1945, S. 1.

10/ ÖFF – Arbeit in den Orten (Sammlung Heimo Halbrainer). Zudem auch die Aufrufe in der ersten Ausgabe des Obersteirischen Tagblatts, 10.5.1945.

11/ Alois Sormann war im November 1934 als einer von zwei Vertretern des Katholischen Arbeitsbundes in den 36 Mitglieder umfassenden Steiermärkischen Landtag entsandt worden. Siehe dazu: Donawitz – Festtag des Katholischen Arbeitsbundes, in: Volksruf, 28.11.1934, S. 6.

12/ ÖFF – Arbeit in den Orten.

13/ Obersteirisches Tagblatt, 10.5.1945, S. 1. 14/ Dazu auch der Bericht des amerikanischen Geheimdienstes Office of Strategic Services (OSS) 139.624 vom 22. Juni 1945 in: Siegfried Beer: Von der russischen zur britischen Besetzung der Steiermark. Berichte des amerikanischen Geheimdienstes OSS aus dem Jahre 1945, in: Blätter für Heimatkunde, 59 Jg. (1985), S. 103–120, hier S. 107ff.

15/ Lagebericht des Leiters der Politverwaltung der 3. Ukrainischen Front Anošin für den Zeitraum vom 9. bis 15. Mai 1945 über die Lage in Graz, Leoben und Mürzsteg, Dok. 59 in: Stefan Karner/Othmar Pickl (Hg.): Die Rote Armee in der Steiermark. Sowjetische Besatzung 1945 (Veröffentlichungen des Ludwig-BoltzmannInstituts für Kriegsfolgen-Forschung, Sonderband 8). Graz 2008, S. 225–229, hier S. 226.

16/ Protokoll der ÖFF-Sitzung am 3.6.1945 (Sammlung Heimo Halbrainer).

17/ Protokolle des Dreier-Ausschusses am

22.5. und der ÖFF am 3.6.1945.

18/ Probleme der obersteirischen Gemeinden, in: Obersteirisches Tagblatt, 11.7.1945, S. 2. Zuvor hatte schon der Dreier-Ausschuss unmissverständlich festgestellt: „Die größeren Betriebe [...] in Leoben werden verständigt, dass sie für die Löhne der gegenwärtig für den Dienst in der Ö.F.F. beurlaubten Gefolgschaftsmitglieder weiter zu bezahlen haben.“ (Protokoll

der Dreier-Ausschuss-Sitzung am 21.6.1945). 19/ Protokoll der Dreier-Ausschuss-Sitzung am 12.5.1945.

20/ Protokoll der ÖFF-Sitzung am 3.6.1945.

21/ Sepp Filz, zit. nach Obersteirisches Tagblatt, 27.6.1945, S. 1.

22/ Protokolle der Sitzungen des Dreier-Ausschusses am 1.6.1945, 7.6.1945, 12.6.1945,

13.6.1945, 19.6.1945 und 21.6.1945.

23/ Steiermärkisches Landesarchiv, Oberlandesgericht Graz, JV 1 a 1-50/1945, Mappe 2/45, Bericht des kommissarischen Beigeordneten Helmuth Wagner, 17.5.1945.

24/ Die Säuberung in der obersteirischen Justiz, in: Obersteirisches Tagblatt, 12.6.1945.

25/ ÖFF – Arbeit in den Orten: Beschluss des Dreier-Ausschusses, 12.5.1945.

26/ „... im eigenen Haus Ordnung schaffen“. Protokolle des Kabinettsrates 29. April 1945 bis

10. Juli 1945, hg. von Gertrude Enderle-Burcel, Rudolf Jeřábek und Leopold Kammerhofer. Horn, Wien 1995, S. 206–229.

27/ Anzeigen über frühere Nationalsozialisten, in: Obersteirisches Tagblatt, 11.6.1945.

28/ Lagebericht des Leiters der Politverwaltung der 3. Ukrainischen Front Anošin, S. 226.

29/ Probleme der obersteirischen Gemeinden. Ernährung, Landwirtschaft, Wiederaufbau, Sicherheit, in: Obersteirisches Tagblatt, 11.7.1945.

30/ ÖFF – Arbeit in den Orten: Anzeigen über frühere Nationalsozialisten.

31/ Auflösung der Freiheitsbewegung in Steiermark, in: Neue Steirische Zeitung, 2.8.1945.

32/ Interview mit Sepp Filz am 17.4.1992.

33/ OSS-Bericht LS-310 vom 27.7.1945, in: Beer: Von der russischen zur britischen Besetzung der Steiermark, S. 103–120, hier S. 111. 34/ Nähere Informationen zu den biografischen Lebensläufen der einzelnen Mitglieder siehe: Heimo Halbrainer: „Im Freiheitskomitee ist nicht gefragt worden, welcher Parteirichtung der einzelne angehört“ – Die Volksfrontkonzeption in der Praxis am Beispiel der Österreichischen Freiheitsfront in Leoben 1945, in: Claudia Kuretsidis-Haider/Manfred Mugrauer (Hg.): Geschichtsschreibung als herrschaftskritische Aufgabe. Beiträge zur ArbeiterInnenbewegung, Justizgeschichte und österreichischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Festschrift für Hans Hautmann zum 70. Geburtstag. Innsbruck, Wien, Bozen 2013, S. 181–198.

 

Neuerscheinung: Heimo Halbrainer: Sepp Filz. Ein Donawitzer Arbeiter auf der Walz, im Widerstand und beim Wiederaufbau. Graz: Clio 2020, 240 S, 25 Euro

 

 

 

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„Aufbau-Kundgebung“ in Leoben am 17. Juni 1945

11. Juli 2020