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Preistreiberei im Energiebereich einen Riegel vorschieben

Das Land soll als Preisregulator auftreten, um die Haushalte zu entlasten.

Die Öffnung der Landestankstellen für Privatkunden könnte laut KPÖ-Klubobmann Ernest Kaltenegger dazu führen, dass die Mineralölkonzerne gezwungen werden, die Preise für Dieseltreibstoff zu senken. Die Teuerung in diesem Bereich spüren nicht nur Pendlerinnen und Pendler, sie wirkt sich auch auf die Preisentwicklung bei anderen Energieträgern aus. Holzpellets etwa wurden laut einer AK-Studie in nur zwei Monaten um 15,2 Prozent teurer.

Im Rahmen der Landtagssitzung am Dienstag schlug Kaltenegger vor, der Preisspirale einen Riegel vorzuschieben, indem das Land Steiermark eigene Pelletieranlagen in strukturschwachen Regionen einrichtet. In Österreich liegt der Anteil von Pelletheizungen bei Neubauten bei ca. 35 Prozent. Von der massiven Teuerung sind also sehr viele Haushalte betroffen, die vorher mit dem Argument geködert wurden, eine Pellet-Heizung würde sie unabhängig von den Mineralölkonzernen machen.

Pellets werden aus Säge- und Hobelspänen hergestellt und weisen im direkten Vergleich mit Heizöl eine wesentlich bessere Umweltbilanz auf: Der Energieaufwand für die Produktion beträgt 3 bis 4 Prozent der Endenergie, bei Erdgas sind es 10 und bei Öl sogar 12 Prozent. Dazu kommt, dass lange Transportwege entfallen.

Kaltenegger: „Im Windschatten der Preistreiberei bei Treibstoffen versuchen auch andere, gute Geschäfte zu machen. Die Pelletproduzenten, die auch vom Land großzügig unterstützt werden, nützen jetzt die Preisentwicklung auf dem Ölsektor, um tief in die Taschen der Haushalte greifen zu können. Die Errichtung von Pelletieranlagen wäre eine sinnvolle Aufgabe für die Landesholdung, das Land könnte im Interesse der steirischen Bevölkerung als Preisregulator auftreten.

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20. Juni 2006