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Pflegezentrum Knittelfeld: SPÖ hält an Schließung der Küche fest

SPÖ-Soziallandesrat Flecker bezeichnet Bedenken als „Theater“

Der Landtag hat sich in seiner letzten Sitzung auf Antrag der KPÖ mehrheitlich - gegen die Stimmen der SPÖ - gegen die Schließung und für die Sanierung der Küche des Landespflegezentrums Knittelfeld ausgesprochen. Trotzdem will die SPÖ an den Schließungsplänen festhalten.

Auf die Bedenken, dass die Verpflegung alter Menschen über Monate und Jahre durch das „Cook und Chill“-System eine Verschlechterung sei, meinte SPÖ-Soziallandesrat Kurt Flecker wörtlich: „Tut`s nicht wegen der Küche so ein Theater machen.“ Und er habe in dieser Sache „ein gutes Gewissen“.  Auch SPÖ-LAbg. Gerald Schmid sah keinen Grund die Schließung zu überdenken, denn man müsse „wirtschaftliche Betrachtungen anstellen“.

„Weil der Mensch zählt“, so lautete ein SPÖ-Slogan für die Nationalratswahlen. Wo bleibt der Mensch in der Frage Schließung der Küche? Es geht um Menschen in der letzen Phase ihres Lebensweges. Eine Phase, in der die Menschen besonders hilfsbedürftig sind und ihre Bedürfnisse oft nicht mehr ausdrücken können. Täglich frisch gekochtes Essen aus regionalen Produkten ist Lebensqualität.  Es geht in dieser Frage aber auch um Arbeitsplätze, um die regionale Wirtschaft und um die Umwelt. In dieser Frage sollte das Herz und nicht der Rechenstift regieren.

Die KPÖ bekennt sich zum Sanierungspaket für die Landespflegezentren. Wir treten aber auch für die Aufrechterhaltung und Sanierung der Knittelfelder Küche ein. Bei den beträchtlichen Summen des gesamten Sanierungspaketes, immerhin 44,5 Millionen Euro,  sollte auch der Umbau der Küche finanzierbar sein. Die Küche des Pflegezentrums Bad Radkersburg wird saniert. Wir meinen, die KnittelfelderInnen sollten nicht schlechter gestellt werden als die BewohnerInnen des Heimes in Bad Radkersburg.

Kommentar LAbg. Renate Pacher

„Tut´s nicht wegen der Küche so ein Theater machen“


Das meinte SPÖ-Soziallandesrat Kurt Flecker in der letzten Landtagssitzung. Die KPÖ hat gefordert, der Landtag solle sich zur Sanierung der Landespflegezentren bekennen und  gleichzeitig von der Landesregierung die Sanierung der Küche des Landespflegezentrums Knittelfeld fordern. Unser Antrag fand mit den Stimmen von KPÖ, ÖVP und Grünen die Mehrheit. Dennoch will die SPÖ die Schließung der Küche durchziehen.

Rund 44,5 Mio. Euro nimmt das Land zur Generalsanierung der vier Landespflegezentren in die Hand. Für Knittelfeld sind Maßnahmen in der Höhe von 8,3 Millionen Euro vorgesehen. Die dringend notwendige Sanierung der Knittelfelder Küche ist nicht eingeplant. Das bedeutet daher das Aus für die Küche. Wir meinen, bei diesen bedeutenden Summen müsste auch die Sanierung finanzierbar sein. Im Pflegezentrum Bad Radkersburg wird die Küche gemäß den HACCP Richtlinien saniert. Die KnittelfelderInnen sollten nicht schlechter gestellt werden als die BewohnerInnen des Heimes in Bad Radkersburg.

Für die SPÖ ist die Auflassung der Knittelfelder Küche eine beschlossene Sache. Sie hat nicht für unseren Antrag gestimmt. Neben dem zynischen Sager  vom „Theater machen“ von LR Flecker meinte SPÖ-LAbg. Gerald Schmid, die KPÖ sei den Verlockungen des Populismus erlegen. Hier geht es aber nicht um Theater oder Populismus. Hier geht es darum, wie Menschen auf ihrem letzen Lebensweg verpflegt werden. Wie bisher durch täglich frisch gekochte Speisen aus regionalen Produkten, oder wie geplant durch vorgekochtes, gekühltes und dann fertig gegartes Essen aus der „Cook und Chill“-Küche der KAGES. Täglich frisch gekochte Speisen sind ein wesentlicher Teil der Lebensqualität. In dieser Frage sollte das Herz und nicht der Rechenstift regieren.

KPÖ-LAbg. Renate Pacher

7. Juli 2009