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Personalabbau im Windschatten der Krise?

Scharfer KPÖ-Protest gegen Kündigungspläne bei Böhler Kapfenberg

"Im Windschatten der Krise kommt es immer öfter zu Kündigungswellen. Jetzt ist anscheinend Böhler-Uddeholm in Kapfenberg an der Reihe. Dabei hat gerade Böhler in den letzten Jahren satte Dividenden ausgeschüttet und Millionengewinne gemacht."

"Solange die Arbeiter, die Angestellten und vor allem der Betriebsrat vor jeder Erpressung in die Knie gehen, haben die Arbeitsplatzvernichter aber leichtes Spiel. Angst ist nämlich ein schlechter Ratgeber“.
Das sagte KPÖ-Landtagsabgeordnete Claudia Klimt-Weithaler am Dienstag nach Medienberichten, dass nach dem Ende der Kurzarbeit am 31. Jänner bis zu 600 Beschäftigte gekündigt werden könnten.
Klimt-Weithaler: „Die Unternehmer nützen die jetzige Situation dazu, um die Produktivität zu erhöhen und den Druck auf die weiterhin Beschäftigten zu verstärken. Besonders gefährlich sind die sogenannten Aussetzungsverträge, mit denen man Arbeitslose auf Zeit schafft.“

Statt geheimer Verhandlungen mit der Firmenleitung wäre jetzt eine Mobilisierung der Belegschaft für die Rettung der Arbeitsplätze notwendig. Die KPÖ wendet sich gegen Kündigungen und tritt für eine Senkung der Arbeitszeit ein.
Die aktuelle Lage ist ein Grund, warum die KPÖ wieder in Erinnerung ruft, dass die Schaffung einer Steiermark-Holding einige Probleme lösen würde. Ihre vorrangige Aufgabe wäre der Erwerb von langfristigen Beteiligungen an Unternehmen mit Standorten in der Steiermark. Durch die Wiederherstellung eines deutlichen Einflusses der öffentlichen Hand in Form von Beteiligungen an Betriebsvermögen soll Betriebsschließungen aus Gründen der Profitmaximierung, Personalabbau, Lohndruck, verstärkte Ausbeutung und Verlagerungen ins Ausland ein Riegel vorgeschoben werden.

KPÖ-Bezirkssprecher Clemens Perteneder verwies darauf, dass die aktuelle Entwicklung die Warnungen bei der Privatisierung von Böhler und beim Verkauf an die Voest-Alpine bestätigt. Bereits am 24. 11. 2003 hatte er prophezeit: „Der Ausverkauf von Böhler bringt kurz- und langfristig Arbeitsplätze in Gefahr. (…) Den Betriebsräten kann man nur sagen, dass sie es einmal bereuen werden, dass sie nicht kämpferisch gegen den Ausverkauf von Böhler-Uddeholm aufgetreten sind“.

12. Januar 2010