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"Kein Geschäft mit dem Glücksspiel": Schon 11.000 Unterschriften

Vor Glücksspielenquete des Landtages -Kaltenegger und Kahr präzisieren Forderungen

Spielsucht entwickelt sich zusehends zu einer Volkskrankheit. Viele Menschen hoffen, durch einen hohen Glücksspielgewinn einen Ausweg aus einer tristen sozialen Lage zu finden. Ein enormer Zuwachs an Glückspielangeboten begünstigt diese Entwicklung.
Gesetzgeber schaut dem Wildwuchs in dieser Branche meist tatenlos zu. Gesetzliche Bestimmungen zum „Kleinen Glücksspiel“ sind zahnlos und können offensichtlich ganz einfach umgangen werden. Im Zusammenhang mit dem „Kleinen Glücksspiel“ hat sich eine Beschaffungskriminalität großen Ausmaßes entwickelt.

Darauf machten KPÖ-Landtagsklubobmann Kaltenegger und die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr am Montag aufmerksam.
Einen Tag vor der Enquete des Landtages zum Thema „Kleines Glücksspiel“ präzisierte Ernest Kaltenegger die Forderungen der KPÖ in diesem Zusammenhang.

Notwendig ist die Durchsetzung folgender Bestimmungen:

· Höchsteinsatz pro Spiel 50 Cent (Automaten dürfen nicht mit Geldscheinen beschickt werden!)
· Mindestspieldauer von 20 Sekunden pro Spiel
· Mehr Schutz von Jugendlichen durch technische Zugangshürden an Spielautomaten und Mindestabstände von 300 Metern von Schulen für Lokale mit entsprechenden Angeboten.
· Abschreckende Mindeststrafen für Glückspielbetreiber bei Übertretungen
· Erhöhung der Abgaben für die Aufstellung von Spielautomaten auf das Wiener Niveau.

Appell an Bundesregierung:

· Verbot der Werbung für Glücksspiele
· Kreditkartenunternehmungen sollten nach amerikanischem Vorbild keine Zahlungen für Glücksspiel über Internet abwickeln dürfen

Deutlicher Ausbau der Suchtprävention – besonders an Schulen – ist notwendig! Unabdingbar ist auch eine massive Erhöhung bei der Finanzierung von Therapieeinrichtungen! Diese sollte aus den Einnahmen einer höheren Besteuerung und einer Standortabgabe für Wettcafes erfolgen.

Untermauert wird diese Forderung durch das Ergebnis der Unterschriftenaktion „Kein Geschäft mit der Spielsucht!“ Bis Ende September wurde die Initiative von knapp 11.000 Menschen unterstützt.

Die für diese Petition gesammelten Unterschriften werden am 10. 10. um 13 Uhr an Landtagspräsident Schrittwieser übergeben.

1. Oktober 2007